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DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

Released Thursday, 25th January 2024
Good episode? Give it some love!
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DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

Thursday, 25th January 2024
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Episode Transcript

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0:00

Yay! Es ist die Folge 200 von der Talkstelle.

0:06

Aber Tamara, was machen wir denn da?

0:09

Äh, oh, ja, wir sollten irgendwas Besonderes machen oder vielleicht sollten

0:14

wir mal was Professionelles irgendwie machen.

0:16

Also du meinst mal so einen Profi mal so Talkstelle machen lassen? Das wäre eine Idee. Ja.

0:21

Der uns jetzt für die nächsten 200 Folgen zeigt, wie das geht.

0:25

Sag mal, du kennst doch da diesen bekannten Radiomoderator, wie heißt der noch?

0:30

Den Olli meinst du? Oliver Peral?

0:32

Ja, kann sein. Kannst du den nicht mal fragen?

0:35

Den frage ich mal. Die Zwei von der.

0:54

So, Kinders, heute ist alles anders. Heute ist nämlich Jubiläumsausgabe, die 200.

1:00

Ausgabe von Die Zwei von der Talkstelle. Ich bin Olli Peral und ich habe heute

1:05

die wunderbare Aufgabe bekommen von Tamara und Vera, durch diesen 200.

1:10

Podcast mehr oder weniger zu führen. Ich bin der Chef im Ring,

1:13

ich fühle mich geehrt. Einen schönen guten Morgen, wir sehen uns hier auch über Video.

1:17

Ihr beide seht reizend aus, wenn ich mal dieses Kompliment an der Stelle versprechen lasse.

1:21

Schön, wir haben hier einen richtigen Moderator. Super, ich kann sowas von lügen.

1:24

Ich schneide mich gleich richtig ein.

1:28

Ja.

1:28

Das Intro haben wir ja jetzt schon mal geschafft. Das ist immer schon mal wichtig. Ja.

1:31

Wunderbar. Ja, toll, dass du da bist.

1:35

Und wir kennen uns ja schon. Wir haben uns kennengelernt, weil ich deinen Debütroman

1:40

und Schneekammernbraten lektorieren durfte.

1:43

Vera und du, ihr kennt euch noch nicht. Und die Menschen da draußen,

1:46

magst du mal kurz erzählen? Jetzt moderiere ich schon wieder.

1:49

Ja, mein Name ist Olli Perall.

1:53

Ich bin gebürtiger Osnabrücker, Jahrgang 67, mache seit über 30 Jahren Radio.

1:58

Es ist unglaublich. Und ja, heute mache ich jetzt mit euch beiden,

2:03

im Grunde genommen ist es auch ein bisschen Radio, diese 200.

2:06

Podcast-Folge.

2:08

Deswegen hast du den Job bekommen.

2:12

Ja, und wir wollen reden über Gott und die Welt, natürlich über Bücher machen

2:15

und mich interessiert auch ein bisschen was über euch beiden,

2:19

weil 200 Sendungen, das ist schon eine relativ große Zahl.

2:23

Mich würde einfach mal interessieren, wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen,

2:27

wie habt ihr euch kennengelernt oder habe ich jetzt zu wenig von mir erzählt?

2:33

Wir werden bestimmt noch was von dir erfahren. Genau.

2:35

Also über 30 Jahre Radio, das reicht ja erstmal. Also mich würde wirklich interessieren,

2:39

wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen? Weil wir Radiomacher machen immer auch Radio für Menschen, für Hörer, die neu dazukommen.

2:47

Also ich kann mir vorstellen, dass es jetzt den einen oder anderen gibt,

2:49

den diese Frage auch brennend interessiert. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Was macht ihr?

2:54

Ja, Tamara, da musst du anfangen.

2:56

Da muss ich anfangen?

2:57

Das ist aber feige jetzt.

2:58

Nein, sie ist es ja schuld. Also so muss ich sagen.

3:30

Und bin auf die Podcasts gekommen. Bis dahin hatte ich gar kein richtiges Verständnis, was Podcasts sind.

3:38

Und bin hängen geblieben bei Alle Wege führen nach Ruhm.

3:43

Das war damals der Podcast von Joko Winterscheidt. Und jetzt ist mir sein Name entfallen.

3:49

Den anderen kennt man noch nicht so.

3:52

Paul Ripke. Er macht, glaube ich, inzwischen den Podcast alleine weiter.

3:57

Und die haben halt so ein bisschen von ihrem Leben in der Welt der Promis erzählt,

4:02

von ihren kreativen Ideen. Und ja, gerade der Joko Winterscheid ist ja super aktiv, auch in kleinen Unternehmen,

4:10

die er entwickelt und so weiter. Und das fand ich total interessant.

4:14

Und es hat unheimlich Spaß gemacht, zuzuhören. Und ich habe wahnsinnig Lust

4:19

bekommen, auch sowas zu machen. Und da war natürlich klar, muss irgendwie um Bücher gehen. Und dann habe ich

4:24

überlegt, mit wem könnte man sowas tun? tun.

4:27

Und Vera war zu der Zeit noch erste Vorsitzende des Self-Publisher-Verbands.

4:32

Vera schüttelt mit dem Kopf, völlig verständnislos. Doch.

4:35

2019 meine ich schon nicht mehr.

4:38

Doch, ich sage gleich warum. Ich sage dir auch gleich warum.

4:42

Und ich hatte sie kennengelernt, weil ich kurz vorher, da hatte ich mal so eine

4:47

kleine Serie auf Facebook, wo ich AutorenkollegInnen mit so einem Facebook Live interviewt habe.

4:53

Und da dachte ich damals, da letzte die Vera ein, dieser erste Vorsitzende,

4:57

da kriegst du Zuschauer und so. Und bei dem Gespräch habe ich so festgestellt, bei dem Gespräch habe ich festgestellt,

5:04

dass wir viele ähnliche Interessen haben, weil ich auch nicht jetzt nur über

5:08

die Bücher, sondern ich wollte auch ein bisschen über Bühne,

5:11

über Musik und so, und da sind wir beide sehr ähnlich gestrickt.

5:14

Und so habe ich sie dann gefragt und dann ist das Ganze ein bisschen liegen

5:17

geblieben und als sie dann im Dezember 2019,

5:23

den ersten Vorsitz, nämlich die mich abgegeben hat, habe ich sie nochmal angeschrieben

5:27

und gesagt, jetzt hast du doch aber Zeit. Und dann ging es los.

5:31

Ja, wobei ich mich da so an diesen Zusammenhang gar nicht erinnern kann. Aber okay.

5:37

Nein, aber definitiv ist es so, dass es kam dann mal ein Mail,

5:41

ob ich nicht Lust hätte. Und das war Ende 2019.

5:44

Und ja, ich hatte plötzlich wieder mehr Freizeit.

5:49

Und da ich ja sowieso so ein bisschen auch IT-affin bin und immer gerne neue

5:53

Sachen ausprobiere, habe ich gedacht, ja, warum nicht?

5:56

Und ja, dann haben wir so zwischen Weihnachten und Neujahr quasi, 2019,

6:01

so mal so kurz, ich habe dann auch mal angefangen, diesen Podcast zu hören und

6:06

dann haben wir so überlegt, was können wir denn machen und ja,

6:10

wenn man unsere ersten Folgen hört, dann weiß man, dass wir überhaupt noch nicht

6:14

gewusst haben, was wir machen, auch allein, wie das Ganze technisch funktioniert.

6:19

Wir haben uns dann da so reingebruschelt irgendwie.

6:23

Also das Technische ist schon mal hochprofessionell, also da seid ihr top vorbereitet. Ja.

6:29

Mittlerweile, nach vier Jahren.

6:32

Habt ihr von Anfang an ein Ziel gehabt mit eurem Podcast oder habt ihr euch

6:37

darüber eigentlich gar keine Gedanken gemacht?

6:39

Ja, weil ich berühmt werde wie immer. Nee.

6:43

Wir haben sehr planlos in den ersten Folgen irgendwas gebabbelt.

6:48

Dann haben wir irgendwann gedacht, komm, wir sollten vielleicht doch mal uns

6:52

ein Thema für jede Folge überlegen. Und dann kam es eigentlich fast eher durch einen Zufall, dass wir angefangen

6:57

haben, Gäste einzuladen, weil eine Autorenkollegin und Social-Media-Expertin

7:04

online eine Folge von uns kommentiert hat und wir sie daraufhin eingeladen haben.

7:08

Dann haben wir festgestellt, ach, das ist ja auch schön. Ja.

7:10

Kann ich schon sagen, das war Annika Bühne, meinst du?

7:12

Genau.

7:12

Das war dann unser erster Gast, Folge 11, glaube ich, oder 12, ich weiß nicht genau.

7:19

Und parallel war schon auch so die Erkenntnis, zumindest bei mir,

7:25

dass ich nach zehn Folgen schon eigentlich nichts mehr zu erzählen habe.

7:30

Und dann, wie gesagt, fing das mit den Gästen an.

7:36

Und dann waren wir so angefixt. Und dann kam ja auch Corona direkt.

7:44

Plötzlich war ja nichts mehr. Und dann war das wirklich so,

7:47

und das hört sich jetzt ein bisschen tragisch an, aber es war ja tatsächlich

7:52

so, dass diese eine Podcast-Aufzeichnung jede Woche so quasi der einzige Kontakt

7:57

zur Öffentlichkeit war, bei mir zumindest. Und das Einzige, was man noch so irgendwie tun konnte.

8:03

Du hast von den Gästen gesprochen, Vera. Gibt es einen Gast,

8:07

den ihr ganz besonders in Erinnerung habt, wo ihr sagt, das war eine ganz besondere Folge?

8:14

Oh, wir haben mittlerweile ja wirklich ein paar tolle Gäste.

8:17

Also ich sage mal so ein richtiges Highlight auf jeden Fall,

8:22

ist auch bis heute eine unserer meistgehörigen Folgen, aber auch so ein Quantensprung

8:27

war sicherlich die Folge mit Andreas Eschbach.

8:31

Weil das war zum ersten Mal, dass wir so einen richtig großen Namen hatten.

8:36

Und wo wir auch völlig überrascht waren, dass der so problemlos Ja sagte.

