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Schröders Doku, Scholz zu Ostern, Habecks Kriegserklärung, SALON Teaser

Schröders Doku, Scholz zu Ostern, Habecks Kriegserklärung, SALON Teaser

Released Friday, 5th April 2024
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Schröders Doku, Scholz zu Ostern, Habecks Kriegserklärung, SALON Teaser

Friday, 5th April 2024
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Hallo Wolfgang.

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Hallo Stefan. Wir sind vor dem Salon.

0:03

Sitzend, stehend, liegend.

0:05

Sitzend, seien wir ehrlich. Und wir haben viel vor.

0:09

Wir haben ein opulentes Buch gelesen, dieses eine Leben, Glaube jenseits der

0:15

Religion, Freiheit jenseits des Kapitalismus.

0:17

Es wird also darum gehen, ob wir Religion brauchen, ob wir an etwas glauben müssen.

0:24

Reicht der Glaube ohne Religion aus? Das sind die Fragen, die wir uns heute stellen.

0:29

Und mir ist dann aufgefallen, man geht ja dann so ein bisschen,

0:32

während man solch ein Buch liest, mit einer Brille durch die Welt,

0:36

also mit der Brille des Buches und lässt alles so ein bisschen dadurch dann

0:41

in einem anderen Licht erscheinen. Und dann ist mir aufgefallen, die Religion und die Politik, beziehungsweise

0:48

der Glaube und die Politik, die hängen nach wie vor sehr eng miteinander zusammen,

0:53

wie die vergangenen Tage gezeigt haben.

0:56

Die vergangenen Tage auch. Ich dachte, du wolltest nochmal Karl-Josef Laumann

1:00

oder so das christliche Arbeiten am Werk Gottes mitschuften.

1:07

Pflichtbewusst natürlich, aus innerem Antrieb.

1:09

Da haben wir es auch schon gesehen, ja, da haben wir es auch schon gesehen bei der CDU.

1:14

Aber ich habe mir die Schröder-Doku angesehen zum 80. Geburtstag.

1:19

Hast du sie dir auch angesehen?

1:20

Nein, ich weiß, dass es sie gibt, denn ich nehme ja noch ein bisschen lesend

1:23

einen Twitter-Teil und denke mir, war ein voller Erfolg für alle Beteiligten.

1:28

Bin sehr gespannt. Du hast jetzt Ausschnitte davon, oder was?

1:31

Ja, ich habe sie mir komplett angesehen. Sie bietet keinen großen Erkenntniswert.

1:35

Es ist nicht so, dass der Altkanzler einsichtig ist. Es ist aber auch nicht

1:39

so, dass die Journalisten sich darum bemühen.

1:41

Lass mich fragen, einsichtig in Hartz IV Fehlentwicklung?

1:45

Ja, alles war alles richtig. War alles richtig.

1:48

Aber man hat ihn gefragt nochmal.

1:50

Man hat ihn nochmal danach gefragt.

1:51

Na immerhin. Ich hätte ja gedacht, dass man ihn nur noch zum One-Trick-Pony Putin degradiert.

1:58

Darum geht es im großen Maße, aber auch da schafft man es, also man,

2:03

klar will man so ein bisschen eben was entlocken, dass er irgendwas Böses über

2:07

Annalena Baerbock sagt, aber es geht nicht darum, dass man versucht zu verstehen,

2:13

wie diese Logik funktioniert.

2:15

Also er ist ja der Ansicht, dass er sagt, mit dem günstigen Gas habe ich Deutschlands

2:20

Wirtschaft vorangetrieben, das war meine Aufgabe als Kanzler, Punkt.

2:24

Daran schließt sich ja jetzt ganz viel an, was man fragen kann,

2:28

ohne jetzt gleich in diese, sie haben Putin Tür und Tor geöffnet für den Überfall der Ukraine oder so.

2:34

Also man kann das natürlich machen, nur dann wiegelt er ab und sagt,

2:37

also hören Sie jetzt mal mein Lieber, also ja, da wird er nicht sich öffnen.

2:41

Und ich hätte es interessant gefunden, tatsächlich in eine Debatte einzusteigen

2:45

über diese Fragen, Wandel durch Handel, was ziehen wir daraus für einen Schluss,

2:52

wenn es nicht funktioniert hat. Er fragt dann auch an einer Stelle selbst den Journalisten, ja mit Reden kommen

2:57

wir nicht weit, was sollen wir dann machen? Also wenn etwas nicht funktioniert,

3:02

also jetzt auch wenn China sich nicht weiter öffnet, was sollen wir dann stattdessen machen?

3:06

Also gehen wir dann in die Blockkonfrontation und das hätte man glaube ich gut

3:10

mit ihm herausarbeiten können, nicht im Sinne von er weiß genau wohin es geht,

3:16

sondern man hätte glaube ich da vielleicht die roten Linien von Schröder einmal

3:21

aufzeigen können, wenn es sie gibt. Oder man hätte zeigen können, nee, dieser Mann hat tatsächlich keine roten Linien

3:26

und da wäre es hochinteressant gewesen, tiefer reinzugehen, aber hier geht es

3:31

so ein bisschen, man spielt das,

3:33

was in der Presse die ganze Zeit über Schröder berichtet wurde,

3:36

zurück oder sagt nochmal, ja Esken hat ihm nicht gratuliert zum 80.

3:40

Geburtstag oder so Sachen, wie er darauf reagiert, naja und natürlich ist er

3:44

so souverän dann zu sagen, ja was brauche ich, muss ja nicht jetzt irgendwelche

3:49

Gratulanten hinterherlaufen.

3:51

Ja vor allem Merkel ist ja auch aus ihrem Amt gegangen als Regierungschefin

3:56

und hat die Partei damit hinter sich gelassen. Also sie stand ja auf der Bühne und meinte oder bei Pressekonferenzen,

4:02

die CDU, die ja auch noch meine Partei ist, so im Sinne von,

4:06

ich wollte nochmal anmerken, ich habe es nicht ganz vergessen.

4:09

Dass man das jetzt Schröder nochmal unterjubeln will als Gesprächsthema,

4:12

finde ich fast ein bisschen lame, weil Saskia Esken und er, was haben die miteinander zu tun?

4:16

Also als er die Geschäfte geführt hat, war sie, wenn überhaupt, schon nennenswert.

4:22

Irgendwo, keine Ahnung, wo kommt sie eigentlich her? Aus dem Norden, aus dem Süden?

4:25

NRW, glaube ich. Ich weiß es auch nicht.

4:27

Aber eine Frage zum, weil du meintest, Schröder hätte da seine Gasdeals mit Russland verteidigt.

4:34

Meint er dann bis 2005 als Kanzler oder die Zeit danach?

4:38

Er sieht die Zeit danach tatsächlich so an, dass er dort zwar nicht mehr in

4:44

Amt und Würden ist, aber doch auch weiterhin im Interesse Deutschlands unterwegs ist.

4:49

Also er sagt dann immer, ja ich maß mir das nicht an, jetzt hier der Botschafter

4:52

für Deutschland zu sein und solche Dinge. Er wird dann auch auf einer China-Reise

4:56

begleitet, aber er sieht das so und selbstverständlich ist es ja auch so gedacht.

5:00

Also man hat ihn ja nicht da hingeholt, weil man sagte, das ist der Mensch,

5:04

der sich am besten mit dem Thema Gas auskennt, sondern diese Verbindung ist

5:08

da und deswegen wird er ja auch laufend nach China eingeladen zu irgendwelchen

5:12

Empfängen und Ehrungen.

5:14

Und solche Sachen, die in Russland dann laufen, laufen ja auch unter Duldung

5:17

der Bundesrepublik im Sinne von das Kanzleramt möchte da diese Art von Außenpolitik

5:22

über den Ex-Kanzler da anscheinend haben. Also man müsste eigentlich mit Merkel, die Bücher kommen ja jetzt,

5:26

die Merkel-Baumann-Biografien.

5:30

Mal sehen, wir werden sie ja wahrscheinlich auch lesen.

5:33

Ja, wir kommen wahrscheinlich nicht umhin. Nun ist es interessant in dieser

5:37

Doku, dass nochmal beschrieben wird, wie das damals war.

5:43

Schröder reist, ohne das mit der Bundesregierung abzusprechen, zu Putin.

5:47

Er war aber zuvor in der Türkei, hat dort einen hochrangigen Politiker aus der

5:55

Ukraine getroffen und die Ukraine hat das also, oder Teile der Ukraine wollten,

6:00

dass Schröder eine vermittelnde Funktion dort einnimmt.

6:03

Und das ist ja sehr logisch, sich sagte, also man braucht jemand,

6:07

der einen Draht zu Putin hat, anders geht es ja nicht.

6:10

Also man kann nicht jemanden da hinschicken, der sich schon vorher feindlich

6:14

gegenüber Putin geäußert hat, dann wird Putin ja gar kein Gespräch mit ihm anstreben.

6:18

Ist kein Termin für Hospitanten.

6:19

Ja, also hat jetzt Schröder gesagt, gut ich mache das, ich reise dann dahin.

