Die These, dass die Demokratie in die Krise geraten sei, lässt sich derzeit schwerlich bestreiten. Nur selten wird nämlich erörtert, um welche Form der Krise es sich eigentlich handelt und ob es wirklich die Staatsform als solche ist, die als gefährdet einzustufen ist oder ob nicht spezifisch vulnerable Demokratietypen dieses Gefährdungspotenzial aufweisen. Selbst die politikwissenschaftliche Diagnostik zur Verfassung der Demokratie legt kaum Rechenschaft darüber ab, wie „Krise“ eigentlich verlässlich zu messen ist. Das ist problematisch, weil gerade in Zeiten allgemeiner Krisenwahrnehmung eine Wissenschaft von zentraler Bedeutung wäre, die sich an internen Validierungsstandards statt an externer Resonanz orientiert. | Philip Manow ist Professor für Vergleichende Politische Ökonomie an der Universität Bremen.
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