8:40

Während wir hatten parallel schon mal so ein paar andere uns getraut,

8:42

anzusprechen. Die haben noch nicht mal geantwortet. Und der sagt dann einfach Ja.

8:48

Und das hat uns auch sehr motiviert. Und danach kam jetzt, ja,

8:52

jetzt müssen wir sagen, können wir schon stolz sagen, haben wir schon einige

8:55

große Namen jetzt so in der Liste. Also.

9:01

Ich muss sagen, ich erinnere mich am liebsten zurück an solche Gäste,

9:06

die mich mit ihrer Kreativität oder ihrer Einstellung zur Kreativität und mit ihrer,

9:14

also die mich einfach inspirieren, weil man einfach merkt, dass da so ein Herzblut dran ist.

9:18

Da denke ich jetzt zum Beispiel an den

9:21

Tommy Krabbeis, der ja auch so ein Tausendsassa ist, tausend Ideen hat.

9:27

Kürzlich die Romy Hausmann und der Mario Giordano. Die drei sind mir als sehr

9:33

inspirierend in Erinnerung geblieben.

9:34

Und eine Folge, an die ich sehr gerne zurückdenke, weil das auch sehr überraschend

9:40

eigentlich war, das war die Folge mit der Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek.

9:47

Das war, glaube ich, zum ersten Mal, dass irgendwer außerhalb der Nationalbibliothek gehört hat, was die tun.

9:53

Und die war so locker und wir haben danach auch sehr viel positives Feedback bekommen.

9:58

Also das war wirklich irgendwie eine tolle Sache.

10:02

Das ist auch die Frage, die ich ganz gerne stellen möchte nach dem Feedback.

10:06

Also wir Radioleute arbeiten ja im Grunde genommen so, dass wir unmittelbar

10:11

erstmal nach einer Moderation kein Feedback bekommen, weil man sieht es natürlich nicht logischerweise.

10:15

Und das ist immer so etwas Belastendes.

10:18

Kennt ihr das auch? Und wie ist das Feedback nach so einer Sendung?

10:23

Kommt da was rein oder ist das eher die Ausnahme? Wie gestaltet sich das bei eurem Podcast?

10:29

Da Tamara nicht zuckt, muss ich antworten.

10:34

Ja, es ist auch viel, viel zu wenig.

10:38

Wir lieben es und jetzt so mit der Zeit kommt natürlich häufiger mal was,

10:43

aber natürlich nicht direkt. Bei mir ist es so, dass so morgens meine erste Tat,

10:50

nachdem ich mir meine Latte Macchiato aufgeschüttet habe und auf der Couch sitze,

10:56

ich mein Tablet greife und die Statistikseite der Abrufe ist immer offen.

11:02

Das ist immer morgens das Erste, was ich gucke.

11:05

Und gerade so nach der Folge gibt es bei den Podcasts, deswegen gibt es immer

11:09

so die ersten sieben Tage.

11:11

Und da schaue ich dann immer, wie entwickelt sich die Folge und wie sind die

11:15

Abrufe und so. Und das ist so mein erster Punkt.

11:19

Da merke ich dann schon nach zwei, drei Tagen, oh, die Folge ist interessanter

11:24

für die Leute oder weniger interessant. Und natürlich gibt es mittlerweile gelegentlich Feedback.

11:33

Bei Spotify ist es ja jetzt auch so, seit einem halben Jahr,

11:37

dreiviertel Jahr so, dass man da auch Sachen dazu schreiben kann.

11:43

Passiert mal ab und zu mal was. Aber da, das kann ich jetzt ruhig als Appell an alle Hörerinnen und Hörer schicken,

11:49

da können wir noch sehr, sehr viel mehr vertragen.

11:52

Das Gefühl kenne ich, habe mal einen Beatles-Podcast gemacht mit einem sehr

11:56

guten Freund und Kollegen von mir und das war durchaus erfolgreich und wir haben

12:02

dann gedacht, Mensch, das musst du doch irgendwie vermarkten können.

12:04

Ja, also so viel positives Feedback.

12:07

Und dann haben wir uns mal angeschaut, ab wann so ein Podcast sozusagen vermarktet werden kann.

12:15

Und da kommst du auf 8.000 bis 9.000 sozusagen Zuhörer pro Folge.

12:21

Dann wird es interessant für die entsprechenden Agenturen. Alles.

12:24

Was da drunter liegt.

12:25

Ist dann am Ende so ein High-Class-Hobby, oder? Ja.

12:29

Ist es auch. Jetzt sind wir ja auch wirklich sehr, sehr im Nische.

12:36

Klar, am Anfang, ich träume ja immer von einem großen Durchbruch und am Anfang

12:41

habe ich mich dann auch mit allen Tools beschäftigt und wie kann ich das und

12:45

wie sind unsere und in Fachforen geschrieben,

12:48

ab wann ist mein Podcast erfolgreich und da kamen irgendwelche skurrilen Themen,

12:53

die 10.000, 15.000 Abrufe im Monat hatte und ich war völlig schockiert.

13:00

Und ja,

13:04

Also da sind wir natürlich bei weitem nicht. Was man jetzt wirklich sagen kann,

13:09

es steigt kontinuierlich und ich schaue dann eher schon mal so,

13:14

es gibt ja so eine Podcast Charts,

13:17

so in den verschiedenen Rubriken und im Unterpunkt Kultur,

13:23

Bücher tauchen wir sehr regelmäßig in der Top 100 und sehr häufig in der Top 20 auf.

13:30

Sehr gut. Und das ist so ein Indiz, dass ich sage, so in der Nische,

13:34

denke ich mal, sind wir schon ganz gut verbreitet.

13:36

Darf ich auch persönliche Fragen stellen?

13:38

Aber natürlich.

13:39

Womit verdient ihr denn eure Brötchen?

13:42

Tamara, jetzt darfst du was sagen.

13:44

Ja, es wird dich überreichen, aber in erster Linie mit Lektorat.

13:50

Beziehungsweise, nee, nicht nur. Ich bin glücklich, dass ich inzwischen sagen

13:56

kann, ich verdiene mein Geld zu 100 Prozent in der Buchbranche.

14:00

Also ich habe jetzt nicht mehr noch irgendwie einen anderen Job oder Teilzeitjob.

14:05

Das ist aber wirklich so zusammengestückelt aus Lektorat, dann mache ich mal

14:10

eine Beratung, unterstütze Unternehmen in der Buchbranche, hoffe auch ein paar

14:18

Bücher zu verkaufen, halte mal eine Lesung.

14:20

Also das ist so ein Puzzleinkommen, was mich aber sehr froh macht.

14:25

Diese Tätigkeit als Lektorin, hast du dir das selber angeeignet oder wie bist du dazu gekommen?

14:31

Also wir haben ja jetzt sehr eng miteinander zusammengearbeitet.

14:34

Ich war immer wieder total fasziniert, was du alles für Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten

14:39

in einem Text entdeckt hast.

14:42

Also für mich wäre es gar nichts, weil ich diese Konzentrationsfähigkeit überhaupt

14:48

nicht mitbringen würde. Wie bist du dazu gekommen zu lektorieren?

14:51

Ja, zum einen habe ich ja deutsche Sprachwissenschaft studiert.

14:55

Das heißt, das ist so die Grundlage. Dann habe ich, als ich mit Schreiben angefangen habe, auch wahnsinnig viel mich

15:01

weitergebildet zum Thema Schreibhandwerk.

15:05

Das braucht man dann ja auch alles. Ich habe mich auch viel mit KollegInnen

15:09

aus dem Lektorat ausgetauscht und es ist so ein bisschen ein Reinrutschen gewesen.

15:14

Also ich habe dann für KollegInnen die Romane mal Test gelesen.

15:19

Die haben dann mir sehr positives Feedback gegeben, dass das sehr hilfreich

15:22

für sie war und so habe ich mich da reingearbeitet und geschaut,

15:27

wo ich noch was dazu lernen kann, auf was man achten muss. Und man hat jetzt

15:31

auch immer die Augen offen. Also wenn mir jemand was lektoriert, dann merke ich ja auch, ach, sie macht das so.

15:37

Und es ist ja wie alles ein immer weiter Lernen.

15:40

Würdest du sagen, es ist dein Traumberuf, weil du hast jetzt eben gesagt,

15:43

dass du schwerpunktmäßig eben von Büchern lebst und vom Lektorieren und von

15:51

all dem, was damit zusammenhängt. Würdest du sagen, das ist dein Traumjob?

15:57

Ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann. Was mein Traum war und worüber ich

16:03

sehr glücklich bin, dass ich es machen kann, ist einfach in der Kreativbranche was zu tun.

16:09

Und ich brauche das auch so ein bisschen nicht immer das Gleiche zu machen.

16:13

Also ich könnte jetzt nicht 24-7 lektorieren oder schreiben oder was ich sonst

16:18

noch alles mache, sondern ich bin froh, dass ich verschiedene Projekte laufen

16:22

habe und immer ein bisschen wechseln kann, weil das brauche ich auch wirklich.

16:27

Da gehe ich jetzt mal rüber zu Vera. Sie wartet, glaube ich, schon ganz ungeduldig.

16:32

Ich kann es mittlerweile ertragen, wenn Tamara redet.

16:39

Also hier die Frage, wovon lebst du? Womit bezahlst du oder wodurch bezahlst du deine Miete?

16:44

Ich bin ja seit 25 Jahren, 26 Jahren, habe ich eine GmbH, die KONI Unternehmensberatungs GmbH.

16:55

Und gut, das klingt jetzt toller als es ist, weil mittlerweile bin es nur noch ich.

17:01

Und ich mache halt so IT-Lösungen für Unternehmen, insbesondere spezielle Technologienische.

17:08

Ja, davon lebe ich. Alles andere ist leider nach wie vor eher...

17:16

Ein ambitioniertes Hobby. Und ich hoffe zwar immer mal, dass das auch bei ein

17:23

finanzielles Zubrot wird, aber es ist auch andersrum so, wenn es halt so unter diesem auch gewissen Druck

17:30

laufen muss, dass es halt jetzt irgendwie Geld bringt.

17:36

Ja, es gibt so ein Maß, wo das dann irgendwie zu viel Druck ist.

