Episode Transcript
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Yay! Es ist die Folge 200 von der Talkstelle.
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Aber Tamara, was machen wir denn da?
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Äh, oh, ja, wir sollten irgendwas Besonderes machen oder vielleicht sollten
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wir mal was Professionelles irgendwie machen.
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Also du meinst mal so einen Profi mal so Talkstelle machen lassen? Das wäre eine Idee. Ja.
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Der uns jetzt für die nächsten 200 Folgen zeigt, wie das geht.
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Sag mal, du kennst doch da diesen bekannten Radiomoderator, wie heißt der noch?
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Den Olli meinst du? Oliver Peral?
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Ja, kann sein. Kannst du den nicht mal fragen?
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Den frage ich mal. Die Zwei von der.
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So, Kinders, heute ist alles anders. Heute ist nämlich Jubiläumsausgabe, die 200.
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Ausgabe von Die Zwei von der Talkstelle. Ich bin Olli Peral und ich habe heute
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die wunderbare Aufgabe bekommen von Tamara und Vera, durch diesen 200.
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Podcast mehr oder weniger zu führen. Ich bin der Chef im Ring,
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ich fühle mich geehrt. Einen schönen guten Morgen, wir sehen uns hier auch über Video.
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Ihr beide seht reizend aus, wenn ich mal dieses Kompliment an der Stelle versprechen lasse.
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Schön, wir haben hier einen richtigen Moderator. Super, ich kann sowas von lügen.
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Ich schneide mich gleich richtig ein.
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Ja.
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Das Intro haben wir ja jetzt schon mal geschafft. Das ist immer schon mal wichtig. Ja.
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Wunderbar. Ja, toll, dass du da bist.
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Und wir kennen uns ja schon. Wir haben uns kennengelernt, weil ich deinen Debütroman
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und Schneekammernbraten lektorieren durfte.
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Vera und du, ihr kennt euch noch nicht. Und die Menschen da draußen,
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magst du mal kurz erzählen? Jetzt moderiere ich schon wieder.
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Ja, mein Name ist Olli Perall.
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Ich bin gebürtiger Osnabrücker, Jahrgang 67, mache seit über 30 Jahren Radio.
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Es ist unglaublich. Und ja, heute mache ich jetzt mit euch beiden,
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im Grunde genommen ist es auch ein bisschen Radio, diese 200.
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Podcast-Folge.
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Deswegen hast du den Job bekommen.
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Ja, und wir wollen reden über Gott und die Welt, natürlich über Bücher machen
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und mich interessiert auch ein bisschen was über euch beiden,
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weil 200 Sendungen, das ist schon eine relativ große Zahl.
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Mich würde einfach mal interessieren, wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen,
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wie habt ihr euch kennengelernt oder habe ich jetzt zu wenig von mir erzählt?
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Wir werden bestimmt noch was von dir erfahren. Genau.
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Also über 30 Jahre Radio, das reicht ja erstmal. Also mich würde wirklich interessieren,
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wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen? Weil wir Radiomacher machen immer auch Radio für Menschen, für Hörer, die neu dazukommen.
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Also ich kann mir vorstellen, dass es jetzt den einen oder anderen gibt,
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den diese Frage auch brennend interessiert. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Was macht ihr?
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Ja, Tamara, da musst du anfangen.
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Da muss ich anfangen?
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Das ist aber feige jetzt.
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Nein, sie ist es ja schuld. Also so muss ich sagen.
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Und bin auf die Podcasts gekommen. Bis dahin hatte ich gar kein richtiges Verständnis, was Podcasts sind.
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Und bin hängen geblieben bei Alle Wege führen nach Ruhm.
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Das war damals der Podcast von Joko Winterscheidt. Und jetzt ist mir sein Name entfallen.
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Den anderen kennt man noch nicht so.
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Paul Ripke. Er macht, glaube ich, inzwischen den Podcast alleine weiter.
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Und die haben halt so ein bisschen von ihrem Leben in der Welt der Promis erzählt,
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von ihren kreativen Ideen. Und ja, gerade der Joko Winterscheid ist ja super aktiv, auch in kleinen Unternehmen,
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die er entwickelt und so weiter. Und das fand ich total interessant.
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Und es hat unheimlich Spaß gemacht, zuzuhören. Und ich habe wahnsinnig Lust
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bekommen, auch sowas zu machen. Und da war natürlich klar, muss irgendwie um Bücher gehen. Und dann habe ich
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überlegt, mit wem könnte man sowas tun? tun.
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Und Vera war zu der Zeit noch erste Vorsitzende des Self-Publisher-Verbands.
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Vera schüttelt mit dem Kopf, völlig verständnislos. Doch.
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2019 meine ich schon nicht mehr.
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Doch, ich sage gleich warum. Ich sage dir auch gleich warum.
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Und ich hatte sie kennengelernt, weil ich kurz vorher, da hatte ich mal so eine
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kleine Serie auf Facebook, wo ich AutorenkollegInnen mit so einem Facebook Live interviewt habe.
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Und da dachte ich damals, da letzte die Vera ein, dieser erste Vorsitzende,
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da kriegst du Zuschauer und so. Und bei dem Gespräch habe ich so festgestellt, bei dem Gespräch habe ich festgestellt,
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dass wir viele ähnliche Interessen haben, weil ich auch nicht jetzt nur über
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die Bücher, sondern ich wollte auch ein bisschen über Bühne,
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über Musik und so, und da sind wir beide sehr ähnlich gestrickt.
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Und so habe ich sie dann gefragt und dann ist das Ganze ein bisschen liegen
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geblieben und als sie dann im Dezember 2019,
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den ersten Vorsitz, nämlich die mich abgegeben hat, habe ich sie nochmal angeschrieben
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und gesagt, jetzt hast du doch aber Zeit. Und dann ging es los.
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Ja, wobei ich mich da so an diesen Zusammenhang gar nicht erinnern kann. Aber okay.
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Nein, aber definitiv ist es so, dass es kam dann mal ein Mail,
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ob ich nicht Lust hätte. Und das war Ende 2019.
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Und ja, ich hatte plötzlich wieder mehr Freizeit.
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Und da ich ja sowieso so ein bisschen auch IT-affin bin und immer gerne neue
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Sachen ausprobiere, habe ich gedacht, ja, warum nicht?
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Und ja, dann haben wir so zwischen Weihnachten und Neujahr quasi, 2019,
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so mal so kurz, ich habe dann auch mal angefangen, diesen Podcast zu hören und
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dann haben wir so überlegt, was können wir denn machen und ja,
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wenn man unsere ersten Folgen hört, dann weiß man, dass wir überhaupt noch nicht
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gewusst haben, was wir machen, auch allein, wie das Ganze technisch funktioniert.
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Wir haben uns dann da so reingebruschelt irgendwie.
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Also das Technische ist schon mal hochprofessionell, also da seid ihr top vorbereitet. Ja.
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Mittlerweile, nach vier Jahren.
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Habt ihr von Anfang an ein Ziel gehabt mit eurem Podcast oder habt ihr euch
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darüber eigentlich gar keine Gedanken gemacht?
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Ja, weil ich berühmt werde wie immer. Nee.
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Wir haben sehr planlos in den ersten Folgen irgendwas gebabbelt.
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Dann haben wir irgendwann gedacht, komm, wir sollten vielleicht doch mal uns
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ein Thema für jede Folge überlegen. Und dann kam es eigentlich fast eher durch einen Zufall, dass wir angefangen
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haben, Gäste einzuladen, weil eine Autorenkollegin und Social-Media-Expertin
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online eine Folge von uns kommentiert hat und wir sie daraufhin eingeladen haben.
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Dann haben wir festgestellt, ach, das ist ja auch schön. Ja.
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Kann ich schon sagen, das war Annika Bühne, meinst du?
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Genau.
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Das war dann unser erster Gast, Folge 11, glaube ich, oder 12, ich weiß nicht genau.
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Und parallel war schon auch so die Erkenntnis, zumindest bei mir,
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dass ich nach zehn Folgen schon eigentlich nichts mehr zu erzählen habe.
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Und dann, wie gesagt, fing das mit den Gästen an.
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Und dann waren wir so angefixt. Und dann kam ja auch Corona direkt.
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Plötzlich war ja nichts mehr. Und dann war das wirklich so,
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und das hört sich jetzt ein bisschen tragisch an, aber es war ja tatsächlich
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so, dass diese eine Podcast-Aufzeichnung jede Woche so quasi der einzige Kontakt
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zur Öffentlichkeit war, bei mir zumindest. Und das Einzige, was man noch so irgendwie tun konnte.
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Du hast von den Gästen gesprochen, Vera. Gibt es einen Gast,
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den ihr ganz besonders in Erinnerung habt, wo ihr sagt, das war eine ganz besondere Folge?
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Oh, wir haben mittlerweile ja wirklich ein paar tolle Gäste.
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Also ich sage mal so ein richtiges Highlight auf jeden Fall,
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ist auch bis heute eine unserer meistgehörigen Folgen, aber auch so ein Quantensprung
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war sicherlich die Folge mit Andreas Eschbach.