6:26

Was jetzt da besprochen wurde, erfahren wir nicht.

6:28

Der Journalist fragt dann auch so ein bisschen naiv, ja haben sie denn mal gefragt,

6:32

warum er das gemacht hat, also warum er die Ukraine angegriffen hat und dann

6:36

fängt Schröder auch an zu lachen und sagt, naja wir sind ja hier nicht im Märchen,

6:39

also ich kann Ihnen das, so redet man ja dann nicht miteinander.

6:42

Also wie miteinander geredet wurde, das wissen wir nicht.

6:45

Aber da wir ja über den Glauben heute sprechen wollen, passiert dann da etwas

6:52

sehr Interessantes in der Doku. Es wird nämlich auch Sojen Schröder Kim interviewt.

6:57

Wir sehen sie hier auf einem Golfplatz dann stehen.

6:59

Der Interviewer will jetzt noch ein bisschen wissen, wie sie sich so verhält

7:03

mit ihren Social Media Auftritten, Instagram.

7:06

Hat sie ihr Mikrofon da oben an der Kappe?

7:09

Nein. Sie wird bestimmt geangelt. Bei solchen Dokus wird man ja geangelt.

7:15

Es sieht ein bisschen aus wie dieses rote Ding, was jetzt alle haben mit diesen

7:18

zwei leuchtenden ich nehme auf und sende.

7:21

Nein, nein, nein. Da wird bestimmt der Ton geangelt bei solchen hochkarätigen Dokus.

7:27

So und jetzt hören wir also folgendes. Schröder ist jetzt bei Putin.

7:33

Sie sind gemeinsam nach Moskau gereist. Man befindet sich im Hotel Kempinski

7:38

und sie sagt jetzt Folgendes.

7:42

Und vor allem das Foto in Moskau, das war so ein Moment.

7:45

Also es gab ja dieses Foto von ihr mit betenden Händen, wie sie dann Moskau

7:49

ist und alle haben sich darüber lustig gemacht. Und wie gesagt, ich spiele jetzt den Clip nicht, um sie vorzuführen,

7:54

ich will das ganz bewusst sagen, sondern ich möchte etwas herausarbeiten,

7:58

nämlich diese religiöse Komponente.

8:01

Wo man hoffte, dass der Frieden kommt und dabei dann der eigene Ehemann,

8:08

also unter vier Augen Gespräch sich bewegt und dann, was kann die Ehefrau machen,

8:14

ich bin Christin und meine ganze Familie ist Christin, in dem Moment konnte

8:18

ich mir nichts anderes vorstellen. Mich dem Gott widme und ich habe deshalb wirklich die ganze Zeit,

8:27

wo er mit Präsident Putin in vier Augen Gespräch war, die ganze Zeit gebeten,

8:34

also dem Gott, dass wirklich Frieden kommt.

8:38

Ja, und das ist doch eine hochinteressante Konstellation. Also man hat jetzt

8:41

den Ehemann, der soll das mit Putin debattieren, kann man doch diesen Krieg

8:46

stoppen, kann man Frieden schließen. Und die Ehefrau überlegt, was kann ich tun?

8:51

Ich kann nicht auch mit ins Gespräch gehen oder so, sondern ich kann jetzt nur sagen, ich bete.

8:57

Das impliziert aber, es ist also nicht nur eine Frage von, wird mein Mann überzeugend

9:04

genug sein Putin gegenüber oder ist Putin einsichtig genug?

9:08

Sondern es scheint noch, also das legt das ja nahe, eine höhere Macht zu geben,

9:13

die also beeinflussen kann, dass

9:16

das Gespräch zwischen Schröder und Putin irgendeiner Weise Früchte trägt.

9:20

Die höhere Macht. Wir haben ja schon häufiger, du hast ja initial mal Zizek

9:24

ist der große andere oder so. Es scheint ja doch so ein paar Themen oder ein paar Einflugschneisen in diese

9:30

Art der Beobachtung zu geben. Mir ist es jetzt auch wieder untergekommen, auch unter diesen Religionsgesichtspunkten.

9:35

So wie Sie hier, den großen anderen, den man nochmal anruft,

9:39

im Sinne von die letzte Instanz sozusagen.

9:44

Also die Außerweltliche, Innerweltliche ist alles geregelt. Man hat hier keine

9:48

Handlungsmöglichkeiten mehr. Also sucht man es sozusagen.

9:51

Wie heißt das denn? Nicht dann immanent, außer immanent? Na, du wirst es schon.

9:55

Und es war ja ein zweites großes Fernsehereignis jetzt bei RTL.

9:59

Diese komische Osterpassion da.

10:03

Ich habe so wenig Ahnung von Ostern. Ich weiß weder, wann Jesus getötet wurde,

10:09

noch wann er wieder auferstanden ist.

10:10

Er wurde Freitag, Karfreitag um 15 Uhr gekreuzigt. Und ist dann wieder auferstanden von den Toten.

10:19

Deswegen feiern wir Ostersonntag.

10:20

Ja, wir waren Freitag in der Oper, alle waren sehr schwarz angezogen.

10:23

Ich habe mich gefragt, warum und du hast mir gesagt, es ist ein Trauertag, Jesus ist gestorben.

10:27

Ja.

10:28

Gut, jedenfalls. Ich habe diese stundenlange RTL-Sache nicht gesehen,

10:33

außer so einen 30-Sekunden-Ausschnitt bei TikTok oder irgendwo.

10:38

Und die Art des Schauspiels fand ich sehr interessant, weil dort wird auf eine

10:44

Art und Weise geschauspielert, dass man sich denkt, jeder, der zuschaut, findet das bescheuert.

10:51

Also es ist einfach peinlich. Man ist so wie in so einem gut gemeinten,

10:55

aber schlecht gemachten Schüler-Theaterstück oder so. Man quält sich so durch.

11:00

Aber eigentlich denkt man, okay, wir sagen einfach danach, es war toll und so.

11:05

Und ich glaube, dadurch, dass alle von sich implizit sagen, wir spielen das

11:12

ja nicht für uns, sondern für Gott. Also der Schauspieler nimmt nicht nur eine Rolle ein, sondern er vermenschlicht

11:19

sich selbst nochmal in der Rolle. Er spielt überambitioniert, um zu zeigen, dass es hier nicht um irgendeinen

11:26

Text geht oder ein Programm, eine Drehbuchkreation von irgendwem,

11:31

sondern dass es mehr ist. Weißt du, was ich meine?

11:35

Ja, es ist eine interessante These. Ich glaube ja, dass es anders ist.

11:39

Also man hat jetzt nicht die allerbesten Schauspieler dort.

11:42

Manche sind gute Schauspieler, sind aber so merkwürdig dann besetzt,

11:45

dass man weiß, dass das nur Klamauk sein kann.

11:48

Ich glaube, das sind gar keine Schauspieler, die holen ja nur Prominente zusammen.

11:51

Nee, es sind schon Schauspieler auch dabei. Ich glaube, Jimmy Blue,

11:55

Ochsenknecht oder so, das sind ja Schauspieler in dem Sinne.

11:57

Also sie haben in Filmen mitgewirkt. Ja, da sind jetzt nicht allzu viele Theaterkranten dabei, aber es sind schon

12:04

zum Teil richtige Schauspieler. Ich glaube, dass die Rezeption,

12:09

zweifach ist. Es gibt die Rezeption, die du gerade beschrieben hast,

12:12

das ist so bekloppt, deshalb gucke ich es.

12:15

Und dann glaube ich, dass es schon ein Publikum gibt, das den ganzen Tag nur

12:19

Soaps und all das guckt, das sagt, oh, das war aber berührend,

12:22

wie Jenny Elvers spielt, wie sie von Jesus geheilt wird.

12:26

Ja, aber ich glaube, da steckt auch nochmal dieses, wir spielen hier für den

12:29

großen anderen eine Rolle.

12:31

Ja, man macht das schon auch Gott zu Ehre, das Ganze. Also RTL macht das jetzt

12:35

nicht aus Frömmigkeit, aber so an sich könnte das so ein, es hat ja auch das

12:39

Gemeinschaftsstiftende, was dann bei Twitter auch passiert,

12:43

dass man doch es fast geschafft hat von RTL in so profanierten Zeiten nochmal

12:51

den großen Anderen wirklich spürbar zu machen.

12:54

Ja, also von mir diese zwei Fragen. Zum einen, für wen spielen sie?

12:58

Ich glaube, Ich glaube, es ist auch so eine Ehrfurcht vor dem großen Anderen,

13:01

der genauso gut der große Rächer sein könnte. Also gibt man sich besonders Mühe.

13:05

Und meine Vermutung ist auch, zweitens zum Thema Religion, so profan sind die

13:13

Zeiten dann gar nicht bei den Einzelnen zu Hause.

13:16

Ich glaube auch nicht. Viele schauen das doch mit voller Innenbrunst und sind

13:20

auch in der Zuschauerrolle. Vor dem großen Anderen. Und sie fühlen sich verpflichtet, jetzt besonders andächtig,

13:28

dieses RTL-Programm zu schauen. Ich glaube, RTL hat da einen besonderen Log-In-Effekt geschaffen über diese Bande.