17:39

Deswegen bin ich da mal so ein bisschen hin und her gerissen.

17:43

Ist eine ungewöhnliche Kombination, finde ich. IT und Kreativität,

17:47

also ich kenne ja auch viele IT-Leute durch meine Arbeit beim Radio,

17:50

das sind eigentlich eher Menschen, die so weniger mit, ist vielleicht auch ein

17:55

Klischee, aber ich habe sie bisher halt so kennengelernt, weniger so mit Kreativität

17:59

und der Buchwelt zu tun haben, oder?

18:04

Nein, also da muss ich vehement widersprechen.

18:07

Oha!

18:10

Zum einen ist es ja, also in meinem Bereich, was ich mache,

18:16

Es ist ja nicht so, dass ich vom PC sitze und irgendwelche Codezeilen schreibe,

18:19

sondern der Kunde hat irgendeine Problemstellung, irgendeinen Ablauf im Unternehmen

18:25

und möchte das jetzt irgendwie mit IT-Unterstützung lösen.

18:30

Das ist zum Teil auch ein kreativer Aspekt.

18:34

Ich muss mir das ja ausdenken, ich muss sehen, wie passt das für die,

18:37

muss das für den abstimmen und so weiter.

18:40

Natürlich ist nachher das Umsetzen in irgendwelche Codezeilen und Technik,

18:43

ist ein technischer, aber das finde ich sehr entspannend, ehrlich gesagt.

18:47

Also ich kann mich zur Entspannung drei, vier Stunden hinterm Rechner verbergen

18:51

und einfach nur programmieren. Insofern ist es dann schön, wenn ich die anderen Dinge,

18:58

Habe so als Gegenfluss, wo ich mich austoben kann oder möchte.

19:05

Und so, also das passt schon. Und ich kenne sehr viele Menschen,

19:10

die in der IT oder in ähnlichen Bereichen arbeiten, die auch dann parallel ganz andere Sachen machen.

19:18

Meine Lieben, ich schlage mal vor, wir tauchen ein in die Welt der Bücher und

19:23

in die Welt der Self-Publisher. Weil darum geht es ja auch bei eurem Podcast,

19:28

die zwei von der Talkstelle. Was ist eigentlich so das Thema, über das ihr immer wieder stolpert,

19:34

wo ihr immer wieder Nachfragen bekommt, wo es ganz viele Fragezeichen gibt,

19:38

vielleicht auch von Jungautoren oder von Autoren, die gerade dabei sind,

19:42

ihr erstes Buch zu schreiben? Was ist so das Thema, das am ehesten bei den meisten Leuten unter den Fingernägeln

19:48

brennt? Kann man das beantworten?

19:49

Wie kann ich Marketing für mein Buch machen? Genau.

19:52

So ist es. Die Frage habe ich dir auch.

19:53

Glaube ich, gestellt. Ich kann mich noch an die WhatsApp erinnern. Hast du eine Idee?

19:58

Also sobald wir irgendein Marketing-Thema haben, gehen die Abrufzahlen nach

20:01

oben. Also das ist definitiv so.

20:05

Alle suchen sie irgendwie Wege, an die Leserinnen und Leser zu kommen. Was ist denn so ein Weg?

20:10

Was wäre denn so ein Weg?

20:12

Wenn wir jetzt hier den 30-Sekunden-Marketing-High-Step haben.

20:16

Warum nicht?

20:18

Nein, es gibt nicht den einen Weg. Es gibt für jeden einen vielleicht passenden Weg.

20:26

Mittlerweile bin ich weg davon, irgendwelche Ratschläge von Experten einfach

20:31

stumpf zu folgen. So habe ich es ja vor zehn Jahren auch gemacht.

20:34

Wenn das nicht zu einem passt, dann hilft das überhaupt nichts. Man muss irgendwo...

20:40

Seinen Weg finden. Und wenn ich heute total Spaß habe, jeden Tag auf Instagram

20:46

irgendein Selfie zu posten, dann mach das.

20:51

Und es gibt sicherlich ein paar Dinge, wo man sagt, das sind die erfolgreicheren,

20:57

sowas wie ein E-Mail-Newsletter aufbauen, sicherlich auch sowas wie,

21:02

wenn man bei Amazon ist, Amazon Ads,

21:05

das sind so die zielgerichteten Sachen.

21:07

Und alles darüber hinaus ist nice to have und da sollte man das machen, was einem Spaß macht.

21:14

Aber die Erfolgsgeschichten gibt es ja immer wieder. Ich habe den Kontakt zu

21:18

Tamara über Martina Straten erhalten.

21:20

Das ist eigentlich eine Kollegin von mir, die bei Radio Stadion ist.

21:23

Die war auch schon hier.

21:24

Die war ja schon da. Die war auch schon da, ja. Wir waren beide auch schon bei ihrem Radio.

21:27

Ja. Und die Martina ist ja wahnsinnig erfolgreich, wenn man so die Zahlen sich

21:33

anschaut, die sie erzählt mit ihren Romanen.

21:37

Ist sowas eher eine Ausnahme oder gibt es doch mehr von diesen Menschen,

21:42

die dann aber eher so ein bisschen im Hintergrund agieren. Wie ist das mit dem Erfolg?

21:46

Nein, es gibt schon recht viele, die erfolgreich sind.

21:51

Also man geht davon aus, dass von der Schar der Schreibenden etwa 5% rein vom

22:00

Buchverkauf wirklich gut leben können und nochmal so 10% vom Buchverkauf plus irgendwas drumherum.

22:08

So eigentlich noch Texte im Auftrag schreiben und Lesungen. Also das ist eine

22:12

Zahl, die ist sowohl unter Verlagsautoren und Autorinnen als auch unter Self-Publishern

22:17

in etwa gleich, würde ich sagen.

22:21

Also von daher gibt es da schon ein paar. Warum das bei uns noch nicht so ist,

22:26

ja, das ist das Thema, wo wir uns schon vier Jahre mit rumfragen.

22:30

Tamara, ich musste mich ja bei dir mehr oder weniger bewerben um das Lektorat, so nenne ich es mal.

22:35

Das klingt jetzt richtig hart.

22:37

Ja doch, du hast mir geschrieben, schick mir mal maximal 50 Seiten und dann

22:40

gucken wir mal weiter, ob das Substanz hat.

22:46

Also es hatte dann Substanz, da können wir uns vielleicht an anderer Stelle

22:48

nochmal drüber unterhalten. Aber gibt es eigentlich auch so Momente, wo du sagst, nee, also doch besser was anderes machen?

22:57

Oder nimmst du mehr oder weniger jeden Auftrag entgegen, weil man muss ja auch sein Geld verdienen?

23:03

Oder bist du da auch ganz offen und ehrlich, wenn es nicht reicht?

23:07

Oh, das waren jetzt aber viele Fragen auf einmal. Also ich habe tatsächlich

23:11

schon Lektorate abgelehnt. Das war bisher aber eher, wenn es in eine Richtung ging, dass ich gesagt habe,

23:17

unsere Vorstellungen sind zu verschieden.

23:21

Wenn zum Beispiel jemand Bücher schreibt über toxische Beziehungen,

23:26

darf er oder sie das tun, aber es macht keinen Sinn, dass ich das lektoriere,

23:30

weil ich würde permanent am Rand kommentieren, das kannst du so nicht bringen

23:33

und dann würde diese Person unglücklich werden.

23:36

Dann muss sie zu jemandem gehen, der solche Bücher auch gerne veröffentlichen möchte.

23:43

Und ansonsten muss ich sagen, bin ich gerade in der sehr glücklichen Position,

23:48

dass ich bis Sommer ausgebucht bin.

23:52

Und wenn mich jetzt jemand anfragt, dann muss ich es nicht mehr annehmen im

23:56

Moment. Das ist natürlich sehr komfortabel.

23:59

Aber ich finde generell, ich würde jetzt niemandem sagen, hör auf mit dem Schreiben.

24:04

Ich würde allerdings sagen, beschäftige dich mal bitte mit dem Handwerk,

24:09

Plotaufbau, Schreibstil, Textrhythmus und so weiter.

24:15

Weil ich glaube, Talent ist toll und das hilft weiter.

24:19

Aber das ging mir auch eben ein bisschen durch den Kopf bei der Marketingfrage.

24:24

Ich kann total verstehen, dass jeder wissen will, wie Marketing geht.

24:28

Aber ich finde es sehr schade, dass so viel seltener gefragt wird,

24:31

wie schreibe ich denn ein gutes Buch? Weil spätestens ab dem zweiten Buch ist das auch ein wichtiges Marketing und

24:38

das wird dir nicht nur in die Wiege gelegt. Ich habe das ehrlich gesagt damals selber auch gedacht.

24:46

In der Schule hatte ich in deutschen Aufsätzen immer eine Eins.

24:51

Mein Lehrer war ein riesen Fan von mir. Er ist leider zwischenzeitlich verstorben,

24:56

aber kurz davor war er noch auf einer Lesung und eigentlich war es immer außer

25:01

Frage, dass ich eine Eins kriege. Also habe ich natürlich gedacht, Buchschreiben, klar, kann ich mal,

25:06

schüttel ich aus dem Ärmel. Und dann habe ich gemerkt, oh, aber so eine Handlung aufbauen,

25:11

dass die in sich logisch ist und spannend bleibt, das ist jetzt doch nicht so einfach.

25:16

Und als dann mal jemand Professionelles über meine Texte drübergegangen ist,

25:21

habe ich gemerkt, ach so, ja gut, Satzbau könnte auch ein bisschen variieren.

25:26

Treffende Wörter verwenden, nicht nur die, die einem einfach so als erstes einfallen.

25:30

Also es gibt sehr viele Dinge, wo man sich konstant verbessern kann und was

25:35

man einfach wirklich wie ein Handwerk lernen kann.

25:38

Und da würde ich insofern, wenn jemand mir was schickt, wo ich denke.

25:42

Das wäre mir jetzt wirklich zu aufwendig, da ranzugehen.

25:47

Da würde ich ehrlich sagen, du, klar, ich kann dir das lektorieren,

25:51

aber das kostet mich so viel Zeit, dass ich dir einen Preis berechnen muss,

25:55

das habe ich tatsächlich schon mal zu jemandem gesagt, dass ich dir einen Preis

25:58

berechnen muss, der absolut nicht tragbar ist.