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Weil das war zum ersten Mal, dass wir so einen richtig großen Namen hatten.
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Und wo wir auch völlig überrascht waren, dass der so problemlos Ja sagte.
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Während wir hatten parallel schon mal so ein paar andere uns getraut,
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anzusprechen. Die haben noch nicht mal geantwortet. Und der sagt dann einfach Ja.
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Und das hat uns auch sehr motiviert. Und danach kam jetzt, ja,
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jetzt müssen wir sagen, können wir schon stolz sagen, haben wir schon einige
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große Namen jetzt so in der Liste. Also.
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Ich muss sagen, ich erinnere mich am liebsten zurück an solche Gäste,
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die mich mit ihrer Kreativität oder ihrer Einstellung zur Kreativität und mit ihrer,
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also die mich einfach inspirieren, weil man einfach merkt, dass da so ein Herzblut dran ist.
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Da denke ich jetzt zum Beispiel an den
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Tommy Krabbeis, der ja auch so ein Tausendsassa ist, tausend Ideen hat.
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Kürzlich die Romy Hausmann und der Mario Giordano. Die drei sind mir als sehr
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inspirierend in Erinnerung geblieben.
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Und eine Folge, an die ich sehr gerne zurückdenke, weil das auch sehr überraschend
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eigentlich war, das war die Folge mit der Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek.
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Das war, glaube ich, zum ersten Mal, dass irgendwer außerhalb der Nationalbibliothek gehört hat, was die tun.
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Und die war so locker und wir haben danach auch sehr viel positives Feedback bekommen.
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Also das war wirklich irgendwie eine tolle Sache.
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Das ist auch die Frage, die ich ganz gerne stellen möchte nach dem Feedback.
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Also wir Radioleute arbeiten ja im Grunde genommen so, dass wir unmittelbar
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erstmal nach einer Moderation kein Feedback bekommen, weil man sieht es natürlich nicht logischerweise.
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Und das ist immer so etwas Belastendes.
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Kennt ihr das auch? Und wie ist das Feedback nach so einer Sendung?
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Kommt da was rein oder ist das eher die Ausnahme? Wie gestaltet sich das bei eurem Podcast?
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Da Tamara nicht zuckt, muss ich antworten.
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Ja, es ist auch viel, viel zu wenig.
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Wir lieben es und jetzt so mit der Zeit kommt natürlich häufiger mal was,
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aber natürlich nicht direkt. Bei mir ist es so, dass so morgens meine erste Tat,
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nachdem ich mir meine Latte Macchiato aufgeschüttet habe und auf der Couch sitze,
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ich mein Tablet greife und die Statistikseite der Abrufe ist immer offen.
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Das ist immer morgens das Erste, was ich gucke.
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Und gerade so nach der Folge gibt es bei den Podcasts, deswegen gibt es immer
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so die ersten sieben Tage.
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Und da schaue ich dann immer, wie entwickelt sich die Folge und wie sind die
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Abrufe und so. Und das ist so mein erster Punkt.
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Da merke ich dann schon nach zwei, drei Tagen, oh, die Folge ist interessanter
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für die Leute oder weniger interessant. Und natürlich gibt es mittlerweile gelegentlich Feedback.
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Bei Spotify ist es ja jetzt auch so, seit einem halben Jahr,
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dreiviertel Jahr so, dass man da auch Sachen dazu schreiben kann.
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Passiert mal ab und zu mal was. Aber da, das kann ich jetzt ruhig als Appell an alle Hörerinnen und Hörer schicken,
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da können wir noch sehr, sehr viel mehr vertragen.
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Das Gefühl kenne ich, habe mal einen Beatles-Podcast gemacht mit einem sehr
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guten Freund und Kollegen von mir und das war durchaus erfolgreich und wir haben
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dann gedacht, Mensch, das musst du doch irgendwie vermarkten können.
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Ja, also so viel positives Feedback.
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Und dann haben wir uns mal angeschaut, ab wann so ein Podcast sozusagen vermarktet werden kann.
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Und da kommst du auf 8.000 bis 9.000 sozusagen Zuhörer pro Folge.
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Dann wird es interessant für die entsprechenden Agenturen. Alles.
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Was da drunter liegt.
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Ist dann am Ende so ein High-Class-Hobby, oder? Ja.
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Ist es auch. Jetzt sind wir ja auch wirklich sehr, sehr im Nische.
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Klar, am Anfang, ich träume ja immer von einem großen Durchbruch und am Anfang
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habe ich mich dann auch mit allen Tools beschäftigt und wie kann ich das und
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wie sind unsere und in Fachforen geschrieben,
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ab wann ist mein Podcast erfolgreich und da kamen irgendwelche skurrilen Themen,
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die 10.000, 15.000 Abrufe im Monat hatte und ich war völlig schockiert.
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Und ja,
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Also da sind wir natürlich bei weitem nicht. Was man jetzt wirklich sagen kann,
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es steigt kontinuierlich und ich schaue dann eher schon mal so,
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es gibt ja so eine Podcast Charts,
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so in den verschiedenen Rubriken und im Unterpunkt Kultur,
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Bücher tauchen wir sehr regelmäßig in der Top 100 und sehr häufig in der Top 20 auf.
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Sehr gut. Und das ist so ein Indiz, dass ich sage, so in der Nische,
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denke ich mal, sind wir schon ganz gut verbreitet.
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Darf ich auch persönliche Fragen stellen?
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Aber natürlich.
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Womit verdient ihr denn eure Brötchen?
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Tamara, jetzt darfst du was sagen.
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Ja, es wird dich überreichen, aber in erster Linie mit Lektorat.
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Beziehungsweise, nee, nicht nur. Ich bin glücklich, dass ich inzwischen sagen
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kann, ich verdiene mein Geld zu 100 Prozent in der Buchbranche.
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Also ich habe jetzt nicht mehr noch irgendwie einen anderen Job oder Teilzeitjob.
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Das ist aber wirklich so zusammengestückelt aus Lektorat, dann mache ich mal
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eine Beratung, unterstütze Unternehmen in der Buchbranche, hoffe auch ein paar
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Bücher zu verkaufen, halte mal eine Lesung.
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Also das ist so ein Puzzleinkommen, was mich aber sehr froh macht.
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Diese Tätigkeit als Lektorin, hast du dir das selber angeeignet oder wie bist du dazu gekommen?
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Also wir haben ja jetzt sehr eng miteinander zusammengearbeitet.
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Ich war immer wieder total fasziniert, was du alles für Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten
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in einem Text entdeckt hast.
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Also für mich wäre es gar nichts, weil ich diese Konzentrationsfähigkeit überhaupt
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nicht mitbringen würde. Wie bist du dazu gekommen zu lektorieren?
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Ja, zum einen habe ich ja deutsche Sprachwissenschaft studiert.
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Das heißt, das ist so die Grundlage. Dann habe ich, als ich mit Schreiben angefangen habe, auch wahnsinnig viel mich
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weitergebildet zum Thema Schreibhandwerk.
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Das braucht man dann ja auch alles. Ich habe mich auch viel mit KollegInnen
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aus dem Lektorat ausgetauscht und es ist so ein bisschen ein Reinrutschen gewesen.
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Also ich habe dann für KollegInnen die Romane mal Test gelesen.
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Die haben dann mir sehr positives Feedback gegeben, dass das sehr hilfreich
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für sie war und so habe ich mich da reingearbeitet und geschaut,
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wo ich noch was dazu lernen kann, auf was man achten muss. Und man hat jetzt
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auch immer die Augen offen. Also wenn mir jemand was lektoriert, dann merke ich ja auch, ach, sie macht das so.
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Und es ist ja wie alles ein immer weiter Lernen.
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Würdest du sagen, es ist dein Traumberuf, weil du hast jetzt eben gesagt,
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dass du schwerpunktmäßig eben von Büchern lebst und vom Lektorieren und von
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all dem, was damit zusammenhängt. Würdest du sagen, das ist dein Traumjob?
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Ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann. Was mein Traum war und worüber ich
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sehr glücklich bin, dass ich es machen kann, ist einfach in der Kreativbranche was zu tun.
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Und ich brauche das auch so ein bisschen nicht immer das Gleiche zu machen.
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Also ich könnte jetzt nicht 24-7 lektorieren oder schreiben oder was ich sonst
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noch alles mache, sondern ich bin froh, dass ich verschiedene Projekte laufen
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habe und immer ein bisschen wechseln kann, weil das brauche ich auch wirklich.
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Da gehe ich jetzt mal rüber zu Vera. Sie wartet, glaube ich, schon ganz ungeduldig.
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Ich kann es mittlerweile ertragen, wenn Tamara redet.
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Also hier die Frage, wovon lebst du? Womit bezahlst du oder wodurch bezahlst du deine Miete?
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Ich bin ja seit 25 Jahren, 26 Jahren, habe ich eine GmbH, die KONI Unternehmensberatungs GmbH.