13:34

Wir haben ja auch gesehen, wie Lisa und Lena an so einer Freikirche da getaucht

13:36

wurden und was das für ein Happening ist und so weiter. Ich glaube, da hat man sich nochmal fremder Mächte bedient.

13:43

Ja, ich glaube, die Rückkehr des Religiösen oder des Glaubens,

13:47

das ist etwas, was RTL rechtzeitig erkannt hat.

13:50

Und ja, es gibt die, die das ironisch gucken, die das auch als Trash-TV einfach

13:55

rezipieren, aber dass es auch von einem Publikum so ernsthaft rezipiert wird,

14:01

wie es vielleicht nicht gemeint ist von den Machern, das ist definitiv so und

14:06

ich denke auch, dass diese Art.

14:09

Des Fernsehmachens noch zunehmen wird. Also in anderen Ländern haben wir das, man muss sich ansehen,

14:14

zum Beispiel in lateinamerikanischen Ländern bei Telenovelas,

14:18

wie präsent da der Glauben ist. Das ist jetzt hier natürlich selten anzutreffen. Da geht man nur in eine Kirche,

14:24

wenn man geheiratet wird, aber sonst findet eigentlich Gott nicht statt.

14:28

Das könnte aber auch sich sehr bald ändern.

14:32

Also ich bin auch nicht der Ansicht, dass wir,

14:36

so ein völliges Verschwinden der Religion erleben, also sicherlich ein Wegbröckeln

14:40

der Institutionen und da kann man ja auch sagen, das war ja eigentlich immer

14:44

und ich sage das als Protestant, der aus der Kirche ausgetreten ist,

14:46

der Versuch gerade der evangelischen Kirche zu sagen,

14:50

ja wir machen jetzt nicht Nicht so steif, wurde dann immer gesagt.

14:54

Wir machen mal so mit Mitmachen und Spielen im Altarraum und so weiter.

14:58

Und dabei kamen meistens Stücke heraus, die noch wesentlich schlechter waren

15:02

als das, was RTL uns präsentiert hat. Und ich spreche aus Erfahrung. Ich habe Schlimmes dort erleben müssen.

15:07

Und damals habe ich eigentlich schon in Kindertagen als Theaterkritiker auf

15:13

das Ganze geblickt und habe gesagt, nee, gut ist das nicht.

15:15

Ist ja auch eine Frage des Budgets. RTL hat nun mal mehr Budget.

15:18

Und das ist ja genau die Sache. Das ist ja wie wenn man von Lehrern abverlangt,

15:22

sie sollen die tollste Show machen. Da muss man sagen, ja.

15:27

Und Lehrer können aber nicht jeden Tag Wetten, dass veranstalten,

15:30

ihnen fehlt die Zeit und das Budget dafür. Und ähnlich ist es auch bei den Kirchen, wenn man doch eigentlich nur 50 Kopierblätter

15:39

und drei Klarsichtfolien zur Verfügung stehen hat, dann kann man auch nicht die große Show machen.

15:44

Wird aber immer wieder Versuch unternommen, deswegen da vielleicht ein bisschen

15:47

Abstand nehmen von der Show. Was ja hier bei Sojen Schröder-Kim auch mitschwingt

15:53

ist, also Gott regiert mit rein.

15:56

Das ist ja eine ganz interessante Auffassung, die wir hier haben,

16:01

dass also offenbar da, wo die Ausnahmesituation da ist, wo die Entscheidungen getroffen werden,

16:09

dass da eine Sphäre ist, in der auch die Entscheider nicht ganz selbst entscheiden,

16:16

sondern nochmal Gott mit Einfluss hat.

16:18

Es gibt ja, wenn ich das gerade noch anführen darf, von Churchill wie von Kennedy

16:22

diese Überlegung, wann fällt man eigentlich eine Entscheidung und wie fällt man die?

16:26

Und dann sagen eigentlich beide sehr klar, ja man hat alle Informationen und

16:30

dann gibt es aber so einen Moment der Entscheidung, dieses dezisionistische

16:37

Moment, wo man eigentlich losgelöst ist wiederum von allem.

16:40

Also was sehr nah an das kommt, was Karl Schmitt sagt.

16:43

Und das ist tatsächlich so eine Auffassung, die wir hier finden und auch das

16:46

ist ja zurückgekehrt im juristischen und politologischen Diskurs.

16:52

Also ich empfehle da sehr dazu dieses Buch von Horst Dreyer,

16:56

Staat ohne Gott, wo er dieses ideengeschichtlich nachzeichnet,

17:01

aber auch sagt, wie problematisch es wird, sobald man sagt,

17:06

wir brauchen doch wieder Gott irgendwo im Staat.

17:08

Ja, also diese Zeit, in der man voller Überzeugung geglaubt hat,

17:17

dass Gott immer mit im Raum ist.

17:21

Fällt ja interessanterweise zusammen mit einer Szenerie, wie wir sie hier haben,

17:25

dass nämlich sie stellvertretend für die ganze Welt weiß, da drin wird gerade

17:30

das Schicksal der Welt verhandelt, im Gespräch von zwei Männern.

17:33

Das ist also spätes Mittelalter bis Neuzeit,

17:37

die Welt ist schon so ein bisschen organisiert, aber am Ende sind es noch die

17:41

schon gewählten, aber weltlichen Führer der Welt, die im Gespräch einfach klären,

17:46

ob jetzt Krieg ist oder nicht. Und interessanterweise konnte ja die Welt dann irgendwann durch Buchdruck und

17:54

so weiter so eine Hypermodernisierung erfahren, die also bedeutet,

17:58

die Entscheidung wird auch mitgeprägt von Archivmaterial,

18:02

das uns wissenschaftlich aufbereitet wird, wir haben dann Beschlussvorlagen,

18:05

es muss in Organisationen erklärt werden, was hier entschieden wurde und so weiter.

18:09

Also man hat eigentlich die Interaktion im Raum zwischen zwei mächtigen Leuten

18:15

immer weiter entmächtigt, sozusagen.

18:20

Und dann gibt es dieses hochinteressante Kapitel, ich habe es ja schon häufiger

18:23

erwähnt, Funktionen und Folgen formaler Organisation.

18:26

Also Niklas Luhmann kommt gerade so aus diesem Verwaltungsbereich,

18:30

ich bin hier Jurist und so weiter und mache mir aber soziologische Gedanken.

18:35

Schreibt dann also ein organisationssoziologisches Buch. Buch.

18:39

25 Kapitel oder so. Und immer betont er die Bedeutung der Organisation mit allen

18:45

modernen Sachen seit dem Buchdruck, die ich gerade schon versucht habe so anzumühen

18:49

und gibt es ja noch tausend mehr. Und dann gibt es dieses 21. Kapitel Eigenrechter Situation.

18:54

Und das kann man auch so lesen, dass man dann einfach einen Text hat,

18:57

in dem drinsteht, dass mit der Organisation, mit dem Archiv,

19:01

mit dem wissenschaftlichen Dienst, mit den Entscheidungsgrundlagen,

19:04

mit den Hierarchien, mit dem was auch immer, Rechtfertigung,

19:06

mit mit dem juristischen Rahmen drumherum. Alles schön und gut.

19:09

Wenn die Interaktion läuft, läuft die Interaktion.

19:12

Und dann hat sie ein Eigenrecht. Egal, was drumherum ist.

19:15

Und manchmal fallen wir einfach in diese Vormoderne wieder zurück. Und hier eben auch.

19:19

Wir wissen einfach, Putin hängt da jahrelang in seiner Corona-Depression rum.

19:25

Wird auch nochmal gesagt, Schröder musste sich vorher testen.

19:28

Ja, genau, sowas. Also Schröder hat sowieso null Kontakt zu niemanden.

19:31

Und wenn, dann an diesem ewig langen Tisch und so weiter und so fort. und dann Schröder als,

19:36

Counterpart, der irgendwie so halb entsandt von der westlichen Welt,

19:40

man hat ihn nicht richtig geschickt, aber man hat auch nichts dagegen, irgendwie sitzen alle gerade da und hoffen und beten, so, also auch in den europäischen

19:46

Regierungszimmern und alle wissen, okay, jetzt kommt es darauf an,

19:50

wie dieses Gespräch verläuft, verstehen sie sich oder nicht,

19:53

kennen sie sich noch oder nicht, haben sie gerade gut gegessen und gute Laune

19:57

oder nicht, gelingt der Scherz oder nicht, ist er taktvoll genug oder nicht

20:01

und dieses Zurückgeworfensein auf ähm,

20:06

So vormoderne, nicht aktuelle Verhaltensmodi, da ist es folgerichtig,

20:14

dass einfach die ganze Welt daneben sitzt und sagt, ja hoffen und beten halt.

20:17

Ja und wo geht man auch zum Beten hin, nämlich in die Kirche und Schröder hat

20:22

in Hannover einer Kirche ein Fenster, das gestaltet wurde von Markus Lüppertz gespendet,

20:30

das hat dann im Zuge des Krieges in der Ukraine für viel Furore gesorgt.