26:01

Deswegen guck dir doch mal bitte die und die und die Themen an,

26:04

lern nochmal, überarbeite es und dann melde dich wieder.

26:08

In Sachen Marketing habe ich die Martina natürlich auch des Öfteren genervt

26:12

und mich bei ihr gemeldet.

26:14

Und sie hat irgendwann gesagt, am Ende setzt sich ein gutes Buch durch. So oder so.

26:21

Glaube ich ehrlich gesagt nicht so ganz, Vera.

26:23

Ich auch nicht. Nein, nein, nein, nein, das ist nicht so.

26:28

Also es gibt sicherlich sehr viele gute Bücher, von denen die Welt nichts weiß.

26:32

Es gibt natürlich auch Millionen schlechte, das ist natürlich wahr.

26:35

Und wenn wir uns mal so Bestenlisten angucken, dann gibt es viele Faktoren.

26:39

Natürlich auch eine Bekanntheit und natürlich stecken auch, wenn da jetzt irgendwelche

26:45

Großverlage hinterstecken, die das Buch mit ihren Vertriebsteams in den Buchhandel

26:49

drücken, das sind natürlich einfach Faktoren, die eine Rolle spielen.

26:54

Und das sind ja bei weitem nicht die Leser und Leserinnen, das haben wir jetzt

26:59

ja über die Jahre auch gelernt, lesen ja gerne auch Dinge, die sie kennen und

27:04

wenn da irgendwie Fizek draufsteht, dann,

27:09

Wird das einfach schon gekauft? Oder schauen wir uns doch nur jetzt dieses Achtsam-Morden an.

27:14

Ich weiß gar nicht, wie viele Teile es da mittlerweile davon gibt.

27:19

Und so. Also das sind ja alle. Und ganz ehrlich, den ersten Teil fand ich super.

27:24

Alles danach, na ja, gut. Und das sind jetzt nicht alles super tolle Erstklassenbücher.

27:32

Das sind Geschichten, die die Leute kennen, wo sie den Namen kennen.

27:36

Die werden in den Buchhandel gedrückt und, und, und.

27:39

Oder schauen wir uns doch besser Beispiel Herrn Rossmann an.

27:45

Werbespot vor der Tagesschau, du hast einen Bestseller. Jetzt ist das Buch ja

27:50

nicht tendenziell schlecht, aber es ist jetzt auch kein super Highlight.

27:55

Also nein, es gibt sicherlich gute Bücher, die nicht irgendwie bemerkt werden.

28:01

Erzählt mir ein bisschen über die Buchszene, die war mir ja völlig fremd und

28:05

in der Phase, wo ich noch geschrieben habe, habe ich immer mal im Internet geguckt

28:09

nach Buchseiten, Bloggerseiten und das, was mir da immer so entgegengesprungen ist,

28:14

ist so die erste Aussage, vergiss es, du kannst nicht schreiben,

28:18

du wirst damit eh nicht erfolgreich. Erfolgreich. Das ist das, was ich so wahrgenommen habe. Und das Zweite auch,

28:24

so ein gewissen, ich weiß nicht, untereinander, so ein gewisser Neid,

28:30

der einem immer irgendwie entgegengesprungen ist.

28:32

Mich hat das immer ein bisschen demotiviert. Entweder war ich auf den falschen

28:35

Seiten, das kann ja nicht sein. Und ich habe wenig Seiten gefunden, die mich wirklich ermutigt haben zu schreiben.

28:40

Irgendwann habe ich dann aufgehört und habe dann einfach mein eigenes Ding gemacht.

28:45

Also das könnt ihr nicht bestätigen, ja.

28:48

Also ich will nicht ausschließen, ich kenne jetzt nicht alles,

28:50

was es da draußen so gibt, aber jetzt, ich weiß nicht, Tamara,

28:54

du wirst mir dazu stimmen, wir beide sind ja nun, glaube ich,

28:56

gut vernetzt und in allen,

28:59

ich bin ja gleich in mehreren Autorenvereinen und da finde ich ein sehr,

29:05

sehr unterstützendes und helfendes Miteinander und so. So, natürlich.

29:13

Also wenn heute jemand sagt, ich möchte unbedingt Autorin werden,

29:16

um damit Geld zu verdienen, dann würde ich sagen, okay, du kannst dir auch was

29:20

Einfacheres aussuchen. Es ist richtig harte Arbeit. Ja.

29:27

Die Antwort würde ich mittlerweile auch geben, glaube ich.

29:30

Ja, ich meine, natürlich gibt es auch Zickereien. Es gibt AutorInnen,

29:36

die bekommen dubiose Ein-Sterne-Rezensionen, wo man davon ausgehen muss,

29:41

dass das irgendwelche neidischen KollegInnen sind.

29:44

Es gibt LeserInnen, die Bücher zerreißen, einfach nur, weil sie schlecht aufgestanden sind.

29:52

Aber ich finde schon, dass in der Buchbranche das im Vergleich zu anderen Branchen

29:59

sehr, sehr selten passiert. Und vielleicht braucht es auch ein bisschen, bis man einfach mal reingerutscht

30:05

ist und so seine Bubble gefunden hat. Aber ich habe unheimlich viele wertschätzende Leute kennengelernt.

30:10

Und auch gerade so das Untereinander der AutorInnen finde ich wahnsinnig toll,

30:18

wie sich da gegenseitig geholfen wird, weil man halt auch einfach weiß,

30:21

dass ich nicht so viele Bücher schreiben kann, wie ein Mensch lesen kann.

30:25

Also ist es doch völlig in Ordnung, dass ich die Bücher meiner Kolleginnen vorschlage

30:29

und pushe und das mal teile oder so.

30:33

Ja, also ich kann auch nur sagen, wenn jemand so die Erfahrung macht wie Oliver,

30:37

dann schaut euch mal um, kommt in

30:39

den Self-Publisher-Verband oder zu den Mörderrechtsschwestern oder zu PAN.

30:44

Das sind alles nette Verbände und da findet man ganz viele hilfreiche Leute.

30:48

Das kann ich bestätigen, der Self-Publisher-Verband. Ich bin dann auch gleich

30:51

Mitglied geworden, natürlich zahlendes Mitglied, an der Stelle muss man das auch erwähnen.

30:56

Es gibt auch unzahlende Mitglieder. Keine Ahnung.

30:59

Möglicherweise.

31:02

Und.

31:03

Da gibt es wirklich viel Zuspruch für die Nachwuchsautoren.

31:08

Also das finde ich ist eine richtig gute Sache mit dem Self-Publisher-Verband.

31:14

Und auch hier die Frage, was ist

31:16

die Hauptaufgabe eigentlich von diesem Verband? Was ist das Wichtigste?

31:20

Und das ist ja wahrscheinlich auch Auslegungssache. Ja.

31:23

Ich bin gespannt, was du sagst. Ich auch.

31:27

Ich habe lustigerweise gestern Abend erst noch ein schriftliches Interview mit

31:31

genau dieser Frage beantwortet.

31:34

Ja, also offizieller Zweck ist ja die Förderung der Interessen der Self-Publisher.

31:40

Und ich sage immer, wir haben so verschiedene Säulen. Also das eine ist die

31:44

Lobbyarbeit nach außen, um das Image des Self-Publishing zu stärken,

31:48

um an Stellen vorzusprechen, wo Self-Publisher noch strukturell benachteiligt werden.

31:55

Das andere ist dann das Netzwerk in sich, das man den Mitgliedern ermöglicht,

32:00

auf Regionaltreffen, auf Online-Stammtischen und so weiter miteinander in Kontakt zu kommen.

32:05

Dann finde ich sehr, sehr wichtig die Säule Weiterbildung, um eben das Self-Publishing

32:09

auch zu professionalisieren. Da haben wir eine riesen Mediathek zu sämtlichen Themen.

32:15

Und eben auch die Sichtbarkeit, also dass man auf dem Stand in Leipzig und in

32:21

Frankfurt seine Bücher präsentieren kann, dass wir Möglichkeiten schaffen,

32:26

wie Mitglieder zum Beispiel vergünstigt bei Aktionen teilnehmen können und so weiter.

32:31

Das sind so meine vier Punkte, wobei mir persönlich tatsächlich das Thema Autorenrechte

32:39

und Image und Gleichbehandlung sehr besonders am Herzen liegt.

32:44

Vera, du bist auch zahlendes Mitglied, oder?

32:46

Ja, ja, natürlich. Wie gesagt, es gibt den Status Ehrenmitglied,

32:51

aber wir haben, glaube ich, keins. Da muss man es einführen.

32:54

Finde ich.

32:54

Also den Status gibt es und gut. Aber was ich noch ergänzen wollte,

33:01

was mir gerade aktuell wieder deutlich wird, wie wichtig das ist,

33:05

der Self-Bubbler-Formel ist glaube ich der einzige, naja mittlerweile gibt es ein paar mehr,

33:11

wo das ist, wo auch wirklich jeder, der sagt, ich möchte einfach ein Buch veröffentlichen

33:15

und ich mache das selbst, erst mal Mitglied werden kann und an die Hand genommen wird.

33:20

Und ich meine, wir wissen, und ich schließe mich da selbst absolut nicht aus,

33:23

wenn man mein erstes Buch, mein erstes von meiner Schwägerin selbst gemaltes

33:28

Cover sieht, da würde man sagen, um Gottes Willen, das musste jetzt nicht sein.

33:33

Natürlich gibt es diese Anfänge. Und das ist ja auch das, was so in der Buchbranche,

33:39

also außerhalb des Self-Publisher-Verbandes in vielen Teilen,

33:42

das immer noch das Bild der Self-Publisher geprägt hat, dass ja viele noch so

33:45

in dieser Abwehrhaltung sind. Es gibt ja tatsächlich auch noch Verbände, die reine Self-Publisher gar nicht aufnehmen.

33:51

Und das finde ich einfach falsch. Man muss diese Menschen, die so anfangen,

33:56

wie ich es getan habe und wie viele andere auch, an die Hand nehmen und denen

34:00

zeigen, wie es geht und nicht sagen, ihr bleibt draußen,

34:05

kommt erst, wenn ihr erfolgreich seid.