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Und gut, das klingt jetzt toller als es ist, weil mittlerweile bin es nur noch ich.
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Und ich mache halt so IT-Lösungen für Unternehmen, insbesondere spezielle Technologienische.
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Ja, davon lebe ich. Alles andere ist leider nach wie vor eher...
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Ein ambitioniertes Hobby. Und ich hoffe zwar immer mal, dass das auch bei ein
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finanzielles Zubrot wird, aber es ist auch andersrum so, wenn es halt so unter diesem auch gewissen Druck
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laufen muss, dass es halt jetzt irgendwie Geld bringt.
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Ja, es gibt so ein Maß, wo das dann irgendwie zu viel Druck ist.
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Deswegen bin ich da mal so ein bisschen hin und her gerissen.
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Ist eine ungewöhnliche Kombination, finde ich. IT und Kreativität,
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also ich kenne ja auch viele IT-Leute durch meine Arbeit beim Radio,
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das sind eigentlich eher Menschen, die so weniger mit, ist vielleicht auch ein
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Klischee, aber ich habe sie bisher halt so kennengelernt, weniger so mit Kreativität
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und der Buchwelt zu tun haben, oder?
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Nein, also da muss ich vehement widersprechen.
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Oha!
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Zum einen ist es ja, also in meinem Bereich, was ich mache,
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Es ist ja nicht so, dass ich vom PC sitze und irgendwelche Codezeilen schreibe,
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sondern der Kunde hat irgendeine Problemstellung, irgendeinen Ablauf im Unternehmen
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und möchte das jetzt irgendwie mit IT-Unterstützung lösen.
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Das ist zum Teil auch ein kreativer Aspekt.
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Ich muss mir das ja ausdenken, ich muss sehen, wie passt das für die,
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muss das für den abstimmen und so weiter.
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Natürlich ist nachher das Umsetzen in irgendwelche Codezeilen und Technik,
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ist ein technischer, aber das finde ich sehr entspannend, ehrlich gesagt.
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Also ich kann mich zur Entspannung drei, vier Stunden hinterm Rechner verbergen
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und einfach nur programmieren. Insofern ist es dann schön, wenn ich die anderen Dinge,
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Habe so als Gegenfluss, wo ich mich austoben kann oder möchte.
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Und so, also das passt schon. Und ich kenne sehr viele Menschen,
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die in der IT oder in ähnlichen Bereichen arbeiten, die auch dann parallel ganz andere Sachen machen.
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Meine Lieben, ich schlage mal vor, wir tauchen ein in die Welt der Bücher und
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in die Welt der Self-Publisher. Weil darum geht es ja auch bei eurem Podcast,
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die zwei von der Talkstelle. Was ist eigentlich so das Thema, über das ihr immer wieder stolpert,
19:34
wo ihr immer wieder Nachfragen bekommt, wo es ganz viele Fragezeichen gibt,
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vielleicht auch von Jungautoren oder von Autoren, die gerade dabei sind,
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ihr erstes Buch zu schreiben? Was ist so das Thema, das am ehesten bei den meisten Leuten unter den Fingernägeln
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brennt? Kann man das beantworten?
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Wie kann ich Marketing für mein Buch machen? Genau.
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So ist es. Die Frage habe ich dir auch.
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Glaube ich, gestellt. Ich kann mich noch an die WhatsApp erinnern. Hast du eine Idee?
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Also sobald wir irgendein Marketing-Thema haben, gehen die Abrufzahlen nach
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oben. Also das ist definitiv so.
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Alle suchen sie irgendwie Wege, an die Leserinnen und Leser zu kommen. Was ist denn so ein Weg?
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Was wäre denn so ein Weg?
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Wenn wir jetzt hier den 30-Sekunden-Marketing-High-Step haben.
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Warum nicht?
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Nein, es gibt nicht den einen Weg. Es gibt für jeden einen vielleicht passenden Weg.
20:26
Mittlerweile bin ich weg davon, irgendwelche Ratschläge von Experten einfach
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stumpf zu folgen. So habe ich es ja vor zehn Jahren auch gemacht.
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Wenn das nicht zu einem passt, dann hilft das überhaupt nichts. Man muss irgendwo...
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Seinen Weg finden. Und wenn ich heute total Spaß habe, jeden Tag auf Instagram
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irgendein Selfie zu posten, dann mach das.
20:51
Und es gibt sicherlich ein paar Dinge, wo man sagt, das sind die erfolgreicheren,
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sowas wie ein E-Mail-Newsletter aufbauen, sicherlich auch sowas wie,
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wenn man bei Amazon ist, Amazon Ads,
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das sind so die zielgerichteten Sachen.
21:07
Und alles darüber hinaus ist nice to have und da sollte man das machen, was einem Spaß macht.
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Aber die Erfolgsgeschichten gibt es ja immer wieder. Ich habe den Kontakt zu
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Tamara über Martina Straten erhalten.
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Das ist eigentlich eine Kollegin von mir, die bei Radio Stadion ist.
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Die war auch schon hier.
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Die war ja schon da. Die war auch schon da, ja. Wir waren beide auch schon bei ihrem Radio.
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Ja. Und die Martina ist ja wahnsinnig erfolgreich, wenn man so die Zahlen sich
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anschaut, die sie erzählt mit ihren Romanen.
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Ist sowas eher eine Ausnahme oder gibt es doch mehr von diesen Menschen,
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die dann aber eher so ein bisschen im Hintergrund agieren. Wie ist das mit dem Erfolg?
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Nein, es gibt schon recht viele, die erfolgreich sind.
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Also man geht davon aus, dass von der Schar der Schreibenden etwa 5% rein vom
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Buchverkauf wirklich gut leben können und nochmal so 10% vom Buchverkauf plus irgendwas drumherum.
22:08
So eigentlich noch Texte im Auftrag schreiben und Lesungen. Also das ist eine
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Zahl, die ist sowohl unter Verlagsautoren und Autorinnen als auch unter Self-Publishern
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in etwa gleich, würde ich sagen.
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Also von daher gibt es da schon ein paar. Warum das bei uns noch nicht so ist,
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ja, das ist das Thema, wo wir uns schon vier Jahre mit rumfragen.
22:30
Tamara, ich musste mich ja bei dir mehr oder weniger bewerben um das Lektorat, so nenne ich es mal.
22:35
Das klingt jetzt richtig hart.
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Ja doch, du hast mir geschrieben, schick mir mal maximal 50 Seiten und dann
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gucken wir mal weiter, ob das Substanz hat.
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Also es hatte dann Substanz, da können wir uns vielleicht an anderer Stelle
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nochmal drüber unterhalten. Aber gibt es eigentlich auch so Momente, wo du sagst, nee, also doch besser was anderes machen?
22:57
Oder nimmst du mehr oder weniger jeden Auftrag entgegen, weil man muss ja auch sein Geld verdienen?
23:03
Oder bist du da auch ganz offen und ehrlich, wenn es nicht reicht?
23:07
Oh, das waren jetzt aber viele Fragen auf einmal. Also ich habe tatsächlich
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schon Lektorate abgelehnt. Das war bisher aber eher, wenn es in eine Richtung ging, dass ich gesagt habe,
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unsere Vorstellungen sind zu verschieden.
23:21
Wenn zum Beispiel jemand Bücher schreibt über toxische Beziehungen,
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darf er oder sie das tun, aber es macht keinen Sinn, dass ich das lektoriere,
23:30
weil ich würde permanent am Rand kommentieren, das kannst du so nicht bringen
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und dann würde diese Person unglücklich werden.
23:36
Dann muss sie zu jemandem gehen, der solche Bücher auch gerne veröffentlichen möchte.
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Und ansonsten muss ich sagen, bin ich gerade in der sehr glücklichen Position,
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dass ich bis Sommer ausgebucht bin.
23:52
Und wenn mich jetzt jemand anfragt, dann muss ich es nicht mehr annehmen im
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Moment. Das ist natürlich sehr komfortabel.
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Aber ich finde generell, ich würde jetzt niemandem sagen, hör auf mit dem Schreiben.
24:04
Ich würde allerdings sagen, beschäftige dich mal bitte mit dem Handwerk,
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Plotaufbau, Schreibstil, Textrhythmus und so weiter.
24:15
Weil ich glaube, Talent ist toll und das hilft weiter.
24:19
Aber das ging mir auch eben ein bisschen durch den Kopf bei der Marketingfrage.
24:24
Ich kann total verstehen, dass jeder wissen will, wie Marketing geht.
24:28
Aber ich finde es sehr schade, dass so viel seltener gefragt wird,
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wie schreibe ich denn ein gutes Buch? Weil spätestens ab dem zweiten Buch ist das auch ein wichtiges Marketing und
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das wird dir nicht nur in die Wiege gelegt. Ich habe das ehrlich gesagt damals selber auch gedacht.
24:46
In der Schule hatte ich in deutschen Aufsätzen immer eine Eins.