20:35

Wurde es schon ausgebaut? Ja, ja, man wollte das Geld nicht annehmen.

20:39

Aber das Fenster war schon drin und dann hat man es wieder ausgebaut?

20:41

Nein, man hat es nicht ausgebaut. Nein, das Fenster ist da.

20:45

Nein, das Fenster ist da und es gab eine Eröffnung mit Markus Lüppertz,

20:49

Schröder und Petra Bahr.

20:53

Sie ist Regionalbischöfin in Hannover und hält jetzt eine Predigt und Schröder eine Standpauke.

21:02

So, wir sind also jetzt in der Kirche und hören jetzt einen Auszug aus dieser

21:08

Predigt und da sehen wir jetzt,

21:11

wie das Religiöse in diesen Kriegsdiskurs einzieht und ich finde das eigentlich

21:17

unfassbar, was man da so hört, beziehungsweise es hat mich auch wieder bestätigt

21:22

in meinem Kirchenaustritt.

21:26

Darf man Schröders Geschenk noch annehmen als Kirche?

21:35

Teufel haben in Butscher gewütet, jener Stadt, die Symbol wurde für den Krieg

21:39

Russlands gegen die Ukraine, wo der blanke Vernichtungswille sich in bestialischer

21:44

Gewalt gegen Frauen, Kinder, Alte zeigte.

21:49

Und ich sehe diese Menschen in diesem blutigen Gerippe, wie sie sich mit dem

21:53

Christusbild übereinander schieben.

21:56

Teufel haben in Butscher gewütet. gebütet. Nee, das waren Menschen.

22:01

Und das waren Soldaten, die von Putin dorthin geschickt wurden.

22:06

Und es gibt eine individuelle Verantwortung der Soldaten und es gibt die Verantwortung,

22:10

die bei Putin liegt. Aber das hat mit dem Teufel nichts zu tun.

22:13

Und jetzt kann man nicht sagen, das ist so eine Metapher, wie man sagt,

22:16

das sind aber zwei Teufel da. Sondern sie ruft hier in der Kirche als Bischöfin natürlich das Böse auf und

22:24

sagt dann auch gleich die Opfer, die wie...

22:29

Und verschmelzen mit dem Antlitz Christi, das von Lüppertz da gemalt wurde für das Kirchenfenster.

22:38

Also dass man da auch nochmal sie in diese Art der Leidenstradition stellt,

22:44

finde ich eine solche Aufladung eines real zu betrachtenden geopolitischen Konflikts,

22:51

also das ist noch viel unaufgeklärter oder das ist unaufgeklärt.

22:55

Im Gegensatz zu jetzt so einer Schröder Kim, die da sagt, ja was sollte ich

23:00

tun, ich habe gebetet, ich bin Christin, das kann man nachvollziehen.

23:02

Aber hier das ist eine solche merkwürdige Überlagung, weil daraus abzuleiten ist natürlich alles.

23:08

Dann ist nämlich das nicht nur ein Krieg, der zu führen ist oder sollen wir

23:13

Waffen liefern oder nicht, sondern dann ist es wirklich unsere Mission.

23:17

Also dann sind wir tatsächlich in der Nachfolge Christi, ist es unsere Mission

23:21

und dann gibt es auch wieder gerechte Kriege und all das.

23:25

Also ich meine, wenn es der Teufel war, der da gewütet ist, dann sind ja alle

23:29

Menschen entschuldigt. Also was sollen wir denn gegen den Teufel tun?

23:32

Ja, im Prinzip schon.

23:33

Dann müssen wir halt auf Gott hoffen. Dann setzen wir uns alle nur noch hin

23:36

und hoffen einfach, dass es gut geht.

23:37

Ja, oder man sagt dann, und wir sind die einzig wahren Vertreter Gottes oder

23:42

wir wissen, wie Gottes Wille zu vollziehen ist und deswegen müssen wir jetzt

23:47

alle in diesen heiligen Krieg ziehen.

23:50

Also wenn wir, sobald man in diese Überlegungen kommt, von Teufeln auf der einen

23:56

Seite und denen, die verschmelzen mit dem Christusbild, dann ist man eigentlich

24:01

im Modus des heiligen Krieges angekommen.

24:03

Also da braucht man sich auch nicht mehr rausreden, dann ist das so,

24:06

dann kann man sagen, ja das möchte ich gern so haben, ich sag dann für mich, ich nicht.

24:10

Aber man kann nicht so tun, als wäre das noch mit so einer normalen geopolitischen

24:15

Betrachtungsweise oder mit moderner Rechtsstaatlichkeit zu verbinden.

24:19

Ja, also da kommt mir gerade Baerbocks Wort ins Ohr, sie hat ja kürzlich auch

24:23

davon gesprochen, dass Gaza die Hölle auf Erden ist.

24:26

Und das entschuldigt sie ja auf dieselbe Weise so ein bisschen.

24:30

Es ist halt die Hölle. Was sollen wir schon gegen die Hölle tun?

24:33

Dass das dort recht profan innerweltliche politische Sachen sind,

24:37

die da hingeführt haben.

24:38

Ja.

24:38

Während man selber die ganze Welt verliert, also den ganzen globalen Süden und

24:43

die Jugend an der Stelle, finde ich auch, kann man zwar zum einen sagen,

24:48

oh, das ist aber krass, Baerbock hat endlich deutliche Worte gefunden,

24:51

aber wir können leider politisch mit keiner Handlungslogik daran anschließen,

24:57

weil die Hölle halt, also ein kleiner Kategorienfehler.

25:00

Da kann ich ja nicht eingreifen. Und es ist gut, dass du Gase ansprichst,

25:05

denn wir hören uns jetzt die gesamte Osteransprache von Olaf Scholz an,

25:09

keine Sorge, sie ist nur 100 Sekunden lang. Eine Minute und 45.

25:12

Okay.

25:13

Und wir hören dann nach noch eine andere Osteransprache, denn das ist wohl jetzt

25:18

sowas Neues, man hat nicht nur Weihnachtsansprachen und Silvesteransprachen,

25:21

sondern jetzt gibt es auch noch Osteransprachen. Und zwar nicht nur von Olaf Scholz, sondern auch vom eigentlichen Kanzler der

25:29

Herzen oder wie soll man ihn bezeichnen?

25:30

Das ist ja eigentlich.

25:31

Robert Habeck.

25:32

Ja.

25:33

Hat auch eine große Osterbotschaft.

25:35

Genau, das ist ganz interessant. Also, die haben ja alle wöchentliche Podcasts.

25:39

Der Kanzler, wie die Kanzlerin vorher, die hatten ja wöchentliche Podcasts.

25:43

So, es hieß dann immer, ja Merkel ist ja nirgendwo zu hören und sie äußert sich nicht und so.

25:47

Und dann macht sie einmal dieses, es ist ernst, also nehmen sie es ernst,

25:50

einmal in zehn Jahren irgendwas. Und das ist ja eigentlich interessant, dass wir Politiker haben,

25:56

denen wir die ganze Zeit unterstellen, sie kommunizieren ja gar nicht.

25:59

Dabei haben die wöchentliche Podcast. Also man kann ihnen zuhören.

26:03

Und dann erfindet man aber Termine, wo es heißt, naja, jetzt müssen sie zuhören.

26:09

Das ist jetzt nicht nur der wöchentliche Podcast. Und worauf basiert man diese Unterstellung, dass jetzt aber alle zuhören?

26:17

Einen christlichen Kalender. Ja, das ist absurd. Das ist eigentlich verrückt.

26:21

Vor allem, wenn wir uns jetzt anhören, was der Kanzler sagt.

26:24

Also wir wissen jetzt Ostern, wir feiern die Wiederauferstehung von den Toten

26:31

und wir bekommen damit als Christen die Botschaft gesendet, das Leben ist nicht das Ende,

26:38

danach geht es weiter, dann ist das ewige Leben da.

26:42

Ja und man kann jetzt fragen, was soll die Politik in diesem Rahmen sagen?

26:48

Ich würde behaupten besser nichts, aber Schröder, Scholz äußert sich hier und

26:54

wir achten auch mal darauf, wo der Schwerpunkt liegt, er liegt nämlich nicht bei Gaza.

27:01

Kaum etwas hat unsere Welt so nötig wie Frieden. In den Ostergottesdiensten

27:06

an diesem Wochenende beten Christinnen und Christen weltweit für eine friedlichere Welt.

27:12

Nach dem furchtbaren Terrorangriff der Hamas auf Israel herrscht Krieg im Nahen

27:15

Osten mit fürchterlichen Folgen für so viele Unschuldige.

27:20

Und seit mehr als zwei Jahren schon leiden die Ukrainerinnen und Ukrainer unter

27:24

Russlands brutalem Angriff. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als Frieden. Wir alle sehnen uns nach einer friedlicheren Welt.

27:34

Aber das ist auch wahr. Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung.

