Es sollte ein ruhiger Tag werden, entspannt, erholsam. Doch was dann kam, war überraschend anders.
Und unvergesslich.
Eine neue Sicht auf Menschen. Ein Auftrag. Ein Wunder.
Überraschend anders – Jesus.
PredigerTraugott Hopp ThemaÜberraschend Anders. Kein gewöhnlicher Tag mit JesusReiheDatum28.07.2019Länge28:13BibelstelleMarkus 6, 30 – 44Traugott Hopp, Leiter der Akademie für Weltmission (https://www.awm-korntal.eu/)30 Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 31 Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. 32 Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. 33 Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. 34 Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. 35 Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. 36 Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können! 37 Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen zu essen geben? 38 Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. 39 Dann befahl er ihnen, sie sollten sich in Mahlgemeinschaften im grünen Gras lagern. 40 Und sie ließen sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig nieder. 41 Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. 42 Und alle aßen und wurden satt. 43 Und sie hoben Brocken auf, zwölf Körbe voll, und Reste von den Fischen. 44 Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.
Apostel kommen zurück, Sommerpraktikum, viel erlebt (Kap.6,13) – Herz voll, jetzt gilt es zuerzählen, zu verarbeiten, Erlebte zu wertvollen Erfahrungen umzuwandeln…Doch kehrtkeine Ruhe ein. Es ist so viel los…
Zeit zum Erzählen – damals wie heute ein kostbares Gut.
Jesus überrascht seine Studenten/Nachfolger. Er gibt ihnen eine Auszeit, einen freien Tag,verordnet den Rückzug in die Einsamkeit „ruhet ein wenig“ – und das, obwohl doch so viel zutun war, so viel zu besprechen wäre…
Mein Freund Erich, Hersteller von Bänken aus Eichenholz, auf die Rücklehne: „Ruhet einwenig!“. Erich: „Das ist das kleinste Gebot von Jesus“. In vielen Freizeitheimen undchristlichen Werken stehen seine Bänke, mit dem Wort: „Ruhet ein wenig!“.
Vielleicht ist das heute Dein Auftrag, das Wort von Jesus an Dich: zieh dich zurück, Ruhe einwenig!
„Aus allen Städten“:
Wann hat es das gegeben: Menschen kommen zu einer „Spontanen Bibelkonferenz“, eineArt „Spiritueller Flashmopp“ zusammen. Freiwillig, ohne aufwendigeMarketing/Einladungsaktion und „zu Fuß“ – wie unser Text betont.
(Ökologisch sauber, Demonstration von Interesse…)
Im Herzen einen Wunsch: Ich will hören, was Jesus zu sagen hat! Was der redet – dasbekomme ich woanders nicht zu hören. Seine Worte berühren, verstören, sind stark unddoch sanft. Und so strömen die Menschen zusammen, zu hunderten, zu tausenden.Stellen Sie sich das für heute Vormittag hier in Fürstenfeldbruck vor?!
Dann würde es uns ähnlich gehen, wie den Jüngern damals. Aus einem ruhigenSonntagmorgen wird ein Spontan-Massen-Event, der irgendwie gemanagt werden muss…Dabei gibt es kein Handbuch, keine Ablaufpläne, keine klare Organisation. Im Gegenteil: dieArbeits-Anweisung von Jesus: Einsamen Ort suchen, sich zurückziehen, ausruhen – genaudas können sie nicht erfüllen.
Wieder bricht die Zeit für persönliche Ruhe für sie weg; die Menschen respektieren nicht dieGrenzen der Jünger, ihre Bedürfnisse sind stark und bringen den freien Tag der MitarbeiterJesu durcheinander. Außerdem hatten die 12 Herren mächtig Hunger (V.31: – nicht genugZeit zum Essen). Und jetzt das… – Menschenmassen. Stören die nicht?!
Und Jesus?
Es geht weiter mit einem Jesus, der eine tiefere Wahrnehmung hat. Menschen -> wie Schafe ohne Hirte ?
? Was fehlt denn – wenn der Hirte nicht da ist?
(Erfahrung, biblische Geschichten – wir sammeln gemeinsam)
– Orientierung, Schutz, Führung, gekannt werden mit Namen, …
Jesus hat Erbarmen -> Herz wendet sich ihnen zu.
„Lange Predigt“ – sehr lange Predigt, sehr – sehr lange Predigt. Offensichtlich DIE Antwort indieser Situation. Und Menschen hören, bleiben, vergessen alle anderen Dinge (Aufgaben,Verpflichtungen, To Do Listen, selbst das Essen steht hinten an).
Solch eine tiefe Befriedigung gibt ihnen das Hören auf die Worte des Jesus von Nazareth.Ihre Selbstvergessenheit und volle Konzentration auf die Jesusrede erfüllt sie. Hunger nachLehre fürs Leben toppt den Hunger nach Leberkäs für leeren Magen.