34:07

Oder wenn irgendein kleinst mini hintertupfigen Verlag euch abgezockt hat.

34:15

Ein Hauptsache-Verlag.

34:17

Ja, ja, genau.

34:18

Gibt es sowas, ja? Ja.

34:20

Ja. Oje.

34:21

Und.

34:22

Das finde ich ganz schlimm zum Teil. Es ist vieles besser geworden in den letzten

34:28

zehn Jahren, aber es gibt es noch. Es gibt diese Ressentiments teilweise, dass jeder, der das selbst macht,

34:35

erst mal genau ertrachtet wird, ob das nicht irgendwie schlecht sein könnte.

34:40

Während das bei irgendeinem Kleinstverlag kein Mensch macht.

34:44

Und da finde ich halt, das ist eine ganz, ganz wichtige Aufgabe des Self-Publisher-Verbandes,

34:50

dagegen zu wirken und die Menschen nicht irgendwie allein zu lassen und abzustoßen,

34:54

sondern aufzunehmen und dann zu helfen, den richtigen Weg zu finden.

34:58

Und die Zahl der Menschen, die sich Hilfe suchen oder beziehungsweise Mitglied

35:02

werden im Self-Publisher-Verband ist ja auch in den letzten Jahren enorm nach oben gegangen.

35:08

Der Self-Publisher-Verband ist der am stärksten wachsende Autorenverband seit vielen, vielen Jahren.

35:14

Mittlerweile der zweitstärkste Autorenverband nach dem VS, dem Verband der deutschen Schriftsteller.

35:21

Wobei ich bis die aktuellen Zahlen beim VS nicht weiß.

35:25

Also ich bin sicher, dass für ein paar Jahre der Self-Publisher-Verband der

35:28

größte sein wird, weil das Wachstum ist einfach so. So, ne?

35:32

Ja.

35:36

Gibt es etwas, wovon ihr beiden träumt, also was ihr euch vielleicht privat

35:41

erträumt und damit einhergehend auch gleichzeitig beruflich?

35:45

Oder sagt ihr, ihr habt jetzt schon so ein Level erreicht, mit dem man ja auch

35:49

durchaus zufrieden sein kann?

35:52

Tamara zuckt jetzt.

35:55

Ich habe gerade überlegt, wenn ich mir mein Leben weiterschmieden könnte,

35:59

ich würde es, glaube ich, nur optimieren.

36:03

Also ich hätte gern ein bisschen mehr Freizeit, weil gestern habe ich zum Beispiel

36:09

bis halb elf am Rechner gesessen und heute früh wieder um sieben.

36:13

Ich würde mehr auf der Bühne machen wollen, Lesungen halten und ich hätte auch

36:18

schon gerne, dass mehr Leute meine Bücher lesen.

36:21

Wobei es mir da wirklich einfach darum geht, dass mir diese Geschichten so im

36:25

Herzen liegen und ich möchte, dass die einfach nur in die Luft geschrieben werden.

36:29

Du bist ja Multitasking-mäßig, also du hast gerade Bühne genannt.

36:32

Du hast auch für meinen Roman mal eine kurze Lesung gemacht,

36:37

einen kleinen Ausblick vorgelesen. Da war ich total begeistert,

36:40

also wie toll du das rübergebracht hast.

36:43

Dann bist du auch Sängerin, also die Bühne ist so auch dein zweites Zuhause

36:47

oder dein drittes Zuhause.

36:50

Ja, ich liebe das schon sehr, da so ein bisschen aus mir rauszugehen,

36:53

die Leute mitzunehmen, auch mal einen Scherz mit den Leuten zu machen,

36:57

zu sehen, wie das Publikum reagiert. Das ist halt dann doch was ganz anderes, als vor dem Rechner zu sitzen und vor

37:02

sich hin zu schmunzeln, weil man die aktuelle Stelle gerade so nett findet.

37:07

Vera, jetzt musst du aber auch noch eine Antwort geben auf die eine oder andere

37:10

Frage, die ich jetzt schon gestellt habe.

37:11

Ja, danke, dass ich mir ein bisschen Zeit gelassen habe. Ich finde die Frage

37:13

gar nicht so einfach, weil...

37:17

Ja, einerseits, und daran arbeite ich gerade persönlich sehr,

37:21

jeden Abend schreibe ich mir drei Punkte, auch für die ich dankbar bin,

37:25

um mir bewusst zu machen, dass ich sicherlich aktuell ein gutes Leben habe und

37:31

zufrieden sein kann. kann.

37:35

Trotzdem möchte ich immer irgendwie mehr, das ist irgendwie meins.

37:39

Und ich meine, die Hörerinnen und Hörer wissen das, sage ich ja immer wieder,

37:45

irgendwann möchte ich ja mal in der NDR Talkshow als Gast sitzen.

37:51

Und so acht Berühmte und ich dabei.

37:58

Wobei Weil ich jetzt auch immer mir selbst immer sage, naja gut,

38:02

das muss ja jetzt auch nicht sein. Aber ich würde schon gerne noch so ein bisschen sichtbarer werden.

38:10

Das ist natürlich auch, will ich ganz ehrlich sagen, ich komme jetzt so in das

38:14

Alter, wo so andere langsam über die Rente nachdenken.

38:19

Und leider Gottes habe ich es in meiner wilden Jugend immer ein bisschen versäumt,

38:24

da mehr vorzusorgen. Das heißt, so ein bisschen Zubrot zum Rentendasein wäre gar nicht übel.

38:34

Und da habe ich mir schon gedacht, ich meine Bücher schreiben sollte ich ja

38:37

doch auch noch im Alter können.

38:40

Wenn ich das nicht mehr kann, dann ist es sowieso real. Aber mir geht es da auch wie Tamara.

38:47

Ich bin ja auch gerne auf der Bühne und ich bin gerade aktuell wirklich so wieder im Akquiseschwung.

38:52

Ich versuche jetzt nach dieser Corona-Zeit mit meinem Kabarettprogramm Frau

38:57

sein ist auch keine Lösung, auf die Bühnen dieser Welt zu kommen und habe die letzten Tage irgendwie 150

39:05

Kleinkunstbühnen angeschrieben und 400 Gleichstellungsbüros bundesweit und irgendwie.

39:13

Dass da was passiert. Und einfach nochmal Gas geben.

39:17

Wahrscheinlich, wenn ich jetzt mal so Gas gebe, dieses Jahr und vielleicht nächstes

39:22

Jahr, und dann immer noch nicht so richtig funzt, dann werde ich wahrscheinlich

39:27

mich dann auf meine Couch legen und sagen, das war's, du hast es versucht.

39:31

Ja.

39:31

Aber Olli, da kannst du uns doch mal heiße Tipps geben.

39:35

Ich meine, du hast dein erstes Buch geschrieben und du bist hier dauernd auf

39:38

Lesereise. Wie machst du das?

39:41

Ich habe natürlich den kleinen Vorteil, dass ich insbesondere in Niedersachsen sehr bekannt bin.

39:45

Diese 30 Jahre oder 33 Jahre Radiomachen sorgt natürlich auch dafür,

39:50

dass der Name ein bisschen bekannt wird. Ich habe auch bei großen Sendern gearbeitet. Ich war 13 Jahre beim NDR.

39:56

Also in Niedersachsen ist der Name durchaus bekannt. Ich glaube,

39:59

das kann schon ein Grund sein.

40:01

Ich habe aber auch festgestellt, dass ich so in meiner eigenen Bubble bleibe.

40:06

Also ich habe mit meiner Facebook-Seite irgendwie 3.500 Follower.

40:10

Die sind alle ganz begeistert. Aber was ich bis heute eigentlich nicht geschafft

40:14

habe, dass ich sozusagen Leute außerhalb dieser Bubble für das Thema interessieren kann.

40:21

Aber die Bekanntheit ist natürlich schon ein entscheidender Faktor.

40:26

Ich habe jetzt vor zwei, drei Wochen eine ganze Seite bekommen bei der neuen

40:30

Presse-NP hier in Hannover, die haben so eine Kulturseite Menschen und da habe

40:35

ich eine ganze Seite bekommen, das ist natürlich der Hammer.

40:38

Das sorgt schon dafür, dass man ein bisschen präsenter sein kann.

40:43

Ich bin aber auch da nach wie vor sehr fleißig.

40:46

Ich glaube, dass viele junge Autoren, wenn sie erst mal ihr Buch veröffentlicht

40:49

haben, sich so ein bisschen zurückziehen, vielleicht die Beine hochlegen und

40:52

sagen, ach, jetzt habe ich es geschafft. Aber im Grunde genommen fängt die Arbeit da ja erst an. Also ich mache schon jeden Tag ein Posting.

40:59

Und ich habe mich gestern tatsächlich bei TikTok angemeldet.

41:03

War für mich, ja.

41:05

War auch immer meine Reaktion. Rotes Tuch.

41:08

Aber ich bin da auch schon. Ja, ich bin da auch schon. Ich habe schon ewig nichts mehr gepostet.

41:12

Rotes Tuch im wahrsten Sinne des Wortes. ist ja chinesisch und alles wird kontrolliert.

41:18

Aber da habe ich mir jetzt vorgenommen, einfach alle zwei Tage so ein kleines

41:21

Schnäppchen vorzulesen aus dem Buch.

41:24

Mit anderen Worten, man muss halt dranbleiben und da jeden Tag für arbeiten.

41:28

Aber die Arbeit beim Radio, die hilft da schon ein bisschen mit.

41:31

Das ist klar. Auf jeden Fall.

41:33

Ja, so viel zu deiner Frage. Mit den Büchern.

41:36

Also da bist du uns um einiges voraus und wir hoffen natürlich jetzt ein bisschen

41:42

von deinem Ruhm abzubekommen. Und ja, du hast ja selbst gesagt, dann aus dieser eigenen Blase rauszukommen, das ist nicht so leicht.

41:59

Wobei du da schon einen besseren Start hast und wenn du so in Zeitungen bist

42:03

und das ist ja auch etwas, wo ich für mich persönlich ganz stolz bin,

42:08

dass ich es doch geschafft habe. Habe so in der, hier in der lokaleren Presse oder jetzt so bis Rheinische Post,

42:15

das ist ja so unsere Regionalzeitung, gut präsent zu sein.