27:38

Frieden ohne Gerechtigkeit gibt es nicht. Deshalb unterstützen wir die Ukraine

27:43

in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden, solange wie das nötig ist.

27:49

Wir tun das auch für uns, für unsere Sicherheit.

27:52

Der Frieden in Europa beruht seit vielen Jahrzehnten auf einem ganz zentralen Prinzip.

28:02

Dieses Prinzip hat Putins Russland gebrochen. Aber wir haben es in der Hand,

28:07

diesem Prinzip wieder Geltung zu verschaffen.

28:09

Indem wir eben die Ukraine weiter unterstützen, entschlossen und besonnen.

28:14

Indem wir mehr in unsere eigene Sicherheit investieren. Indem wir als Land zusammenhalten,

28:19

statt uns auseinanderbringen zu lassen.

28:22

Zumal uns doch die Überzeugung verbindet, dass das Recht sich durchsetzen muss gegen die Gewalt.

28:28

Das ist die Voraussetzung für Frieden, gerade in diesen Tagen.

28:34

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien und Freunden auch in dieser schwierigen

28:38

Zeit schöne Feiertage. Frohe Ostern.

28:44

Ja, wir bekommen also Gaza nicht mal als Wort erwähnt, sondern da sind Opfer

28:50

beim Krieg in Nahost und das reicht und dann wird sofort zur Ukraine geschwingt.

28:55

Man redet hier vom gerechten Frieden, also das ist jetzt das Pronomen zum gerechten Krieg.

29:00

Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit. Finde ich ein bisschen krass,

29:04

weil nur weil Frieden herrscht, also Gewaltlosigkeit im großen Maßstab,

29:08

heißt das doch nicht, dass es gerecht zugeht, oder?

29:10

Überhaupt nicht.

29:11

Das ist ja irgendwie.

29:12

Überhaupt nicht. So ein bisschen. Man müsste ja auch dann definieren,

29:15

was wäre Gerechtigkeit. Also dann müsste man sagen, also gerecht wäre es, wenn die Ukraine die Krim

29:21

zurückbekommt und bei Donbass ist das so und so und so und dann kann man das

29:26

so ein bisschen ausbuchstabieren und dann sagt man, dann ist Gerechtigkeit,

29:29

dann ist ein gerechter Friede. Also das einfach so dahin zu sagen, bringt ja relativ wenig.

29:35

Und es ist doch erstaunlich, dass also eine Osteransprache, die es sonst so

29:39

eigentlich nicht gibt, vom Kanzler genutzt wird, um zu sagen,

29:42

wir müssen jetzt weiterhin die Ukraine unterstützen. unterstützen.

29:45

Und jetzt kommt Vizekanzler Habeck.

29:48

Bevor wir haben gesehen, also in diesem, ich will nur kurz anmerken,

29:52

AI-Zeitalter, ist Scholz wirklich die Vorlage.

29:57

Also das ist ja wirklich synthetisiert, noch auf Kohlenstoffbasis,

30:01

aber das ist ja wirklich, ich glaube man kann gar nicht mehr so schlecht es

30:06

replizieren, dass man es nicht als,

30:10

Duplikat des echten Auftritts da sieht. So wie er da steht und überhaupt.

30:15

Der Tonfall, diese Monotonie, das ist ja die Variation in der Stimmhöhe und

30:20

so. Also du brauchst ja wirklich, Wozu diese ganzen großen Versuche, da Technik zu schaffen, die irgendwas,

30:27

ja was denn, die Vorlage ist doch keine Herausforderung.

30:31

Ja, ich denke, AI wird es menschlicher machen.

30:36

Habeck könnte ja jetzt über vieles reden, zum Beispiel darüber,

30:39

dass es eine Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsinstitute gab mit großer Pressekonferenz.

30:45

Die wirtschaftliche Lage ist angeschlagen, hieß es da, die Produktivität tritt

30:50

auf der Stelle, Wirtschaftswachstum 0,1 Prozent, nächstes Jahr 0,4 Prozent, also auch so gut wie nix.

30:58

Und es gäbe Grund, darüber zu reden als Wirtschaftsminister,

31:02

auch darüber, dass, ich habe mal ein bisschen geguckt in der europäischen Presse,

31:05

dank Diepel kann man sich ja alles gut zugänglich machen,

31:08

wenn dann in El Pais ein Riesenartikel erscheint, also der spanischen großen

31:12

Tageszeitung, wie problematisch die Wirtschaft von Deutschland ist und dass

31:17

die jetzt so Rechnungen machen, wie die europäische Wirtschaft wächst, wenn man mal Deutschland ausklammert und solche Dinge.

31:23

Es gäbe wirklich sehr viel, worüber man vielleicht als Wirtschaftsminister reden könnte.

31:28

Nein, Habeck nutzt die Zeit um zehn Minuten lang, keine Sorge,

31:32

wir hören das nicht komplett, um zehn Minuten lang seine Osterbotschaft,

31:35

die da lautet, wir müssen die Ukraine unterstützen, an die Leute zu bringen.

31:40

Er erwähnt mit keinem Wort den Krieg in Nahost, aber wir hören mal rein. Nein.

31:47

Wir feiern Ostern. Hoffentlich für viele von euch ein paar Tage der Ruhe zum

31:51

Durchschnaufen und die Dinge sortieren zu können.

31:53

Ich wusste auch gar nicht, dass wir per Du sind.

31:56

Ja, das ist hier das ist alles orientiert an Pistorius.

32:01

Ja.

32:02

Irgendwas ist passiert. Nein, jetzt heißt es Kurs halten, Bahnen ziehen,

32:06

dann werden die ganzen Floskeln wirklich, das ist im Grunde gibt man das dem

32:12

Prompt mit, wenn man diesen Text generieren lässt, bitte diese Art von Floskelei.

32:19

Glauben ist Ostern das Fest der Auferstehung, der Hoffnung, Hoffnung auf Frieden, auf eine erlöste Welt.

32:26

Ostern 2024 sind wir weit vom Frieden entfernt.

32:30

Putins Krieg gegen die Ukraine ist der blutigste, den Europa seit 1945 erlebt hat.

32:36

Jeder Tag ist ein Tag des Sterbens und ein Ende ist nicht in Sicht.

32:40

Ja, also ist eigentlich eine Friedensbotschaft Ostern.

32:44

Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln, sagt Dietrich Bonhoeffer,

32:48

ja in diesem Modus sind wir, aber wir haben jetzt hier schon ganz klar gesagt

32:53

bekommen, in welche Richtung es geht, also um die Unterstützung der Ukraine

32:56

aus der Osterbotschaft heraus. Also man sagt ja nicht einfach, ich sag jetzt was zur Ukraine,

33:01

sondern man nimmt die Osterbotschaft und führt die dann weiter,

33:06

so nach dem Motto, denn auch Jesus ist für die NATO gestorben.

33:10

Ich will jetzt nicht so haarspalterisch werden, aber er meinte,

33:13

das ist der blutigste Krieg, den Europa jetzt sieht.

33:16

Laut Zelensky sind 30.000 ukrainische Soldaten gestorben.

33:20

Wir vermuten, dass es weit mehr sind, aber die offizielle Zahl sagt 30.000.

33:25

Das bedeutet, laut UN-Angaben sind in Gaza mehr Menschen gestorben. Auf Opferseite.

33:34

In kürzerer Zeit. damit qualifiziert sich die Aussage das ist der blutigste

33:40

Krieg nicht also ist dann einfach auch sachlich falsch und da muss man überlegen,

33:45

wenn man ihn jetzt hier so sieht, wie er die Augen zusammenkneift und seine Habeck Stimme auflegt das findet ja ein Publikum,

33:53

aber und das muss man heute einpreisen es findet auch ein Antipublikum also

34:01

in dem Moment, wo Habeck so kommuniziert,

34:05

holt er Leute zu sich, aber er stößt auch welche weg.

34:09

Und das muss man ja immer mitbetrachten und austarieren, gerade wenn man wie

34:13

ein Politiker auf Stimmfang ist für die nächste Wahl.

34:15

Also Stimmfang mal, ganz despektierlich ausgedrückt.

34:18

Und ich würde hier bei solchen Sachen, wenn ich einen Beraterstab habe,

34:22

wäre, beispielsweise als Populismusbeauftragter der Grünen,

34:26

nochmal allen ins Gewissen reden, zieht eine Bilanz vorher, was ihr glaubt,

34:32

wie viele Leute gewinnt ihr und wie viele Leute verliert ihr durch diese Kommunikation.

34:38

So wie man bei uns ja auch spürt, dass es jetzt nicht um den Gewinn bringt,

34:41

ist für Habit, wenn wir sowas hören.

34:43

Das ist Preaching to the Choir. Und dieser Choir ist relativ klein.

34:46

Wir könnten sie jetzt namentlich alle aufrufen.

34:49

Noch einen anderen Choir. Ich glaube auch. Mittlerweile, die verwechseln.

34:53

Also ich sage ja häufiger, man übersieht immer wieder, wie groß Deutschland

34:58

ist. Und ich glaube, das ist hier auch der Fall.