Beten wir heute für solch einen „Hunger“ bei uns, in unserem Land, Region, Stadt:GEBET der Sehnsucht in kleinen Gruppen.
Vers 34-35:
Intervention der Jünger.
Profis – wenn es zu extrem wird, meinen wir einschreiten zu müssen. Wohl dosiert, nur nichtübertrieben, überschwänglich, abgedreht. Alles in Balance bringen…
„Es ist öde hier!“(alte Luthertext) – „Das ist ja öde!“ Vielleicht nicht so gemeint?
Gleich Ratschlag an Jesus. Wir sehen Problem – benennen es – und hätten auch eine Lösung– und zwar eine, in der wir das Problem schnell los sind.
„Eigenverantwortung stärken!“ nennt man das. „Ressourcenorientierung“ – Menschenkönnen und sollen das Problem eigenständig lösen – und dann ist es kein Problem mehr.Praktisch, logisch, nachvollziehbar, umsetzbar. Solche Mitarbeiter wünscht man sich doch,oder? Aber es ist eben kein gewöhnlicher Tag mit Jesus…
Jesus hat etwas anderes mit ihnen vor, er überrascht seine Leute.
Nicht immer sind unsere sachlichen, durchdachten, organisierten, umsetzbaren Pläne undIdeen auch genau das, was Jesus von uns will.
Vers 37: „Gebt ihr ihnen zu essen!“
Klarer Auftrag. Keine Interpretationsspielräume. Das Unmögliche wird befohlen.
Sie werden persönlich mitten hineingestellt – und bekommen Verantwortung. Das ist jetztEure Sache. Macht mal.
Der Auftrag von Jesus führt weit über das „Vermögen“ hinaus (Recourcen an Zeit, Geld,Emotion, Kompetenzen…).
Jünger: Projektplan mit genauem Finanzierungsvorschlag. So will es jede NGO, so wollen esdie Chefs: Maßnahmen- und Kostenplan. So kann das gehen! Wieder erweisen sie sich alsgute westliche Problemlöser.
Mit genügend Geld und Menpower lässt sich ja viel machen. Wir kaufen uns ein, was wirbrauchen. Standartprozedere. So funktioniert unsere Gesellschaft.
Jesus überrascht erneut.
„Erst mal sehen, was da ist!“ V.38. Jünger waren Männer – gleich mit großem Bedarfs- undAktionsplan. Jesus lässt sie tun, was jeder traditionelle (Haus)frau erst mal macht, wennüberraschend Gäste kommen: Lass mich mal überlegen, was wir da haben… –
Dahinter steht eine große Weisheit, die Jesus vermitteln will: Verachten wir nicht, was anRessourcen vorhanden ist. Was Gott in die Gemeinschaft hineingelegt hat. Welche Gabengibt es, wer ist hier und kann etwas beitragen?
Wir geben, was wir haben und lernen: Wir sind nicht die, die alles vorbereitet haben. Immerim Griff haben, Planung und Management, gute Organisation…
Wir nehmen, was uns gegeben wird.
Ganz ärmlich, mit fast leeren Händen stehen die Jünger da – vor einem übergroßen Auftrag.Und sie erleben wunderbar beschenkt zu werden.
ER will, dass wir tun, was wir nicht können.
Nicht immer, nicht dauernd – aber je und dann überrascht ER uns damit.
Nach einem langen Predigttag gibt es „Brezel mit Weißwurst“, Fishburger, schlichte lokale Mahlzeit. Entscheidend aber: ER ist der Gastgeber. Alle sitzen an seinem Tisch.
Jesus: Wunder der Vermehrung. Wunder des Himmelswortes – und Erdenbrot.
„Dankte, brach’s, gab’s ihnen“ – Hier wird schon das Geschenk des Abendmahlsvorweggenommen, angedeutet. Im Abendmahl -> Wunderwirken Gottes.
Hier bildet sich ab, was Jesus als Ziel und Wunsch hat. (Nach Jesaja -> Völkermahl auf demBerg)
Die Mahlgemeinschaft der Jünger ist nicht „geschlossene Gesellschaft“, sondern wächst undwächst. Mehr und mehr werden es hören, werden sehen und verstehen, werden kommenund seinem Wort vertrauen.Und dann gilt damals wie heute:
Nicht wir haben zu geben – sondern ER beschenkt uns in unserer Gemeinschaft.
Markus zeigt uns in diesem Text Jesus als den Hirten-Messias, wie er im Alten Testamentbeschrieben wird. Die Verheißung erfüllend und zugleich: Überraschend anders.
Wir schließen mit dem DANK an den Hirten:
Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Psalm 23Der Beitrag Überraschend Anders. Kein gewöhnlicher Tag mit Jesus erschien zuerst auf FeG Fürstenfeldbruck.
Podchaser is the ultimate destination for podcast data, search, and discovery. Learn More