42:19

Ich hatte da auch schon meine Seiten-Specials und so. Und,

42:26

Und ja, also das sind so die Erfolge, die einen so aufbauen.

42:32

Ich glaube, das ist ja vielleicht auch ein Thema, wenn man regional schreibt,

42:36

ist das natürlich auch ein Vorteil. Also dein Buch spielt ja auch zu Teilen in Osnabrück, wo du herkommst.

42:42

Ich denke, da hast du einen ganz guten Ansatz dann auch über die Schiene nochmal.

42:46

Und das ist ja auch einer der Gründe, warum ich jetzt mein neues Buch zumindest

42:50

zu 30 bis 40 Prozent bei mir hier im Saarland spielen lasse,

42:55

damit ich hier eben auch für Veranstaltungen...

42:57

Nicht mehr Berlin oder doch noch Berlin?

42:59

Ja, also ein Teil in Berlin, ein Teil hier im Saarland.

43:03

Und das ist natürlich dann ganz nett als Ansprache bei den Leuten.

43:07

Ich muss übrigens oft an dich denken, Olli.

43:11

Ich weiß nicht, ob du die Band Montreal kennst, aber die haben ein Lied Osnabrück.

43:15

Und immer, wenn das kommt, denke ich an dich. Ich schicke es dir nachher mal.

43:19

Das.

43:20

Ist ja witzig.

43:21

Jetzt muss ich aber mal neugierig fragen, Olli. Dein Buch Schnee kann man braten,

43:25

das klingt jetzt nicht nach einem Familiendrama.

43:28

Das scheint was Humorvolles zu sein oder liege ich da falsch?

43:31

Ja, es verknüpft Drama mit Humor so ein bisschen. Es geht ja um den Spanischen

43:36

Bürgerkrieg, also da beginnt die ganze Geschichte.

43:38

Und viele kennen das, also wissen überhaupt nichts von dieser dunklen Seite Spaniens.

43:45

Bis Mitte der 70er gab es ja eine faschistoide Diktatur, die Menschen unterdrückt

43:52

hat. Die Deutschen haben hier in Urlaub gemacht in Spanien und 500 Meter weiter

43:55

Luftlinie gab es die Folterkeller. Und das ist die eine Seite des Romans, die andere Seite.

44:01

Es gibt ja zwei Erzählperspektiven, wo auch jeder im Vorfeld,

44:05

der mit dem Thema so ein bisschen was zu tun hatte, gesagt hat, das geht nicht.

44:09

Das kann man nicht und ich habe es dann trotzdem gemacht.

44:11

Wenn Tamara das zulässt, dann...

44:13

Ja, genau. Und die zweite Erzählebene ist dann sozusagen aus der Ich-Perspektive

44:19

und das bin ich dann, wo ich so ein bisschen...

44:23

Ja in erster Linie von der Beziehung zu meinem Vater erzähle und berichte.

44:27

Und im Großen und Ganzen geht es einfach um dieses Thema Gastarbeiter,

44:30

Migration, Wirtschaftsflüchtling.

44:32

Meine ganze Familie ist ja dann von Spanien nach Osnabrück gekommen mit den

44:37

entsprechenden Problemen, die dazugehören. Zerrissenheit, Heimatlosigkeit. Ja und all diese Dinge sind drin in diesem Roman,

44:44

der eigentlich keinem bestimmten Genre zuzuordnen ist.

44:48

Also es ist nicht wirklich ein Thriller, es ist auch nicht wirklich ein historischer

44:52

Roman. es ist nicht wirklich ein Liebesroman, es ist nicht wirklich ein Geschichtsroman.

44:59

Es ist so alles von allem so ein bisschen.

45:01

Das ist auf der einen Seite ganz interessant, auf der anderen Seite für die

45:05

Vermarktung ist es, glaube ich, eine Schwäche eher.

45:07

Absolut, absolut. Das machen ja viele Self-Publisher.

45:10

Das erste Buch hat immer einen persönlichen Bezug und ist nicht sauber ins Genre einpassbar.

45:16

Und das ist leider Gottes ein Minuspunkt für das Marketing, muss man ganz klar sagen.

45:21

Aber ich muss echt sagen, ich finde gerade, also wenn man es denn mal gefunden

45:27

und gekauft hat, finde ich gerade diesen Mix spannend.

45:30

Also einerseits eben die Perspektive in der Vergangenheit, was da alles passiert

45:35

ist mit deiner Familie, was sehr viel sehr, sehr ernste Aspekte hat,

45:40

aber wo auch immer wieder irgendwie ein Satz kommt, wo man schmunzeln muss.

45:44

Und dazwischen dann eben deine Ich-Perspektive, wo du sehr humorvoll den Blick

45:50

auf die Dinge hast. Das finde ich ergänzt sich ganz, ganz toll.

45:53

Und ich meine, jetzt gerade ist das Ding ja so aktuell, wie es sonst nie wieder

45:58

sein könnte, leider. Das stimmt.

45:59

Das ist sehr aktuell.

46:00

Also wir hoffen zumindest, dass es danach nie wieder aktuell wird,

46:03

aber ich befürchte, dass uns das Thema noch lange erhalten bleibt. Ja.

46:07

Ich weiß gar nicht mehr, mit wem ich drüber gesprochen habe.

46:10

Ich glaube, mit einem Kollegen, dass wir an einem Punkt sind in Deutschland,

46:12

wo es um Migrationsrückführung geht.

46:16

Da wäre ich ja auch betroffen, weil mein Vater ist Spanier, also ich bin da

46:21

sozusagen kein echter Deutscher und das ist eigentlich,

46:25

ja, da fehlen einem wirklich die Worte, dass man überhaupt über dieses Thema

46:31

sprechen muss, dass wir wieder an diesen Punkt gekommen sind.

46:33

Und da fühle ich mich natürlich als Mischlingskind, also wurde ich dann in den

46:40

70ern auch gerne mal bezeichnet von dem guten deutschen Osnabrücker.

46:45

Das sitzt schon, also das sitzt eh schon tief und das Ganze jetzt kombiniert

46:50

mit dieser konkreten Diskussion, da bin ich echt schockiert, muss ich schon sagen.

46:54

Ja, ich meine, du bist in Deutschland geboren, aufgewachsen,

46:57

es ist deine Heimat und du sollst hier nicht mehr sein, also da kann ich nur

47:01

nur einmal meinen Lieblingsplakatspruch zitieren. Remigriert euch ins Knie.

47:07

Ja, also ich finde auch, man sollte dieses Wort überhaupt gar nicht so populär machen.

47:11

Es ist, ja, es ist, mir fehlen gerade die Worte. Ja.

47:15

Das ist die Frage, ob man es ignoriert oder ob man es diskutiert.

47:19

Das ist, weil wenn man es natürlich diskutiert, schafft man dem Ganzen natürlich auch eine Bühne.

47:24

Wenn.

47:24

Man nicht drüber spricht, ja.

47:27

Am Ende.

47:28

Glaube ich, ist drüber sprechen schon wichtig. Aber was du gesagt hast,

47:31

wäre, dass man diesen Begriff gar nicht so oft nennen sollte.

47:33

Da bin ich auf jeden Fall bei dir.

47:35

Ja.

47:36

Also über das Thema sprechen, da bin ich hundertprozentig dabei,

47:39

weil es gibt so viele, die vielleicht gucken sie keine Nachrichten oder lesen halt nur die Bild-

47:45

Und haben nicht verstanden, dass es hier wirklich um Massendeportationen geht

47:49

und deswegen muss man drüber sprechen.

47:52

Puh, schweres Thema an der Stelle. Jetzt müssen wir irgendwie die Kurve kriegen.

47:58

Ich habe ja schon die eine oder andere Lesung gehabt. Ich gehe dann auch humorvoll

48:01

mit dem Thema um und stelle mich dann erstmal als Südfrucht vor.

48:07

Und ja, das ist, finde ich, auch eine Möglichkeit, dieses Thema so ein bisschen

48:13

zu beleuchten, dass man auch trotzdem milde ist, versöhnlich und humorvoll.

48:16

Also das fehlt bei der ganzen Diskussion, fehlt mir so ein bisschen auch von beiden Seiten.

48:22

Aber jetzt haben wir die Kurve immer noch nicht gekriegt.

48:25

Ja.

48:25

Du bist doch hier der Profi. Ich bin der.

48:29

Also mein Hobby ist ja Tennis.

48:30

Jetzt kenne ich beim Radio wahrscheinlich Werbung.

48:32

Genau.

48:34

Bleib dran.

48:34

Wir sind gleich wieder zurück.

48:37

Was dein Hobby ist? Tennis?

48:38

Unter anderem, ja, Tennis.

48:40

Okay.

48:40

Ja, auf jeden Fall.

48:41

Auf jeden Fall.

48:43

Ich spiele schon relativ lange, aber natürlich, ja. Also es gibt so Leistungsklassen.

48:47

Also eins ist der Top-Profi. Ich habe Leistungsklasse 15.

48:52

Aber es macht Spaß und da kann man so ein bisschen das Vereinsleben auch kultivieren.

48:59

Und wir sind eine verschworene Gemeinschaft mit unserer Mannschaft. Mittlerweile der Ü50.

49:06

Tamara.

49:07

Da kannst du nur milde lächeln.

49:10

Diese jungen Hüpfer hier.

49:11

Und das ist schon wichtig. Habt ihr auch Hobbys?

49:14

Also ich habe mal Tennis tatsächlich mal probiert, weil ich hatte immer gedacht,

49:19

ich hätte da ein gewisses Talent für. Weil ich habe immer ein Stück Schläger zu tun. Ich komme ja aus einer Eishockey-Familie.

49:25

Und da habe ich meinen Kluburlaub gebucht und da war das Sportpaket irgendwie inklusive.

49:32

Und da habe ich gesagt, jetzt machst du mal Tennis. Und dann habe ich da einen so einen Tennis-Kurs gemacht und dann abends war

49:39

dann unter den Gästen so ein Mix-Turnier.

49:41

Und ich so total ehrgeizig, will ja gewinnen, habe mir quasi am ersten Urlaub,

49:46

am zweiten Urlaubstag mit meinem eigenen Schläger den Schneidezahn ausgeschlagen.