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Mein Lehrer war ein riesen Fan von mir. Er ist leider zwischenzeitlich verstorben,
24:56
aber kurz davor war er noch auf einer Lesung und eigentlich war es immer außer
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Frage, dass ich eine Eins kriege. Also habe ich natürlich gedacht, Buchschreiben, klar, kann ich mal,
25:06
schüttel ich aus dem Ärmel. Und dann habe ich gemerkt, oh, aber so eine Handlung aufbauen,
25:11
dass die in sich logisch ist und spannend bleibt, das ist jetzt doch nicht so einfach.
25:16
Und als dann mal jemand Professionelles über meine Texte drübergegangen ist,
25:21
habe ich gemerkt, ach so, ja gut, Satzbau könnte auch ein bisschen variieren.
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Treffende Wörter verwenden, nicht nur die, die einem einfach so als erstes einfallen.
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Also es gibt sehr viele Dinge, wo man sich konstant verbessern kann und was
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man einfach wirklich wie ein Handwerk lernen kann.
25:38
Und da würde ich insofern, wenn jemand mir was schickt, wo ich denke.
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Das wäre mir jetzt wirklich zu aufwendig, da ranzugehen.
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Da würde ich ehrlich sagen, du, klar, ich kann dir das lektorieren,
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aber das kostet mich so viel Zeit, dass ich dir einen Preis berechnen muss,
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das habe ich tatsächlich schon mal zu jemandem gesagt, dass ich dir einen Preis
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berechnen muss, der absolut nicht tragbar ist.
26:01
Deswegen guck dir doch mal bitte die und die und die Themen an,
26:04
lern nochmal, überarbeite es und dann melde dich wieder.
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In Sachen Marketing habe ich die Martina natürlich auch des Öfteren genervt
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und mich bei ihr gemeldet.
26:14
Und sie hat irgendwann gesagt, am Ende setzt sich ein gutes Buch durch. So oder so.
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Glaube ich ehrlich gesagt nicht so ganz, Vera.
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Ich auch nicht. Nein, nein, nein, nein, das ist nicht so.
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Also es gibt sicherlich sehr viele gute Bücher, von denen die Welt nichts weiß.
26:32
Es gibt natürlich auch Millionen schlechte, das ist natürlich wahr.
26:35
Und wenn wir uns mal so Bestenlisten angucken, dann gibt es viele Faktoren.
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Natürlich auch eine Bekanntheit und natürlich stecken auch, wenn da jetzt irgendwelche
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Großverlage hinterstecken, die das Buch mit ihren Vertriebsteams in den Buchhandel
26:49
drücken, das sind natürlich einfach Faktoren, die eine Rolle spielen.
26:54
Und das sind ja bei weitem nicht die Leser und Leserinnen, das haben wir jetzt
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ja über die Jahre auch gelernt, lesen ja gerne auch Dinge, die sie kennen und
27:04
wenn da irgendwie Fizek draufsteht, dann,
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Wird das einfach schon gekauft? Oder schauen wir uns doch nur jetzt dieses Achtsam-Morden an.
27:14
Ich weiß gar nicht, wie viele Teile es da mittlerweile davon gibt.
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Und so. Also das sind ja alle. Und ganz ehrlich, den ersten Teil fand ich super.
27:24
Alles danach, na ja, gut. Und das sind jetzt nicht alles super tolle Erstklassenbücher.
27:32
Das sind Geschichten, die die Leute kennen, wo sie den Namen kennen.
27:36
Die werden in den Buchhandel gedrückt und, und, und.
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Oder schauen wir uns doch besser Beispiel Herrn Rossmann an.
27:45
Werbespot vor der Tagesschau, du hast einen Bestseller. Jetzt ist das Buch ja
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nicht tendenziell schlecht, aber es ist jetzt auch kein super Highlight.
27:55
Also nein, es gibt sicherlich gute Bücher, die nicht irgendwie bemerkt werden.
28:01
Erzählt mir ein bisschen über die Buchszene, die war mir ja völlig fremd und
28:05
in der Phase, wo ich noch geschrieben habe, habe ich immer mal im Internet geguckt
28:09
nach Buchseiten, Bloggerseiten und das, was mir da immer so entgegengesprungen ist,
28:14
ist so die erste Aussage, vergiss es, du kannst nicht schreiben,
28:18
du wirst damit eh nicht erfolgreich. Erfolgreich. Das ist das, was ich so wahrgenommen habe. Und das Zweite auch,
28:24
so ein gewissen, ich weiß nicht, untereinander, so ein gewisser Neid,
28:30
der einem immer irgendwie entgegengesprungen ist.
28:32
Mich hat das immer ein bisschen demotiviert. Entweder war ich auf den falschen
28:35
Seiten, das kann ja nicht sein. Und ich habe wenig Seiten gefunden, die mich wirklich ermutigt haben zu schreiben.
28:40
Irgendwann habe ich dann aufgehört und habe dann einfach mein eigenes Ding gemacht.
28:45
Also das könnt ihr nicht bestätigen, ja.
28:48
Also ich will nicht ausschließen, ich kenne jetzt nicht alles,
28:50
was es da draußen so gibt, aber jetzt, ich weiß nicht, Tamara,
28:54
du wirst mir dazu stimmen, wir beide sind ja nun, glaube ich,
28:56
gut vernetzt und in allen,
28:59
ich bin ja gleich in mehreren Autorenvereinen und da finde ich ein sehr,
29:05
sehr unterstützendes und helfendes Miteinander und so. So, natürlich.
29:13
Also wenn heute jemand sagt, ich möchte unbedingt Autorin werden,
29:16
um damit Geld zu verdienen, dann würde ich sagen, okay, du kannst dir auch was
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Einfacheres aussuchen. Es ist richtig harte Arbeit. Ja.
29:27
Die Antwort würde ich mittlerweile auch geben, glaube ich.
29:30
Ja, ich meine, natürlich gibt es auch Zickereien. Es gibt AutorInnen,
29:36
die bekommen dubiose Ein-Sterne-Rezensionen, wo man davon ausgehen muss,
29:41
dass das irgendwelche neidischen KollegInnen sind.
29:44
Es gibt LeserInnen, die Bücher zerreißen, einfach nur, weil sie schlecht aufgestanden sind.
29:52
Aber ich finde schon, dass in der Buchbranche das im Vergleich zu anderen Branchen
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sehr, sehr selten passiert. Und vielleicht braucht es auch ein bisschen, bis man einfach mal reingerutscht
30:05
ist und so seine Bubble gefunden hat. Aber ich habe unheimlich viele wertschätzende Leute kennengelernt.
30:10
Und auch gerade so das Untereinander der AutorInnen finde ich wahnsinnig toll,
30:18
wie sich da gegenseitig geholfen wird, weil man halt auch einfach weiß,
30:21
dass ich nicht so viele Bücher schreiben kann, wie ein Mensch lesen kann.
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Also ist es doch völlig in Ordnung, dass ich die Bücher meiner Kolleginnen vorschlage
30:29
und pushe und das mal teile oder so.
30:33
Ja, also ich kann auch nur sagen, wenn jemand so die Erfahrung macht wie Oliver,
30:37
dann schaut euch mal um, kommt in
30:39
den Self-Publisher-Verband oder zu den Mörderrechtsschwestern oder zu PAN.
30:44
Das sind alles nette Verbände und da findet man ganz viele hilfreiche Leute.
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Das kann ich bestätigen, der Self-Publisher-Verband. Ich bin dann auch gleich
30:51
Mitglied geworden, natürlich zahlendes Mitglied, an der Stelle muss man das auch erwähnen.
30:56
Es gibt auch unzahlende Mitglieder. Keine Ahnung.
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Möglicherweise.
31:02
Und.
31:03
Da gibt es wirklich viel Zuspruch für die Nachwuchsautoren.
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Also das finde ich ist eine richtig gute Sache mit dem Self-Publisher-Verband.
31:14
Und auch hier die Frage, was ist
31:16
die Hauptaufgabe eigentlich von diesem Verband? Was ist das Wichtigste?
31:20
Und das ist ja wahrscheinlich auch Auslegungssache. Ja.
31:23
Ich bin gespannt, was du sagst. Ich auch.
31:27
Ich habe lustigerweise gestern Abend erst noch ein schriftliches Interview mit
31:31
genau dieser Frage beantwortet.
31:34
Ja, also offizieller Zweck ist ja die Förderung der Interessen der Self-Publisher.
31:40
Und ich sage immer, wir haben so verschiedene Säulen. Also das eine ist die
31:44
Lobbyarbeit nach außen, um das Image des Self-Publishing zu stärken,
31:48
um an Stellen vorzusprechen, wo Self-Publisher noch strukturell benachteiligt werden.
31:55
Das andere ist dann das Netzwerk in sich, das man den Mitgliedern ermöglicht,
32:00
auf Regionaltreffen, auf Online-Stammtischen und so weiter miteinander in Kontakt zu kommen.
32:05
Dann finde ich sehr, sehr wichtig die Säule Weiterbildung, um eben das Self-Publishing
32:09
auch zu professionalisieren. Da haben wir eine riesen Mediathek zu sämtlichen Themen.