35:01

Ja, es gibt so etwa 50 Journalisten, die bei Twitter wirklich ausflippen vor

35:07

Freude, wenn so ein Video kommt und sagen, eigentlich ist er der Kanzler.

35:11

Und sonst war es das. Und ganz ehrlich, wenn Politiker, also ich habe schon

35:16

mal kritisiert, ich mag es nicht, wenn infantil mit mir gesprochen wird.

35:19

Wenn Politiker oder MIT oder andere mit mir sprechen, als sei ich sieben Jahre

35:24

alt, Dann habe ich grundsätzlich in mir eine Abwehr gegen das Gehörte.

35:29

Und genauso ist es auch, sobald jemand mit mir kommt und mir eine Predigt hält.

35:35

Dann geht das so weit, dass Habeck in dem Video sagen könnte,

35:38

wir alle wissen, 2 plus 2 ist 4 und dann würde ich sagen, nee, ist 5.

35:42

Er verliert uns.

35:44

Also diese Art, und er verliert uns aber jetzt auch faktisch,

35:46

wenn wir jetzt Folgendes hören.

35:49

So sehr ich verstehe, dass angesichts der hohen Opferzahlen von einem Einfrieren

35:53

des Krieges gesprochen wird, so sehr blendet diese Position aus,

35:57

dass nur die Ukrainerinnen und Ukrainer entscheiden können, welchen Preis sie

36:01

zu zahlen bereit sind und zu welchen Bedingungen sie einen Waffenstillstand

36:04

erreichen oder den Krieg beenden wollen.

36:07

Es sind die ukrainischen Väter, Söhne und Brüder, die an der Front sterben,

36:11

auch Mütter, Töchter und Schwestern. Und es sind ihre Familien, die trauern und leiden.

36:15

Ja, aber diese Familien, das haben wir ja schon hundertmal gesagt,

36:18

die entscheiden ja nicht über den Fortgang des Krieges und wie wenig die Ukrainer

36:24

selbst entscheiden, sieht man jetzt daran an dieser neuen Pressemeldung, die es gab.

36:29

In der Ukraine können Reservisten künftig bereits ab einem Alter von 25 statt

36:34

bisher 27 Jahren zum Wehrdienst eingezogen werden. Ein entsprechender Eintrag

36:39

wurde auf der Parlamentsseite veröffentlicht.

36:42

Ausgehend von den Geburtenziffern, also wir sind hier wie im Westen nichts Neues,

36:48

wo nochmal der Jahrgang der Neue betrachtet wird.

36:50

Ausgehend von den Geburtenziffern Ende der 1990er Jahre könnten damit gut 400.000

36:56

weitere Männer zur Verteidigung gegen die russischen Angreifer eingezogen werden.

37:01

Für kommende Woche wird außerdem ein Beschluss erwartet, mit dem die Regeln

37:04

für eine Mobilmachung verschärft werden.

37:07

Selenskyj unterzeichnete zudem ein Gesetz, mit dem die Wehrtauglichkeit angepasst

37:12

wird. Künftig gibt es demnach nur noch tauglich und untauglich.

37:16

Vormals als bedingt tauglich eingestufte

37:19

Männer müssen erneut bei der Musterungskommission vorstellig werden.

37:25

Das heißt, die Ukrainer entscheiden nicht, sondern die Regierung Selenskyj entscheidet

37:31

gemeinsam mit ihren Verbündeten darüber, wie jetzt gehandelt wird.

37:36

Und da spielen die USA und Deutschland schon eine sehr große Rolle, lieber Robert Habeck.

37:42

Das macht auch nicht Salinski ganz alleine in Kiew mit sich aus.

37:46

Ja, wenn es stimmen würde, was er sagt, nämlich dass alle einfach nur freiwillig

37:49

an dem Krieg beteiligt sind, dann hätten wir es im globalen Maßstab maximal

37:54

mit Gangkriminalität zu tun.

37:57

Kriege wären dann einfach nicht möglich. Und in der Hinsicht ist das eine völlig

38:02

fehlgehende Osteransprache.

38:04

Ja, die jetzt weit...

38:06

Die sich illegitimerweise der Religion bedient. Ja.

38:09

Ohne, dass sie das selber nochmal hinterfragt, sondern er macht es einfach.

38:13

Ja. Es ist eigentlich...

38:15

Weil wir haben ja viel Kritik bekommen für unsere Kritik an Maitis Populismus

38:24

Video und ich würde jetzt mal nicht noch hundertmal gerne erfahren,

38:29

dass Alice Weidel populistisch ist, also wer das nicht sieht,

38:32

dem ist auch nicht mehr zu helfen.

38:35

Aber ich würde gerne den Populismus dieser so vernünftig erscheinenden,

38:40

den möchte ich gerne erfahren, den möchte ich gerne analysiert bekommen.

38:45

Wir sehen uns nach Frieden.

38:47

Ja. Aber die ehrliche, die bittere Antwort ist, es wird vermutlich kein rasches

38:53

gutes Ende geben, auch wenn wir uns anderes wünschen.

38:57

Wir müssen uns auf die Bedrohungslage einstellen, alles andere wäre naiv.

39:02

Deshalb sind wir gut beraten, mehr in unsere eigene Sicherheit zu investieren.

39:07

Also abgeleitet von der Sache mit der Ukraine wird jetzt gesagt,

39:10

wir brauchen generell mehr Aufrüstung und dann kommt er tatsächlich am Ende

39:14

nochmal zu der Osterbotschaft zurück.

39:16

Zurück zu Ostern 2024 und die österliche Hoffnung auf Frieden,

39:21

auf eine erlöste Welt. Ein ewiger Frieden ist eine regulative Idee,

39:26

notwendig als eben jene Hoffnung, aber so schwer zu erreichen.

39:32

Aber einen echten Frieden, auf ihn können wir hinarbeiten. Und ein echter Frieden

39:37

ist ein Frieden in Freiheit. Das bedeutet, dass es Zeiten geben kann, wo ein Nichthandeln die Bedrohung des

39:43

Friedens erhöht und Handeln nötig ist, um Frieden in Freiheit zu schützen.

39:48

Die Entscheidungen dafür sind nie leichte Entscheidungen und nie leichtherzig zu treffende.

39:53

Und sie müssen sich daran messen lassen, ob sie einem Frieden in Freiheit dienen.

39:58

Denn den Frieden eines freien Europas und einer freien Republik zu schützen,

40:03

das ist das Ziel der Politik. Frieden bedeutet Arbeit. Frieden ist eine Aufgabe, die Diplomatie und Aussöhnung

40:10

einschließt, aber Naivität ausschließt.

40:13

Handeln wir in diesem Sinne, werden wir schutzfähig.

40:17

Ihnen und euch gute Ostertage und uns allen die Kraft, in Freiheit zusammenzustehen.

40:25

So, ich suche hier gerade mal etwas raus, denn wir haben es ja mit einem Phänomen zu tun.

40:30

Es gibt Ryan Broderick, der hat so ein Newsletter, Garbage Day.

40:35

Der hatte kürzlich eine Überschrift, all the CEOs want to be podcasters now. Genau.

40:40

So, es gab während der Corona-Pandemie wohl so ein Umschwenken der CEOs,

40:46

die plötzlich feststellten, achso, mein Business wird gerade hinterfragt oder

40:50

sogar auf staatlichen Befehl stillgelegt und meine Belegschaft hängt auch im Homeoffice rum.

40:57

Aber ich bin doch eigentlich ein wirkmächtiger Mensch, nur ich sehe das gar nicht.

41:00

Ich schicke halt so E-Mails raus, in denen steht, macht mal dieses Projekt und

41:03

dann sehe ich gar nicht, wie die dieses Projekt machen, sondern kriege allenfalls

41:06

in ein paar Monaten so ein Resultat oder sowas.

41:09

Und soll dann einfach glauben, dass sie ganz fleißig daran gearbeitet haben.

41:13

Und diese Wirklosigkeit oder dieses Nicht-mehr-Sehen der eigenen Wirkung führte

41:20

dazu, dass man seinen eigenen Expressionsbedarf verlagert hat.

41:27

Auf Zustimmungsraten, oh, mein YouTube-Video wurde so und so oft runtergeladen

41:31

und so weiter. Und ich glaube, daran leiden diese Leute auch.

41:35

Warum macht er eine Osteransprache? Er ist der Wirtschaftsminister,

41:38

er hat alle Hände voll zu tun. Ja. Und, äh,

41:42

Warum dieser Geltungsbedarf? Warum kriegen wir von Habeck die ganze Zeit 10-Minuten-Videos

41:47

irgendwie zu irgendwas?

41:48

Ja, und meistens zu nicht wirtschaftlichen Themen.

41:50

Genau. Das ist ja gar nicht seine Domäne. Es gibt ja, wenn Ostern ist,

41:55

die Kirchen sind ja da für Osteransprachen.

41:57

Ja, auch den Ton. Und dass Frieden wichtig ist, das versteht sich nur wirklich von selbst.