49:52

Ach du Schande.

49:53

Das heißt, ich habe da 14 Tage mit einer Zahnlücke rumgerannt.

49:56

Und am dritten Tag, dann habe ich so ein Bäckerhecht gemacht,

50:00

habe ich mir das Knie aufgeschlagen. Also ich bin, glaube ich,

50:04

dann doch nicht so tennistalentiert.

50:06

Vera, Finger weg vom Tennisschläger.

50:08

Es tut dir nicht gut.

50:11

Tamara.

50:12

Du hast auch bestimmt ein Hobby, ich könnte mir vorstellen, Musik?

50:15

Ja, also ich finde es immer schwierig, das alles zu trennen,

50:18

weil das ja alles so ein bisschen zusammenläuft, Hobby und Beruf.

50:21

Also das Einzige, wo ich sagen würde, das hat wirklich gar nichts mit meiner

50:24

Arbeit zu tun, ist das Reiten. Ich habe seit, ich glaube, 2008 eine Reitbeteiligung an einer Traberstute.

50:31

Mit der geht es einfach ganz gemütlich in den Wald. Und das ist immer sehr,

50:35

sehr entspannend. Man wird gezwungen, auch mal ein bisschen rauszukommen.

50:39

Ich kann unheimlich gut abschalten, wenn ich mit ihr durch den Wald reite.

50:43

Und ja, oft sprudelt hinterher der Kopf über von Ideen.

50:49

Toll. Klingt richtig schön. Ich würde auch gerne reiten können.

50:53

Oh ne, man hat mich mal irgendwann so in einem Urlaub mit sieben oder acht auf

50:59

sein Pferd gesetzt und nach 50 Meter lag ich dann im Bach und nein,

51:06

ich habe da so keinerlei Pferdeambitionen, überhaupt nicht.

51:12

Jetzt haben wir schon eine knappe Stunde geplaudert über Gott und die Welt über

51:16

Bücher, über euren Podcast die zwei von der Talkstelle im Grunde genommen müsste

51:22

ich euch ja jetzt einen Blumenstrauß überreichen für die 200.

51:25

Folge das tue ich jetzt mal sozusagen imaginär, also toll, dass es euch geht

51:31

mit eurem Podcast und von der Redaktion gibt es jetzt zwei Blumenstrauß für euch,

51:39

nicht wahr da haben wir uns richtig Mühe gegeben.

51:43

Tamara Merkse, so eine Redaktion so im Hintergrund, wäre auch cool.

51:46

Ja.

51:47

Natürlich. Drei.

51:47

Vier Leute.

51:48

Die für einen arbeiten.

51:49

Das ist das Ziel bis zur 400.

51:54

Also ihr macht weiter und bleibt sozusagen euren Fans treu.

51:59

Jawohl.

52:00

Doch, also bis jetzt haben wir da keine Pläne und ich würde das wöchentliche

52:03

Therapiegespräch auch echt vermissen. Nein, auf jeden Fall. Also es macht Spaß und solange man auch irgendwen findet,

52:13

der mit uns reden will und der zuhört, dann machen wir das. So.

52:17

Ich habe noch eine Frage an euch beiden. Was sind eure nächsten Projekte?

52:21

Woran arbeitet ihr? Tamara.

52:23

Ja, also ich arbeite jetzt schon seit Anfang Oktober an meinem neuen Buch.

52:30

Ich habe jetzt mal so grob den Mai angepeilt zur Veröffentlichung und das ist

52:37

ganz spannend für mich, weil es eben ein Genrewechsel ist.

52:40

Ich habe bisher Liebesromane geschrieben, hatte mich so ein bisschen eingeschossen auf Musik-Romance,

52:47

bin der Musik auch treu geblieben, allerdings in eine etwas rockigere Richtung

52:52

und vor allem wird es keine Romance, sondern es ist ein Drama.

52:56

Und ich habe neulich so in einem Nebensatz bei einem Posting zum ersten Mal

53:01

den Titel genannt, aber tatsächlich glaube ich hier im Podcast noch nie.

53:05

Kann ich jetzt aber an der Stelle einfach mal machen. Das Buch wird heißen Rock

53:09

in Peace in Anlehnung eben an Rest in Peace.

53:13

Es geht um eine Punkrockband aus Berlin, deren beide Gründungsmitglieder allerdings

53:20

aus dem Saarland stammen. Und einer der beiden, also die sind Kindheitsfreunde schon gewesen und einer

53:26

der beiden verstirbt ganz am Anfang der Geschichte.

53:29

Und dann begleiten wir seinen besten Freund eben dabei, wie er das alles verarbeitet,

53:34

wie er wieder zurück ins Leben findet, weil das schon ein Riesenschlag für ihn ist.

53:38

Und ja, das Ganze eben vor dem Hintergrund der Punk-Szene und vielen anderen

53:46

Fragen, die sich darstellen.

53:47

Das entsprechende T-Shirt hast du ja schon mal an, die Do-Nuts.

53:51

Jawohl.

53:51

Die Do-Nuts sind, glaube ich, eine Punk-Band, ursprünglich aus Düsseldorf sogar, kann das sein.

53:57

Oder aus Berlin? Nee, ich komme gerade nicht drauf. Ach, verdammt, wie peinlich.

54:02

Ja, ja, das ist nicht peinlich, das muss man nicht wissen.

54:04

Steht das nicht hier irgendwo? Doch, ich weiß das auch.

54:06

Auf jeden Fall ist es eine Punk-Banch.

54:09

Wir werden das googeln.

54:10

Do Nots steht für Do Nothing. Das passt eigentlich gar nicht zu deinem Projekt.

54:14

Nein, überhaupt nicht.

54:17

Vera.

54:18

Was ist dein Projekt?

54:19

Eben Bühren.

54:20

Eben Bühren.

54:21

Natürlich bei Osnabrück. Es ist ganz in der Nähe von Osnabrück.

54:24

Da sind wir wieder beim Thema Osnabrück.

54:27

Ja gut, mein Projekt, ich habe ja zwei Krimi-Reihen. Eine Biene-Hagen-Reihe

54:33

und meine Frau Appeldorn.

54:36

Und ja, also natürlich, äh,

54:40

muss ich da liefern. Wobei ich tatsächlich in den letzten Wochen so ein bisschen

54:44

drüber nachgedacht habe, so Reihen sind natürlich auch immer so eine Verpflichtung. Und wenn ich jetzt

54:53

gerade zwei immer wieder weiterführen will, da bleibt noch wenig Zeit,

54:59

um irgendwie mal was Neues anzufangen.

55:03

Aber das ist so mein, das wissen die Hörer und Hörer auch, ich bin ständig,

55:08

zweifle ich, ob ich richtig mache oder nicht.

55:10

Und irgendwann sage ich dann, okay, komm, mach einfach weiter.

55:15

Und ja, also ich habe schon jetzt konkret, habe auch schon ein konkretes Konzept

55:20

für den nächsten Biene-Hagen-Krimi.

55:22

Und der soll definitiv noch im ersten Halbjahr erscheinen.

55:26

Also Juni ist so anvisiert.

55:29

Und Ziel ist schon so, auch wie letztes Jahr, es wieder auf zwei Bücher zu schaffen,

55:34

dass im Herbst dann Frau Appeldorn kommt. Und hoffentlich diesmal ein bisschen eher als Ende November.

55:40

Ich muss mal sehen. Ich habe mich ja als Volontär bei den Olympischen Spielen

55:49

2024 in Paris beworben und habe tatsächlich jetzt eine Zusage bekommen,

55:55

dass ich einen Job tun kann.

55:57

Ach echt?

55:58

Nicht in Paris, sondern in Lidl. Was verkehrstechnisch für mich ja eher noch günstiger ist.

56:07

Und irgendwann zwischen dem 16.

56:13

Juli und 12. August für sieben bis zehn Tage, den genauen Termin weiß ich noch nicht.

56:17

Und in Lille findet ein Teil des Handballturniers und des Basketballturniers statt,

56:24

und ich träume natürlich irgendwie von dem Selfie mit Dennis Schröder oder so,

56:30

muss ich jetzt mal sehen, das heißt da werde ich dann wahrscheinlich eventuell

56:34

im Juli, August so zehn Tage dann irgendwie da sein wobei ich noch das Problem

56:39

habe, irgendwie eine Unterkunft zu kriegen, ich habe jetzt aber festgestellt, dass die Partnerstadt meines Wohnortes Willig

56:46

L'Anselle heißt und direkt neben Lille ist.

56:50

Und jetzt versuche ich schon über die Stadt irgendwelche Kontakte zu knüpfen.

56:54

Also falls da jemand zuhört, der Kontakte Richtung Lille hat,

56:57

die mir eine Unterkunft besorgen könnten, bin ich sehr dankbar.

57:01

Also das ist noch so ein bisschen, das könnte mich natürlich dann ein bisschen

57:05

in meinem Schreibprojekt ausbremsen. Müssen wir mal sehen.

57:10

Wie schaust du denn bei dir aus, Olli, bevor wir zu den Abschlussfragen kommen?

57:14

Was hast du denn denn jetzt noch geplant? Schreibst du und Schnee kann man braten

57:18

Teil 2 und Sonnenschein kann man einfrieren?

57:22

Also erstmal will ich versuchen, den Roman weiter am Köcheln zu lassen,

57:27

dass das nicht einschläft. Das heißt, das Ziel ist es jetzt in jedem Monat eine Lesung zu veranstalten.

57:35

Haben wir auch fast schon geschafft. Also ich glaube, es sind noch zwei oder drei Termine offen.

57:39

Das ist das eine. Das andere, da werde relativ oft nachgefragt,

57:44

ob es ein zweites Buch geben wird. Ja, es gibt ja diese Ich-Perspektive in dem Roman von Oliver Wegerberger.

57:51

Das bin natürlich ich am Ende. Und das zweite Buch ist aus der Perspektive tatsächlich von Oliver Wegerberger geschrieben.

58:00

Und das Thema wird sein Parkinson.