32:15
Und eben auch die Sichtbarkeit, also dass man auf dem Stand in Leipzig und in
32:21
Frankfurt seine Bücher präsentieren kann, dass wir Möglichkeiten schaffen,
32:26
wie Mitglieder zum Beispiel vergünstigt bei Aktionen teilnehmen können und so weiter.
32:31
Das sind so meine vier Punkte, wobei mir persönlich tatsächlich das Thema Autorenrechte
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und Image und Gleichbehandlung sehr besonders am Herzen liegt.
32:44
Vera, du bist auch zahlendes Mitglied, oder?
32:46
Ja, ja, natürlich. Wie gesagt, es gibt den Status Ehrenmitglied,
32:51
aber wir haben, glaube ich, keins. Da muss man es einführen.
32:54
Finde ich.
32:54
Also den Status gibt es und gut. Aber was ich noch ergänzen wollte,
33:01
was mir gerade aktuell wieder deutlich wird, wie wichtig das ist,
33:05
der Self-Bubbler-Formel ist glaube ich der einzige, naja mittlerweile gibt es ein paar mehr,
33:11
wo das ist, wo auch wirklich jeder, der sagt, ich möchte einfach ein Buch veröffentlichen
33:15
und ich mache das selbst, erst mal Mitglied werden kann und an die Hand genommen wird.
33:20
Und ich meine, wir wissen, und ich schließe mich da selbst absolut nicht aus,
33:23
wenn man mein erstes Buch, mein erstes von meiner Schwägerin selbst gemaltes
33:28
Cover sieht, da würde man sagen, um Gottes Willen, das musste jetzt nicht sein.
33:33
Natürlich gibt es diese Anfänge. Und das ist ja auch das, was so in der Buchbranche,
33:39
also außerhalb des Self-Publisher-Verbandes in vielen Teilen,
33:42
das immer noch das Bild der Self-Publisher geprägt hat, dass ja viele noch so
33:45
in dieser Abwehrhaltung sind. Es gibt ja tatsächlich auch noch Verbände, die reine Self-Publisher gar nicht aufnehmen.
33:51
Und das finde ich einfach falsch. Man muss diese Menschen, die so anfangen,
33:56
wie ich es getan habe und wie viele andere auch, an die Hand nehmen und denen
34:00
zeigen, wie es geht und nicht sagen, ihr bleibt draußen,
34:05
kommt erst, wenn ihr erfolgreich seid.
34:07
Oder wenn irgendein kleinst mini hintertupfigen Verlag euch abgezockt hat.
34:15
Ein Hauptsache-Verlag.
34:17
Ja, ja, genau.
34:18
Gibt es sowas, ja? Ja.
34:20
Ja. Oje.
34:21
Und.
34:22
Das finde ich ganz schlimm zum Teil. Es ist vieles besser geworden in den letzten
34:28
zehn Jahren, aber es gibt es noch. Es gibt diese Ressentiments teilweise, dass jeder, der das selbst macht,
34:35
erst mal genau ertrachtet wird, ob das nicht irgendwie schlecht sein könnte.
34:40
Während das bei irgendeinem Kleinstverlag kein Mensch macht.
34:44
Und da finde ich halt, das ist eine ganz, ganz wichtige Aufgabe des Self-Publisher-Verbandes,
34:50
dagegen zu wirken und die Menschen nicht irgendwie allein zu lassen und abzustoßen,
34:54
sondern aufzunehmen und dann zu helfen, den richtigen Weg zu finden.
34:58
Und die Zahl der Menschen, die sich Hilfe suchen oder beziehungsweise Mitglied
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werden im Self-Publisher-Verband ist ja auch in den letzten Jahren enorm nach oben gegangen.
35:08
Der Self-Publisher-Verband ist der am stärksten wachsende Autorenverband seit vielen, vielen Jahren.
35:14
Mittlerweile der zweitstärkste Autorenverband nach dem VS, dem Verband der deutschen Schriftsteller.
35:21
Wobei ich bis die aktuellen Zahlen beim VS nicht weiß.
35:25
Also ich bin sicher, dass für ein paar Jahre der Self-Publisher-Verband der
35:28
größte sein wird, weil das Wachstum ist einfach so. So, ne?
35:32
Ja.
35:36
Gibt es etwas, wovon ihr beiden träumt, also was ihr euch vielleicht privat
35:41
erträumt und damit einhergehend auch gleichzeitig beruflich?
35:45
Oder sagt ihr, ihr habt jetzt schon so ein Level erreicht, mit dem man ja auch
35:49
durchaus zufrieden sein kann?
35:52
Tamara zuckt jetzt.
35:55
Ich habe gerade überlegt, wenn ich mir mein Leben weiterschmieden könnte,
35:59
ich würde es, glaube ich, nur optimieren.
36:03
Also ich hätte gern ein bisschen mehr Freizeit, weil gestern habe ich zum Beispiel
36:09
bis halb elf am Rechner gesessen und heute früh wieder um sieben.
36:13
Ich würde mehr auf der Bühne machen wollen, Lesungen halten und ich hätte auch
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schon gerne, dass mehr Leute meine Bücher lesen.
36:21
Wobei es mir da wirklich einfach darum geht, dass mir diese Geschichten so im
36:25
Herzen liegen und ich möchte, dass die einfach nur in die Luft geschrieben werden.
36:29
Du bist ja Multitasking-mäßig, also du hast gerade Bühne genannt.
36:32
Du hast auch für meinen Roman mal eine kurze Lesung gemacht,
36:37
einen kleinen Ausblick vorgelesen. Da war ich total begeistert,
36:40
also wie toll du das rübergebracht hast.
36:43
Dann bist du auch Sängerin, also die Bühne ist so auch dein zweites Zuhause
36:47
oder dein drittes Zuhause.
36:50
Ja, ich liebe das schon sehr, da so ein bisschen aus mir rauszugehen,
36:53
die Leute mitzunehmen, auch mal einen Scherz mit den Leuten zu machen,
36:57
zu sehen, wie das Publikum reagiert. Das ist halt dann doch was ganz anderes, als vor dem Rechner zu sitzen und vor
37:02
sich hin zu schmunzeln, weil man die aktuelle Stelle gerade so nett findet.
37:07
Vera, jetzt musst du aber auch noch eine Antwort geben auf die eine oder andere
37:10
Frage, die ich jetzt schon gestellt habe.
37:11
Ja, danke, dass ich mir ein bisschen Zeit gelassen habe. Ich finde die Frage
37:13
gar nicht so einfach, weil...
37:17
Ja, einerseits, und daran arbeite ich gerade persönlich sehr,
37:21
jeden Abend schreibe ich mir drei Punkte, auch für die ich dankbar bin,
37:25
um mir bewusst zu machen, dass ich sicherlich aktuell ein gutes Leben habe und
37:31
zufrieden sein kann. kann.
37:35
Trotzdem möchte ich immer irgendwie mehr, das ist irgendwie meins.
37:39
Und ich meine, die Hörerinnen und Hörer wissen das, sage ich ja immer wieder,
37:45
irgendwann möchte ich ja mal in der NDR Talkshow als Gast sitzen.
37:51
Und so acht Berühmte und ich dabei.
37:58
Wobei Weil ich jetzt auch immer mir selbst immer sage, naja gut,
38:02
das muss ja jetzt auch nicht sein. Aber ich würde schon gerne noch so ein bisschen sichtbarer werden.
38:10
Das ist natürlich auch, will ich ganz ehrlich sagen, ich komme jetzt so in das
38:14
Alter, wo so andere langsam über die Rente nachdenken.
38:19
Und leider Gottes habe ich es in meiner wilden Jugend immer ein bisschen versäumt,
38:24
da mehr vorzusorgen. Das heißt, so ein bisschen Zubrot zum Rentendasein wäre gar nicht übel.
38:34
Und da habe ich mir schon gedacht, ich meine Bücher schreiben sollte ich ja
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doch auch noch im Alter können.
38:40
Wenn ich das nicht mehr kann, dann ist es sowieso real. Aber mir geht es da auch wie Tamara.
38:47
Ich bin ja auch gerne auf der Bühne und ich bin gerade aktuell wirklich so wieder im Akquiseschwung.
38:52
Ich versuche jetzt nach dieser Corona-Zeit mit meinem Kabarettprogramm Frau
38:57
sein ist auch keine Lösung, auf die Bühnen dieser Welt zu kommen und habe die letzten Tage irgendwie 150
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Kleinkunstbühnen angeschrieben und 400 Gleichstellungsbüros bundesweit und irgendwie.
39:13
Dass da was passiert. Und einfach nochmal Gas geben.
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Wahrscheinlich, wenn ich jetzt mal so Gas gebe, dieses Jahr und vielleicht nächstes
39:22
Jahr, und dann immer noch nicht so richtig funzt, dann werde ich wahrscheinlich
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mich dann auf meine Couch legen und sagen, das war's, du hast es versucht.
39:31
Ja.
39:31
Aber Olli, da kannst du uns doch mal heiße Tipps geben.