42:03

Also mir müsste man nochmal rechtfertigen, warum ich mir nochmal anhören soll,

42:05

dass Frieden wichtig ist. Weil eigentlich versteht sich das von selbst.

42:08

Die Argumentation, die er hier macht, ist, Frieden wollen wir alle.

42:12

Aber leider geht das jetzt gerade nicht. Also es gab ja dieses tolle Lied von

42:18

K.I.Z., das ziemlich untergegangen ist, also es war interessant,

42:21

sonst der gesamte Kulturjournalismus, gerade diese Fernsehsendungen,

42:26

ich spreche sie hier mal dezidiert an, TTT, Aspekte Kulturzeit,

42:30

machen ja sobald irgendwo Campino ein Gedicht vorliest,

42:34

machen die ja drei Sondersendungen. Aber so KJZ völlig verpufft, sagt man so, ach gerade jetzt so eine Kritik an

42:41

NATO-Manöver und so, das wollen wir jetzt mal gar nicht hören.

42:44

Aber es gibt ja diese ganz wunderbare Zeile in dem KJZ-Video,

42:48

in dieser heißt es dann, na klar sind wir für Frieden, aber erst müssen wir gewinnen.

42:55

Und das ist natürlich die Logik. Also man sollte sich dieses Habeck-Video ansehen

42:59

und danach dieses K.I.Z.-Video oder erst noch die Petra-Bar-Predigt.

43:05

Wenn man das dann so alles zusammenhängt, dann ist genau das die Botschaft,

43:08

na klar sind wir für Frieden, aber erst müssen wir gewinnen.

43:12

Und diese Logik ist wirklich, da sieht man auch, was Popkultur kann.

43:18

Wunderbar auf die Spitze getrieben und wird alles noch untermalen von einem Kinderchor.

43:24

Also um auch den Sarkasmus mit reinzubringen, mit dem das ja alles so geschieht,

43:29

Waffen liefern, damit Lisa Geld für die Kinder hat etc.

43:33

Ja, also das ist der Diskurs jetzt gerade. Wir können also schon mal feststellen,

43:38

wenn wir jetzt gleich über das Buch von Martin Hecklund reden.

43:44

Der Glaube und die Religion sind zurück.

43:49

Ja, ich will noch eine kleine Pointe da lassen. Ich habe sie gerade rausgesucht

43:52

von Marcel Schütz, Soziologie-Professor.

43:56

Er hat hier so einen Snapshot von RTL West mit Campino.

44:01

Der seine Professur in Düsseldorf jetzt hat.

44:04

Er steht neben Hörsaal 3b oder was auch immer diese Bezeichnung auf der Wand

44:08

da ist. Und dann steht in der Bauchbinde Campino.

44:12

Und dann, man muss ja in der Bauchbüte irgendwas reinschreiben. So steht hier.

44:16

Seine Vorlesung dauert 90 Minuten. Und dann schreibt Marcel Schütze sein Tweet.

44:20

Seine Vorlesung dauert 90 Minuten. Information ist, wenn man trotzdem was draus macht.

44:26

Massenmedien verstehen. Und so haben wir es hier auch.

44:30

Warum berichtet RTL über die Vorlesung von Campino? Naja, weil es Campino ist.

44:35

Ja.

44:35

So. Und man braucht irgendeine Information, mit der man rechtfertigt,

44:42

weil einfach nur Campino zeigen reicht ja nicht. Man muss ja nochmal kurz.

44:47

Schnittbild, Schnitttext. Also führt man die völlig selbstverständliche Information

44:51

an, das ist natürlich 90 Minuten. Man gewinnt ein Informationsgehalt aus nichts. Und jetzt muss man sich fragen,

44:59

Osteransprache von Robert Habeck.

45:04

Inhaltlich, gibt es irgendeinen Anlass, sie zu reportieren?

45:09

Gibt es Neuigkeitswerte? Gibt es Haltungsnoten? Gibt es irgendetwas Überraschendes

45:14

oder Sonstiges? Die Antwort ist nein.

45:17

Und trotzdem gewinnt man eine Information daraus.

45:20

Sie wurde ja gesendet und dann kann sich jeder fragen, was machen die Massenmedien?

45:25

Wir müssen die Massenmedien verstehen. Wir sind hier ganz hin das Licht geführt worden aus einerlei Richtung.

45:31

Die Frage ist jetzt, ob der Hägglund uns wieder zurück ins Licht führt.

45:38

Das ist die große Frage, die wir heute stellen müssen. Also Martin,

45:41

ich bin aus dem Auto eben ausgestiegen und du sagtest, du hast uns ja einen

45:46

Marxisten untergejubelt und dann habe ich geantwortet, das wusste ich aber selbst nicht.

45:49

Und das stellt sich auch erst mit dem Buch aus. Wir machen das aber gleich jetzt

45:52

alles im Salon. Jetzt greift nicht schon alles wieder vorweg.

45:55

Nein, ich will nur dem Massenmedien verstehen.

46:00

Leute machen sich vielleicht Gedanken, fragen sich, wie wählen Stefan und Wolfgang

46:04

eigentlich diese Bücher aus? Mir kam im März nichts unter, du hattest das vorgeschlagen. Ich dachte mir so,

46:09

der Titel ist interessant, weil er schließt ja an unseren Themen an.

46:13

Ich hatte dann nochmal gesehen, alternativ gäbe es Der Grund,

46:16

ein Buch, wahrscheinlich ein richtiges Sachbuch, so Aufarbeitung über Boden

46:22

und seinen Wert in Deutschland irgendwie. Was ich auch interessant fände, weil das ja anschließt so an die Eigentumsökonomik

46:28

Gunnar Heinzern und so weiter mit, was ist das eigentlich alles,

46:33

was wir hier als Wirtschaft verstehen? Womit befasst sich der Habeck eigentlich?

46:36

Achso, Verbriefung von Realität. Also was ganz Immanentes, zum Beispiel Grund

46:42

und Boden beschäftigt uns ja uns am meisten.

46:45

Und dann lese ich dieses Buch und denke mir so, ja, das ist schon interessant und so weiter.

46:50

Und ich werde auch gleich sagen, was ich besonders interessant fand,

46:54

abseits des Titels und so. Aber so nach 300 Seiten, warum genau lesen wir das eigentlich?

47:00

Und dann Seite 301 oder so. Ah.

47:03

Und ich dachte wirklich erst, Du in deinen, ich weiß ja nicht, wo du dich so rumdreist, in welchen Lesekreisen,

47:09

es käme so ein Buch runter, wo jemand sagt, hier, lese das doch mal und so.

47:13

Weil wir hier wirklich jemanden, der uns Marx noch mal von den vulgären Marxisten

47:19

befreien möchte, dargelegt bekommen.

47:21

Ja, nein, es war überhaupt nicht so, dass das irgendeine Empfehlung war.

47:26

Ich habe mir einfach die Verlagsprogramme angesehen und dachte,

47:29

da wir schon so oft darüber geredet haben, dass das Religiöse zurückkehrt,

47:32

dass sie ja ein Philosoph ist, der sagt, ja, man kann jetzt nicht die Religion wieder zurückholen.

47:40

Es ist auch nicht sinnvoll, aber der Glaube, der ist schon wichtig,

47:45

der muss aber jenseits der Religion stattfinden und wir gucken mal,

47:48

ob das Buch das eingelöst hat. Also dieses eine Leben, das ist das Buch, über das wir gemeinsam diskutieren werden im Salon.

47:54

Außerdem haben wir dann noch weitere Texte. Ich werde vorstellen den Roman von

47:59

Joy Williams, In der Gnade. Außerdem eine sehr opulente große Studie über Hofzwerge.

48:06

Und zwar waren das kleinwüchsige Menschen an Fürstenhöfen und das ist so eine

48:13

erstaunliche Studie, dass ich ganz begeistert bin.

48:16

Außerdem gibt es eine Studie von Informatikern, die haben Popmusik ausgewertet und Rap und all das.

48:27

Popmusik und Rap und all das wird immer simpler, die haben sich die Texte angesehen.

48:31

Und da wir immer große Erfolge haben, wenn ich über Musik im Salon spreche und

48:35

dann immer viele böse E-Mails bekomme, dachte ich, setzen wir diese Reihe doch fort.

48:39

Außerdem ein Text zum Thema Informatik an Schulen und dann haben wir noch einen

48:48

Text zum Thema Entwicklungshilfe und was da eigentlich schiefläuft.

48:53

Das ist ja vollgepackt. Adam Tooze hat über das deutsch-israelische Verhältnis geschrieben und mal Erklärungsversuche

49:00

unternommen, die jenseits von damals gab es einen Holocaust,

49:04

uns erklären, warum sich Deutschland so verpflichtet fühlt, an der Seite dieser

49:09

neuen Rechtsradikalen zu stehen. Super interessant. Interessant.

49:12

Außerdem einer der ersten Versuche der EZB selbst, Inflation neu zu erklären.

49:19

Wir haben ja damals zu Anfang des Jahrzehnts schon diese eine Pressekonferenz,

49:24

wo von Christine Lagarde gehört, wo sie sagte, Inflation, ja genau,

49:30

was ist das eigentlich und so. Und dann kam sie ja plötzlich und ein Working Paper aus der EZB versucht da mal nachzugehen.