58:04

Weil ich selber vor zweieinhalb Jahren diese Diagnose bekommen habe und das

58:10

wird wieder zwei Erzählperspektiven geben. Die eine halt aus Sicht von Oliver Weger Berger, die andere,

58:16

es gibt sehr, sehr viele Prominente und sehr viele Musiker auch und VIPs,

58:21

die diese Diagnose bekommen haben. Und ja, diese beiden Kapitel, wie ich selber persönlich damit umgehe und wie

58:29

zum Beispiel ein Ossi Osborn mit dem Thema umgeht, wird dann das Thema sein.

58:34

Spannend.

58:35

Aber das ist natürlich ein relativ großes Projekt.

58:38

Das Buch jetzt hat ja über 400 Seiten, also es muss dann weniger werden.

58:44

Das steht an. Und naja, man hat natürlich auch noch seinen Job und das Ganze

58:49

ist natürlich alles nebenher. Das kostet natürlich unheimlich viel Kraft und

58:53

Zeit, aber es macht wahnsinnig viel Spaß. Es ist ein anderer Input, es sind andere Rückmeldungen.

58:58

Die Leute sind wahnsinnig dankbar bei den Lesungen, da bin ich immer total gerührt,

59:01

weil jeder was anderes auch hineininterpretiert in die Texte und sich selber

59:06

irgendwie wiederentdeckt. Also das ist eine sehr schöne Erfahrung, muss ich sagen.

59:12

Da kann ich auch jeden jungen Autoren eigentlich nur raten, den Traum zu leben,

59:19

sein Buch zu veröffentlichen und sich so eine Fanbase aufzubauen.

59:23

Das ist schon was Feines, macht schon Spaß.

59:25

Absolut, ja. Das können wir nur unterschreiben.

59:27

Das ist ja fast das perfekte Schlusswort.

59:30

Fast.

59:31

Da seid ihr Profi.

59:33

Noch zehn Sekunden, dann haben wir eine Stunde voll. Ja.

59:36

Dann müssen wir jetzt noch ganz schnell unsere Buchbubble-Fragen an dich stellen.

59:40

Das heißt, wir machen dich sozusagen noch kurz zum Gast.

59:43

Ja.

59:43

Bitte.

59:44

Oliver, welches Buch hat dich denn als letztes entweder zu Tränen gerührt oder

59:49

zum Tränenlachen gebracht?

59:52

Ja, es gibt ja dieses berühmte Buch von Michel Elbeck.

59:57

Ich weiß gar nicht, ob ich den richtig ausspreche. Das ist dieser französische

1:00:00

Autor, der ein Buch geschrieben hat über die Auseinandersetzung zwischen Christentum

1:00:08

und Islam und was daraus entstehen kann.

1:00:11

Und das ist ein Buch, das hat mich schon ziemlich beeindruckt.

1:00:15

Der Titel, ich habe ihn jetzt, glaube ich, gar nicht im Kopf,

1:00:18

Unterwerfung, glaube ich, ist ein Millionenzeller und lege ich jedem wärmstens

1:00:24

ans Herz, sich mal mit diesem Buch zu beschäftigen.

1:00:28

Das ist schon große Kunst. Also das hat mich sehr beeindruckt.

1:00:32

Und ansonsten habe ich, als ich im letzten Jahr in dieser Hochphase war,

1:00:37

die Skript fertig zu bekommen, ehrlich gesagt gar nicht gelesen, weil ich so total fixiert war auf meinen eigenen

1:00:44

Roman, dass ich auch gar nichts anderes lesen wollte.

1:00:47

Weil ich habe dann auch teilweise das Gefühl, wenn ich was anderes lese,

1:00:50

dann merke ich, wie schlecht ich eigentlich bin. Deswegen lasse ich es lieber und schreibe einfach.

1:00:57

Welche Begegnung in der Buchbranche hat dich denn am meisten inspiriert? Ja.

1:01:01

Die Begegnung auf jeden Fall mit dir. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Das hat auch eine Geschichte,

1:01:06

weil ich auch immer bis jetzt eigentlich große Zweifel habe.

1:01:10

Da sind wir sozusagen in einem Boot, Vera, das kenne ich auch.

1:01:14

Und ich hatte ja nie sozusagen ein unabhängiges Feedback zu dem Skript.

1:01:21

Natürlich meine Frau, Anna, hat immer gesagt, das ist super, das ist super.

1:01:25

Und ich habe immer gesagt, was sollst du auch sonst sagen, das ist scheiße.

1:01:29

Und diese Zweifel an dem Skript waren relativ groß.

1:01:33

Und Tamara, du warst eigentlich die erste neutrale Person, die sich mit dem

1:01:38

Skript auseinandergesetzt hat. und als du dann signalisiert hast,

1:01:43

dass man damit arbeiten kann, das war schon ein wichtiger Moment für mich.

1:01:48

Wobei ich dann zu Anna gesagt habe, was soll Tamara denn noch sonst sagen? Sie will ja den Auftrag.

1:01:53

Nein.

1:01:54

Was er gerade gelernt hat, will sie nicht unbedingt.

1:01:57

Das war für mich ein ganz wichtiger Punkt.

1:02:01

Und das Buch ist auch, die Qualität des Buches hätte ich ohne dich,

1:02:06

Tamara, in keinem Fall erreicht.

1:02:09

Das freut mich.

1:02:10

Wir haben den richtigen Gast ausgewählt.

1:02:13

Besser wird der Tag nicht mehr. Dann ganz schnell zum Schluss.

1:02:16

Welches Klischee möchtest du denn in Büchern nicht mehr lesen?

1:02:19

Das ist aber auch eine schwere Frage.

1:02:22

Du

1:02:22

Hast mir auch mal was geschrieben zum Thema Klischee.

1:02:27

Dazu fällt mir eigentlich gar nichts ein. Ein Klischee zum Thema Klischee.

1:02:32

Bücher schreiben.

1:02:33

Ich überlege gerade, was bei dir drin war. Ich glaube, du hast dich nicht selbst

1:02:36

im Spiegel betrachtet. Das ist schon mal ganz gut.

1:02:40

Da geht es ja auch um Manuel, der irgendwann inhaftiert wird und in einem Konzentrationslager

1:02:46

sitzt und dann sozusagen aus den

1:02:49

Gitterstäben nach draußen schaut und die Gitterstäbe ganz fest umgreift.

1:02:54

Sodass die Knöchel weiß hervortreten.

1:02:56

Da hast du auch geschrieben, dass das so Klassiker wäre bei Jungautoren und,

1:03:03

daran erinnere ich mich auch. Ich habe es auch schon geschrieben.

1:03:04

Ich gebe es zu.

1:03:05

Daran erinnere ich mich. Aber das ist ein kleines Klischee, mit dem kann man, glaube ich, ganz gut.

1:03:09

Reden.

1:03:09

Wobei, wenn man Ich-Perspektive ist, wie beschreibt man sich selbst?

1:03:15

Ich-Perspektive redet ja nicht absichtlich darüber, wie man selbst aussieht.

1:03:18

Das ist irgendwie immer schwierig. Deswegen muss der Spiegel oder die Fensterscheibe dann schon mal hinterherhalten.

1:03:24

Ja, aber man steht auch nicht im Alltag vorm Spiegel und denkt,

1:03:27

ach, ich habe so hohe Wangenknochen.

1:03:30

Aber man könnte sagen, der Pickel da, der nervt.

1:03:33

Ja, das auf jeden Fall. Das ist dann wieder authentisch. Das ist übrigens das

1:03:37

Wichtigste, authentisch zu sein. Das ist übrigens auch die Erfolgsgarantie beim Radiomachen, dass man einfach

1:03:43

authentisch ist mit dem, was man tut, was man sagt.

1:03:46

Und das merken die Hörer, das merken die Leser und das wird honoriert.

1:03:50

Ja, dem können wir jetzt gar nichts mehr zu machen. Vielen, vielen Dank,

1:03:54

Oliver, dass du uns durch unsere 200.

1:03:56

Folge geholfen hast und uns mal gezeigt hast, wie das so professionell geht.

1:04:02

Und ja, also wir fordern alle Hörerinnen und Hörer auf, sich dein Buch mal anzuschauen.

1:04:12

Und ansonsten, Tamara.

1:04:14

Oliver hat noch einen tollen Tipp für AutorInnen. Den findet ihr natürlich im

1:04:18

Buch Bubble Bulleter im nächsten. Also schnell abonnieren, falls ihr das immer noch nicht gemacht habt.

1:04:24

Ansonsten würde ich mich Vera anschließen. Mir hat sehr, sehr viel Spaß gemacht

1:04:27

mit dir. Vielen Dank für dein professionelles Hosting dieser Folge.

1:04:32

Und wir packen natürlich sämtliche Links zu dir, zu deinem Buch,

1:04:36

zu deiner Sendung in die Shownotes.

1:04:38

Und vielleicht jetzt noch ein Wort, Entschuldige Oliver, dass ich dir ins Wort

1:04:42

falle, aber das mache ich gern. Nach der Spannungsentfolge, glaube ich, Tamara, ist es mal in der Zeit,

1:04:50

dass wir uns wirklich auch bei unseren Hörern und Hörerinnen bedanken,

1:04:54

die uns so treu zuhören, auch die in steigender Zahl uns zuhören.

1:04:59

Ohne euch würden wir das nicht machen und es würde auch keinen Spaß machen.

1:05:04

Also danke, dass ihr die jetzt gefühlt neun Tage am Stück Podcast immer wieder hört.

1:05:12

Und ja, da bleibt mir nur noch zu sagen, danke Oliver und bleibt uns gewogen.

1:05:19

Ich sag tschüss und hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ihr beiden seid toll.

1:05:24

Und Vera, du hast ja gesagt im Laufe des Interviews, dass du abends immer drei

1:05:27

Sachen aufschreibst, die gut gelaufen sind am Tag und vielleicht ist es unser

1:05:34

gemeinsames Auftreten hier im Podcast würde mich freuen,

1:05:38

ich komme dann wieder, wenn ich Michelle L.

1:05:40

Beck überholt habe in den Spiegel-Bestseller-List so machen wir das.

1:05:44

Danke dir tschüss.

1:05:46

Mach's gut und bis bald bleib gesund, das ist das Wichtigste,

1:05:49

alles andere ist nur Bullshit.

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