39:35
Ich meine, du hast dein erstes Buch geschrieben und du bist hier dauernd auf
39:38
Lesereise. Wie machst du das?
39:41
Ich habe natürlich den kleinen Vorteil, dass ich insbesondere in Niedersachsen sehr bekannt bin.
39:45
Diese 30 Jahre oder 33 Jahre Radiomachen sorgt natürlich auch dafür,
39:50
dass der Name ein bisschen bekannt wird. Ich habe auch bei großen Sendern gearbeitet. Ich war 13 Jahre beim NDR.
39:56
Also in Niedersachsen ist der Name durchaus bekannt. Ich glaube,
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das kann schon ein Grund sein.
40:01
Ich habe aber auch festgestellt, dass ich so in meiner eigenen Bubble bleibe.
40:06
Also ich habe mit meiner Facebook-Seite irgendwie 3.500 Follower.
40:10
Die sind alle ganz begeistert. Aber was ich bis heute eigentlich nicht geschafft
40:14
habe, dass ich sozusagen Leute außerhalb dieser Bubble für das Thema interessieren kann.
40:21
Aber die Bekanntheit ist natürlich schon ein entscheidender Faktor.
40:26
Ich habe jetzt vor zwei, drei Wochen eine ganze Seite bekommen bei der neuen
40:30
Presse-NP hier in Hannover, die haben so eine Kulturseite Menschen und da habe
40:35
ich eine ganze Seite bekommen, das ist natürlich der Hammer.
40:38
Das sorgt schon dafür, dass man ein bisschen präsenter sein kann.
40:43
Ich bin aber auch da nach wie vor sehr fleißig.
40:46
Ich glaube, dass viele junge Autoren, wenn sie erst mal ihr Buch veröffentlicht
40:49
haben, sich so ein bisschen zurückziehen, vielleicht die Beine hochlegen und
40:52
sagen, ach, jetzt habe ich es geschafft. Aber im Grunde genommen fängt die Arbeit da ja erst an. Also ich mache schon jeden Tag ein Posting.
40:59
Und ich habe mich gestern tatsächlich bei TikTok angemeldet.
41:03
War für mich, ja.
41:05
War auch immer meine Reaktion. Rotes Tuch.
41:08
Aber ich bin da auch schon. Ja, ich bin da auch schon. Ich habe schon ewig nichts mehr gepostet.
41:12
Rotes Tuch im wahrsten Sinne des Wortes. ist ja chinesisch und alles wird kontrolliert.
41:18
Aber da habe ich mir jetzt vorgenommen, einfach alle zwei Tage so ein kleines
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Schnäppchen vorzulesen aus dem Buch.
41:24
Mit anderen Worten, man muss halt dranbleiben und da jeden Tag für arbeiten.
41:28
Aber die Arbeit beim Radio, die hilft da schon ein bisschen mit.
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Das ist klar. Auf jeden Fall.
41:33
Ja, so viel zu deiner Frage. Mit den Büchern.
41:36
Also da bist du uns um einiges voraus und wir hoffen natürlich jetzt ein bisschen
41:42
von deinem Ruhm abzubekommen. Und ja, du hast ja selbst gesagt, dann aus dieser eigenen Blase rauszukommen, das ist nicht so leicht.
41:59
Wobei du da schon einen besseren Start hast und wenn du so in Zeitungen bist
42:03
und das ist ja auch etwas, wo ich für mich persönlich ganz stolz bin,
42:08
dass ich es doch geschafft habe. Habe so in der, hier in der lokaleren Presse oder jetzt so bis Rheinische Post,
42:15
das ist ja so unsere Regionalzeitung, gut präsent zu sein.
42:19
Ich hatte da auch schon meine Seiten-Specials und so. Und,
42:26
Und ja, also das sind so die Erfolge, die einen so aufbauen.
42:32
Ich glaube, das ist ja vielleicht auch ein Thema, wenn man regional schreibt,
42:36
ist das natürlich auch ein Vorteil. Also dein Buch spielt ja auch zu Teilen in Osnabrück, wo du herkommst.
42:42
Ich denke, da hast du einen ganz guten Ansatz dann auch über die Schiene nochmal.
42:46
Und das ist ja auch einer der Gründe, warum ich jetzt mein neues Buch zumindest
42:50
zu 30 bis 40 Prozent bei mir hier im Saarland spielen lasse,
42:55
damit ich hier eben auch für Veranstaltungen...
42:57
Nicht mehr Berlin oder doch noch Berlin?
42:59
Ja, also ein Teil in Berlin, ein Teil hier im Saarland.
43:03
Und das ist natürlich dann ganz nett als Ansprache bei den Leuten.
43:07
Ich muss übrigens oft an dich denken, Olli.
43:11
Ich weiß nicht, ob du die Band Montreal kennst, aber die haben ein Lied Osnabrück.
43:15
Und immer, wenn das kommt, denke ich an dich. Ich schicke es dir nachher mal.
43:19
Das.
43:20
Ist ja witzig.
43:21
Jetzt muss ich aber mal neugierig fragen, Olli. Dein Buch Schnee kann man braten,
43:25
das klingt jetzt nicht nach einem Familiendrama.
43:28
Das scheint was Humorvolles zu sein oder liege ich da falsch?
43:31
Ja, es verknüpft Drama mit Humor so ein bisschen. Es geht ja um den Spanischen
43:36
Bürgerkrieg, also da beginnt die ganze Geschichte.
43:38
Und viele kennen das, also wissen überhaupt nichts von dieser dunklen Seite Spaniens.
43:45
Bis Mitte der 70er gab es ja eine faschistoide Diktatur, die Menschen unterdrückt
43:52
hat. Die Deutschen haben hier in Urlaub gemacht in Spanien und 500 Meter weiter
43:55
Luftlinie gab es die Folterkeller. Und das ist die eine Seite des Romans, die andere Seite.
44:01
Es gibt ja zwei Erzählperspektiven, wo auch jeder im Vorfeld,
44:05
der mit dem Thema so ein bisschen was zu tun hatte, gesagt hat, das geht nicht.
44:09
Das kann man nicht und ich habe es dann trotzdem gemacht.
44:11
Wenn Tamara das zulässt, dann...
44:13
Ja, genau. Und die zweite Erzählebene ist dann sozusagen aus der Ich-Perspektive
44:19
und das bin ich dann, wo ich so ein bisschen...
44:23
Ja in erster Linie von der Beziehung zu meinem Vater erzähle und berichte.
44:27
Und im Großen und Ganzen geht es einfach um dieses Thema Gastarbeiter,
44:30
Migration, Wirtschaftsflüchtling.
44:32
Meine ganze Familie ist ja dann von Spanien nach Osnabrück gekommen mit den
44:37
entsprechenden Problemen, die dazugehören. Zerrissenheit, Heimatlosigkeit. Ja und all diese Dinge sind drin in diesem Roman,
44:44
der eigentlich keinem bestimmten Genre zuzuordnen ist.
44:48
Also es ist nicht wirklich ein Thriller, es ist auch nicht wirklich ein historischer
44:52
Roman. es ist nicht wirklich ein Liebesroman, es ist nicht wirklich ein Geschichtsroman.
44:59
Es ist so alles von allem so ein bisschen.
45:01
Das ist auf der einen Seite ganz interessant, auf der anderen Seite für die
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Vermarktung ist es, glaube ich, eine Schwäche eher.
45:07
Absolut, absolut. Das machen ja viele Self-Publisher.
45:10
Das erste Buch hat immer einen persönlichen Bezug und ist nicht sauber ins Genre einpassbar.
45:16
Und das ist leider Gottes ein Minuspunkt für das Marketing, muss man ganz klar sagen.
45:21
Aber ich muss echt sagen, ich finde gerade, also wenn man es denn mal gefunden
45:27
und gekauft hat, finde ich gerade diesen Mix spannend.
45:30
Also einerseits eben die Perspektive in der Vergangenheit, was da alles passiert
45:35
ist mit deiner Familie, was sehr viel sehr, sehr ernste Aspekte hat,
45:40
aber wo auch immer wieder irgendwie ein Satz kommt, wo man schmunzeln muss.
45:44
Und dazwischen dann eben deine Ich-Perspektive, wo du sehr humorvoll den Blick
45:50
auf die Dinge hast. Das finde ich ergänzt sich ganz, ganz toll.
45:53
Und ich meine, jetzt gerade ist das Ding ja so aktuell, wie es sonst nie wieder
45:58
sein könnte, leider. Das stimmt.
45:59
Das ist sehr aktuell.
46:00
Also wir hoffen zumindest, dass es danach nie wieder aktuell wird,
46:03
aber ich befürchte, dass uns das Thema noch lange erhalten bleibt. Ja.
46:07
Ich weiß gar nicht mehr, mit wem ich drüber gesprochen habe.
46:10
Ich glaube, mit einem Kollegen, dass wir an einem Punkt sind in Deutschland,
46:12
wo es um Migrationsrückführung geht.