49:37

Die Blätter haben nochmal zur Schuldenbremse geschrieben, das gehen wir nur

49:40

kurz durch, weil wir im ewigen Kampf gegen dieses dümmste und gefährlichste

49:46

Gesetz, das wir haben, immer noch nicht richtig verstehen, warum es das eigentlich

49:50

gibt und heute immer noch durchgepforten wird. Wird in dem Text jetzt auch nicht so bahnbrechend erklärt, aber zumindest kriegen

49:56

wir nochmal die Argumente gegen die Schuldenbremse durchstrukturiert.

49:59

Und ein Text, auf den ich mich sehr freue,

50:03

Andrew Huberman gilt als der große, ich bin ein Neuroscience-Professor in Stanford

50:12

und habe da auch, oder in Yale, in einer der großen Dinge, habe da auch mein eigenes Lab und er tourte ja dann

50:19

durch die Podcasts und wurde während Corona der größte Erklärer von allem,

50:24

was so ganz immanent biologisch unser Schicksal bestimmt.

50:30

Er hält sich nur so gar nicht an seine eigenen Sachen. Und es gab jetzt eine

50:34

große Aufklärung von einer Journalistin, die wirklich mal seitenlang,

50:40

und da muss man auch echt sagen, ja, das lohnt sich dann auch als Drehbuch zu verkaufen,

50:44

darüber schrieb, wie man als größter Erklärer der ...

50:50

Sagen wir mal, biologischen Grundlagen unserer sozialen Schicksalshaftigkeit,

50:54

wie er eigentlich seine sozialen Beziehungen so organisiert.

50:57

Und es könnte nicht weiter auseinanderklaffen. Also es ist wirklich ganz verrückt.

51:02

Also das ist dann wie bei Rousseau mit der Pädagogik theoretisch gut,

51:06

in der Umsetzung mit dem eigenen Nachwuchs eher schwierig.

51:11

Möglicherweise. Also es begegnet uns häufiger, dass es so auseinanderklafft.

51:16

Wo man sich denkt, die besten Erklärer der Welt sind praktisch absolut unintelligent.

51:23

Hier aber in einem Ausmaß, das mir dann doch zu denken gibt.

51:27

Klar stecke ich jetzt auch in meiner Familienbuchphase drin und so,

51:31

aber es ist wirklich crazy, was da vor sich geht.

51:35

Und Adam Tooze sagt, dass die israelische Regierung rechtsradikal ist oder so zu bezeichnen ist.

51:42

Nö, das Rechtsradikal habe ich mir jetzt erstmal ausgeliehen,

51:44

wie mittlerweile auch ARD und ZDF darüber reden.

51:48

Wirklich? Ja, ja. Ich verfolge es nicht so sehr.

51:50

Beim CDF, Michael Bewerunger oder so heißt er, der ist doch mittlerweile ganz

51:56

deutlich und spricht von der rechtsradikalen Regierung,

51:59

von der man auch Angst haben muss, weil sie das ein oder andere Mal auch Atomwaffenpläne

52:03

schmieden gegen die Menschen in Gaza.

52:07

Und Adam Tooze.

52:08

Und ich meine, es wird ja jetzt auch wieder in Israel demonstriert.

52:12

Also in immer größerem Maße jetzt gegen diese Regierung.

52:16

Adam2 verwendet jetzt selbst diesen Begriff, glaube ich, nicht oder so eine

52:20

Art von Zuschreibung, aber wir wissen ja, dass er der Welt immer so ein bisschen

52:24

voraus ist bei der Findung von Problemen, die einer Antwort bedarfen.

52:29

Also so wie Adam2 es jetzt darüber schreibt, würde ich sagen,

52:32

das wird auch so ein bisschen prägen, wie wir...

52:37

2024 FF darüber reden, denn die Zäsur steht ja irgendwie an.

52:42

Also sowas wie in Gaza passiert, das kriegt man ein paar Monate irgendwie so

52:45

hingebogen, semantisch im Fernsehen, aber irgendwann stößt man damit ja auch an Grenzen.

52:50

In der Hinsicht ist das ein ganz zeitdiagnostisch interessanter Text.

52:54

Sehr gut. Den Salon kann man ganz einfach hören. Also der Salon ist der Paywall-Inhalt,

53:00

um das nochmal ganz klar zu sagen, für diesen Podcast, die 29er.

53:03

Oder man kommt sehr einfach an diesen Paywall-Inhalt.

53:06

Am einfachsten ist es, man schließt ein Steady-Abo ab.

53:11

Das macht man am besten so, indem man auf unsere Homepage geht.

53:16

Neue20er.de. Dort ist ein Button, Salon, dann wird man zu Steady geführt.

53:20

Ab 2,50 Euro ist man dabei. Wenn man schon bei Patreon ist, dann kann man auch zu Patreon gehen.

53:27

Allerdings empfehlen wir Steady. In Steady sind alle Salons,

53:31

die je stattgefunden haben, drin. Auch die Live-Salons sind natürlich überall verfügbar, dann auch bei Patreon.

53:37

Aber man hat eigentlich die beste Übersicht über Steady, würden wir sagen.

53:42

Wer es ganz bequem mag und dem etwas angeschlagenen Apple-Konzern helfen will,

53:49

kann natürlich den Salon auch über Apple buchen.

53:52

Da ist es dann aber etwas teurer, da ja bekanntermaßen Apple immer noch 30 Prozent

53:58

oder so einsackt für die Zurverfügungstellung dieses Dienstes.

54:05

Insofern, Apple ist auch möglich, das darüber zu buchen.

54:09

Da ist es dann nur ein Klick. Das geht, glaube ich, dann über den Apple-Shop.

54:12

Ich habe ja keine Apple-Geräte.

54:13

Also es gibt die Apple-Podcasts-App. Das kriegen wir auch häufig als Frage.

54:17

Ja, ich höre euren Podcast über die Apple-Podcasts-App, die also einfach installiert

54:23

ist, wenn man ein iPhone kauft.

54:25

Wir haben ja diskutiert, ob diese App da wirklich immer schon installiert werden

54:29

sollte oder ob man nicht auch Konkurrenz mal die Möglichkeit lässt,

54:31

ein bisschen präsenter zu werden. Man kann auch den billiger gebuchten Steady-Feed in diese Podcast-App eintragen.

54:39

Man kann nämlich einfach jeden Podcast in der Podcast-App eintragen.

54:42

Man geht einfach oben auf das kleine Plus und sagt, ich möchte einen Podcast per URL hinzufügen.

54:47

Ich will ihn nicht suchen über die Bibliothek, die mir Apple Podcasts zur Verfügung

54:52

stellt oder sonstiges, sondern ich will einfach, ich habe einen RSS-Feed,

54:55

ich will den buchen, kann man da machen. Aber man kann eben, wenn man eh schon die neue 20er abonniert hat,

55:02

dann einfach auf, ah ja, neuer Salon, ach ich muss jetzt gar nicht und so weiter

55:07

hier nochmal klicken, da einen Account machen und so weiter, sondern ich kann einfach bequem abonnieren.

55:13

Weil er im normalen Feed im Apple Podcast auftaucht, den Salon buchen,

55:17

aber da steht dann eben, bevor man Play klickt, 3,50 Euro, für die ganzen Annehmlichkeiten und dann kauft man den einfach für

55:24

3,50 Euro, beziehungsweise man hat ja auch einen Probemonat,

55:27

also man kann einen einfach so anklicken, wenn er einem gefällt,

55:30

kann man überlegen, ob man den nächsten dann, wenn der Monat rum ist,

55:32

für 3,50 Euro bucht oder einfach, unsere Empfehlung, Steady.

55:37

Wir finden das dort gut, wie wir uns betreuen und das ist auch auch akzeptabel,

55:42

was das kostet. Bei Apple nicht ganz so, finde ich.

55:45

In der Hinsicht, ja, steady für 2,50 Euro, aber bei Apple halt für 3,50 Euro. Dafür mit einem Klick.

55:51

Also es ist ganz einfach, wir freuen uns über diese Unterstützung und freuen

55:55

uns, wenn wir jetzt gleich im Salon darüber diskutieren, ob wir Gott brauchen,

56:01

Religion brauchen oder zumindest an irgendetwas glauben müssen.

56:06

Ja, einen Teaser lasse ich noch da. Ich habe ja schon häufiger betont,

56:09

dass die Zeitdimension, vernachlässigt wird.

56:12

Also es wird ganz viel über die Sache und die Person geredet.

56:15

Aber was ist mit der Zeitdimension? Sachen entwickeln sich. Es macht einen Unterschied, mit wem man redet,

56:22

über was man redet und wann man redet.

56:25

Bei der Weltenlauf und so weiter. Und dieses Buch gibt uns zumindest ein paar Stichpunkte zum Thema Zeitdimension. Das stimmt.

56:34

In der Hinsicht viel Spaß gleich im Salon mit uns. Kommt mit rüber.

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