46:16
Da wäre ich ja auch betroffen, weil mein Vater ist Spanier, also ich bin da
46:21
sozusagen kein echter Deutscher und das ist eigentlich,
46:25
ja, da fehlen einem wirklich die Worte, dass man überhaupt über dieses Thema
46:31
sprechen muss, dass wir wieder an diesen Punkt gekommen sind.
46:33
Und da fühle ich mich natürlich als Mischlingskind, also wurde ich dann in den
46:40
70ern auch gerne mal bezeichnet von dem guten deutschen Osnabrücker.
46:45
Das sitzt schon, also das sitzt eh schon tief und das Ganze jetzt kombiniert
46:50
mit dieser konkreten Diskussion, da bin ich echt schockiert, muss ich schon sagen.
46:54
Ja, ich meine, du bist in Deutschland geboren, aufgewachsen,
46:57
es ist deine Heimat und du sollst hier nicht mehr sein, also da kann ich nur
47:01
nur einmal meinen Lieblingsplakatspruch zitieren. Remigriert euch ins Knie.
47:07
Ja, also ich finde auch, man sollte dieses Wort überhaupt gar nicht so populär machen.
47:11
Es ist, ja, es ist, mir fehlen gerade die Worte. Ja.
47:15
Das ist die Frage, ob man es ignoriert oder ob man es diskutiert.
47:19
Das ist, weil wenn man es natürlich diskutiert, schafft man dem Ganzen natürlich auch eine Bühne.
47:24
Wenn.
47:24
Man nicht drüber spricht, ja.
47:27
Am Ende.
47:28
Glaube ich, ist drüber sprechen schon wichtig. Aber was du gesagt hast,
47:31
wäre, dass man diesen Begriff gar nicht so oft nennen sollte.
47:33
Da bin ich auf jeden Fall bei dir.
47:35
Ja.
47:36
Also über das Thema sprechen, da bin ich hundertprozentig dabei,
47:39
weil es gibt so viele, die vielleicht gucken sie keine Nachrichten oder lesen halt nur die Bild-
47:45
Und haben nicht verstanden, dass es hier wirklich um Massendeportationen geht
47:49
und deswegen muss man drüber sprechen.
47:52
Puh, schweres Thema an der Stelle. Jetzt müssen wir irgendwie die Kurve kriegen.
47:58
Ich habe ja schon die eine oder andere Lesung gehabt. Ich gehe dann auch humorvoll
48:01
mit dem Thema um und stelle mich dann erstmal als Südfrucht vor.
48:07
Und ja, das ist, finde ich, auch eine Möglichkeit, dieses Thema so ein bisschen
48:13
zu beleuchten, dass man auch trotzdem milde ist, versöhnlich und humorvoll.
48:16
Also das fehlt bei der ganzen Diskussion, fehlt mir so ein bisschen auch von beiden Seiten.
48:22
Aber jetzt haben wir die Kurve immer noch nicht gekriegt.
48:25
Ja.
48:25
Du bist doch hier der Profi. Ich bin der.
48:29
Also mein Hobby ist ja Tennis.
48:30
Jetzt kenne ich beim Radio wahrscheinlich Werbung.
48:32
Genau.
48:34
Bleib dran.
48:34
Wir sind gleich wieder zurück.
48:37
Was dein Hobby ist? Tennis?
48:38
Unter anderem, ja, Tennis.
48:40
Okay.
48:40
Ja, auf jeden Fall.
48:41
Auf jeden Fall.
48:43
Ich spiele schon relativ lange, aber natürlich, ja. Also es gibt so Leistungsklassen.
48:47
Also eins ist der Top-Profi. Ich habe Leistungsklasse 15.
48:52
Aber es macht Spaß und da kann man so ein bisschen das Vereinsleben auch kultivieren.
48:59
Und wir sind eine verschworene Gemeinschaft mit unserer Mannschaft. Mittlerweile der Ü50.
49:06
Tamara.
49:07
Da kannst du nur milde lächeln.
49:10
Diese jungen Hüpfer hier.
49:11
Und das ist schon wichtig. Habt ihr auch Hobbys?
49:14
Also ich habe mal Tennis tatsächlich mal probiert, weil ich hatte immer gedacht,
49:19
ich hätte da ein gewisses Talent für. Weil ich habe immer ein Stück Schläger zu tun. Ich komme ja aus einer Eishockey-Familie.
49:25
Und da habe ich meinen Kluburlaub gebucht und da war das Sportpaket irgendwie inklusive.
49:32
Und da habe ich gesagt, jetzt machst du mal Tennis. Und dann habe ich da einen so einen Tennis-Kurs gemacht und dann abends war
49:39
dann unter den Gästen so ein Mix-Turnier.
49:41
Und ich so total ehrgeizig, will ja gewinnen, habe mir quasi am ersten Urlaub,
49:46
am zweiten Urlaubstag mit meinem eigenen Schläger den Schneidezahn ausgeschlagen.
49:52
Ach du Schande.
49:53
Das heißt, ich habe da 14 Tage mit einer Zahnlücke rumgerannt.
49:56
Und am dritten Tag, dann habe ich so ein Bäckerhecht gemacht,
50:00
habe ich mir das Knie aufgeschlagen. Also ich bin, glaube ich,
50:04
dann doch nicht so tennistalentiert.
50:06
Vera, Finger weg vom Tennisschläger.
50:08
Es tut dir nicht gut.
50:11
Tamara.
50:12
Du hast auch bestimmt ein Hobby, ich könnte mir vorstellen, Musik?
50:15
Ja, also ich finde es immer schwierig, das alles zu trennen,
50:18
weil das ja alles so ein bisschen zusammenläuft, Hobby und Beruf.
50:21
Also das Einzige, wo ich sagen würde, das hat wirklich gar nichts mit meiner
50:24
Arbeit zu tun, ist das Reiten. Ich habe seit, ich glaube, 2008 eine Reitbeteiligung an einer Traberstute.
50:31
Mit der geht es einfach ganz gemütlich in den Wald. Und das ist immer sehr,
50:35
sehr entspannend. Man wird gezwungen, auch mal ein bisschen rauszukommen.
50:39
Ich kann unheimlich gut abschalten, wenn ich mit ihr durch den Wald reite.
50:43
Und ja, oft sprudelt hinterher der Kopf über von Ideen.
50:49
Toll. Klingt richtig schön. Ich würde auch gerne reiten können.
50:53
Oh ne, man hat mich mal irgendwann so in einem Urlaub mit sieben oder acht auf
50:59
sein Pferd gesetzt und nach 50 Meter lag ich dann im Bach und nein,
51:06
ich habe da so keinerlei Pferdeambitionen, überhaupt nicht.
51:12
Jetzt haben wir schon eine knappe Stunde geplaudert über Gott und die Welt über
51:16
Bücher, über euren Podcast die zwei von der Talkstelle im Grunde genommen müsste
51:22
ich euch ja jetzt einen Blumenstrauß überreichen für die 200.
51:25
Folge das tue ich jetzt mal sozusagen imaginär, also toll, dass es euch geht
51:31
mit eurem Podcast und von der Redaktion gibt es jetzt zwei Blumenstrauß für euch,
51:39
nicht wahr da haben wir uns richtig Mühe gegeben.
51:43
Tamara Merkse, so eine Redaktion so im Hintergrund, wäre auch cool.
51:46
Ja.
51:47
Natürlich. Drei.
51:47
Vier Leute.
51:48
Die für einen arbeiten.
51:49
Das ist das Ziel bis zur 400.
51:54
Also ihr macht weiter und bleibt sozusagen euren Fans treu.
51:59
Jawohl.
52:00
Doch, also bis jetzt haben wir da keine Pläne und ich würde das wöchentliche
52:03
Therapiegespräch auch echt vermissen. Nein, auf jeden Fall. Also es macht Spaß und solange man auch irgendwen findet,
52:13
der mit uns reden will und der zuhört, dann machen wir das. So.
52:17
Ich habe noch eine Frage an euch beiden. Was sind eure nächsten Projekte?
52:21
Woran arbeitet ihr? Tamara.
52:23
Ja, also ich arbeite jetzt schon seit Anfang Oktober an meinem neuen Buch.
52:30
Ich habe jetzt mal so grob den Mai angepeilt zur Veröffentlichung und das ist
52:37
ganz spannend für mich, weil es eben ein Genrewechsel ist.
52:40
Ich habe bisher Liebesromane geschrieben, hatte mich so ein bisschen eingeschossen auf Musik-Romance,
52:47
bin der Musik auch treu geblieben, allerdings in eine etwas rockigere Richtung
52:52
und vor allem wird es keine Romance, sondern es ist ein Drama.
52:56
Und ich habe neulich so in einem Nebensatz bei einem Posting zum ersten Mal
53:01
den Titel genannt, aber tatsächlich glaube ich hier im Podcast noch nie.
53:05
Kann ich jetzt aber an der Stelle einfach mal machen. Das Buch wird heißen Rock
53:09
in Peace in Anlehnung eben an Rest in Peace.
53:13
Es geht um eine Punkrockband aus Berlin, deren beide Gründungsmitglieder allerdings
53:20
aus dem Saarland stammen. Und einer der beiden, also die sind Kindheitsfreunde schon gewesen und einer
53:26
der beiden verstirbt ganz am Anfang der Geschichte.
53:29
Und dann begleiten wir seinen besten Freund eben dabei, wie er das alles verarbeitet,
53:34
wie er wieder zurück ins Leben findet, weil das schon ein Riesenschlag für ihn ist.
53:38
Und ja, das Ganze eben vor dem Hintergrund der Punk-Szene und vielen anderen
53:46
Fragen, die sich darstellen.
53:47
Das entsprechende T-Shirt hast du ja schon mal an, die Do-Nuts.
53:51
Jawohl.
53:51
Die Do-Nuts sind, glaube ich, eine Punk-Band, ursprünglich aus Düsseldorf sogar, kann das sein.
53:57
Oder aus Berlin? Nee, ich komme gerade nicht drauf. Ach, verdammt, wie peinlich.
54:02
Ja, ja, das ist nicht peinlich, das muss man nicht wissen.
54:04
Steht das nicht hier irgendwo? Doch, ich weiß das auch.
54:06
Auf jeden Fall ist es eine Punk-Banch.
54:09
Wir werden das googeln.
54:10
Do Nots steht für Do Nothing. Das passt eigentlich gar nicht zu deinem Projekt.
54:14
Nein, überhaupt nicht.
54:17
Vera.
54:18
Was ist dein Projekt?
54:19
Eben Bühren.
54:20
Eben Bühren.
54:21
Natürlich bei Osnabrück. Es ist ganz in der Nähe von Osnabrück.
54:24
Da sind wir wieder beim Thema Osnabrück.
54:27
Ja gut, mein Projekt, ich habe ja zwei Krimi-Reihen. Eine Biene-Hagen-Reihe
54:33
und meine Frau Appeldorn.
54:36
Und ja, also natürlich, äh,
54:40
muss ich da liefern. Wobei ich tatsächlich in den letzten Wochen so ein bisschen
54:44
drüber nachgedacht habe, so Reihen sind natürlich auch immer so eine Verpflichtung. Und wenn ich jetzt
54:53
gerade zwei immer wieder weiterführen will, da bleibt noch wenig Zeit,
54:59
um irgendwie mal was Neues anzufangen.
55:03
Aber das ist so mein, das wissen die Hörer und Hörer auch, ich bin ständig,
55:08
zweifle ich, ob ich richtig mache oder nicht.
55:10
Und irgendwann sage ich dann, okay, komm, mach einfach weiter.
55:15
Und ja, also ich habe schon jetzt konkret, habe auch schon ein konkretes Konzept
55:20
für den nächsten Biene-Hagen-Krimi.
55:22
Und der soll definitiv noch im ersten Halbjahr erscheinen.
55:26
Also Juni ist so anvisiert.
55:29
Und Ziel ist schon so, auch wie letztes Jahr, es wieder auf zwei Bücher zu schaffen,
55:34
dass im Herbst dann Frau Appeldorn kommt. Und hoffentlich diesmal ein bisschen eher als Ende November.
55:40
Ich muss mal sehen. Ich habe mich ja als Volontär bei den Olympischen Spielen
55:49
2024 in Paris beworben und habe tatsächlich jetzt eine Zusage bekommen,
55:55
dass ich einen Job tun kann.
55:57
Ach echt?
55:58
Nicht in Paris, sondern in Lidl. Was verkehrstechnisch für mich ja eher noch günstiger ist.
56:07
Und irgendwann zwischen dem 16.
56:13
Juli und 12. August für sieben bis zehn Tage, den genauen Termin weiß ich noch nicht.
56:17
Und in Lille findet ein Teil des Handballturniers und des Basketballturniers statt,
56:24
und ich träume natürlich irgendwie von dem Selfie mit Dennis Schröder oder so,
56:30
muss ich jetzt mal sehen, das heißt da werde ich dann wahrscheinlich eventuell
56:34
im Juli, August so zehn Tage dann irgendwie da sein wobei ich noch das Problem
56:39
habe, irgendwie eine Unterkunft zu kriegen, ich habe jetzt aber festgestellt, dass die Partnerstadt meines Wohnortes Willig
56:46
L'Anselle heißt und direkt neben Lille ist.
56:50
Und jetzt versuche ich schon über die Stadt irgendwelche Kontakte zu knüpfen.
56:54
Also falls da jemand zuhört, der Kontakte Richtung Lille hat,
56:57
die mir eine Unterkunft besorgen könnten, bin ich sehr dankbar.
57:01
Also das ist noch so ein bisschen, das könnte mich natürlich dann ein bisschen
57:05
in meinem Schreibprojekt ausbremsen. Müssen wir mal sehen.
57:10
Wie schaust du denn bei dir aus, Olli, bevor wir zu den Abschlussfragen kommen?
57:14
Was hast du denn denn jetzt noch geplant? Schreibst du und Schnee kann man braten
57:18
Teil 2 und Sonnenschein kann man einfrieren?
57:22
Also erstmal will ich versuchen, den Roman weiter am Köcheln zu lassen,
57:27
dass das nicht einschläft. Das heißt, das Ziel ist es jetzt in jedem Monat eine Lesung zu veranstalten.
57:35
Haben wir auch fast schon geschafft. Also ich glaube, es sind noch zwei oder drei Termine offen.
57:39
Das ist das eine. Das andere, da werde relativ oft nachgefragt,
57:44
ob es ein zweites Buch geben wird. Ja, es gibt ja diese Ich-Perspektive in dem Roman von Oliver Wegerberger.
57:51
Das bin natürlich ich am Ende. Und das zweite Buch ist aus der Perspektive tatsächlich von Oliver Wegerberger geschrieben.
58:00
Und das Thema wird sein Parkinson.
58:04
Weil ich selber vor zweieinhalb Jahren diese Diagnose bekommen habe und das
58:10
wird wieder zwei Erzählperspektiven geben. Die eine halt aus Sicht von Oliver Weger Berger, die andere,
58:16
es gibt sehr, sehr viele Prominente und sehr viele Musiker auch und VIPs,
58:21
die diese Diagnose bekommen haben. Und ja, diese beiden Kapitel, wie ich selber persönlich damit umgehe und wie
58:29
zum Beispiel ein Ossi Osborn mit dem Thema umgeht, wird dann das Thema sein.
58:34
Spannend.
58:35
Aber das ist natürlich ein relativ großes Projekt.
58:38
Das Buch jetzt hat ja über 400 Seiten, also es muss dann weniger werden.
58:44
Das steht an. Und naja, man hat natürlich auch noch seinen Job und das Ganze
58:49
ist natürlich alles nebenher. Das kostet natürlich unheimlich viel Kraft und
58:53
Zeit, aber es macht wahnsinnig viel Spaß. Es ist ein anderer Input, es sind andere Rückmeldungen.
58:58
Die Leute sind wahnsinnig dankbar bei den Lesungen, da bin ich immer total gerührt,
59:01
weil jeder was anderes auch hineininterpretiert in die Texte und sich selber
59:06
irgendwie wiederentdeckt. Also das ist eine sehr schöne Erfahrung, muss ich sagen.
59:12
Da kann ich auch jeden jungen Autoren eigentlich nur raten, den Traum zu leben,
59:19
sein Buch zu veröffentlichen und sich so eine Fanbase aufzubauen.
59:23
Das ist schon was Feines, macht schon Spaß.
59:25
Absolut, ja. Das können wir nur unterschreiben.
59:27
Das ist ja fast das perfekte Schlusswort.
59:30
Fast.
59:31
Da seid ihr Profi.
59:33
Noch zehn Sekunden, dann haben wir eine Stunde voll. Ja.
59:36
Dann müssen wir jetzt noch ganz schnell unsere Buchbubble-Fragen an dich stellen.
59:40
Das heißt, wir machen dich sozusagen noch kurz zum Gast.
59:43
Ja.
59:43
Bitte.
59:44
Oliver, welches Buch hat dich denn als letztes entweder zu Tränen gerührt oder
59:49
zum Tränenlachen gebracht?
59:52
Ja, es gibt ja dieses berühmte Buch von Michel Elbeck.
59:57
Ich weiß gar nicht, ob ich den richtig ausspreche. Das ist dieser französische
1:00:00
Autor, der ein Buch geschrieben hat über die Auseinandersetzung zwischen Christentum
1:00:08
und Islam und was daraus entstehen kann.
1:00:11
Und das ist ein Buch, das hat mich schon ziemlich beeindruckt.
1:00:15
Der Titel, ich habe ihn jetzt, glaube ich, gar nicht im Kopf,
1:00:18
Unterwerfung, glaube ich, ist ein Millionenzeller und lege ich jedem wärmstens
1:00:24
ans Herz, sich mal mit diesem Buch zu beschäftigen.
1:00:28
Das ist schon große Kunst. Also das hat mich sehr beeindruckt.
1:00:32
Und ansonsten habe ich, als ich im letzten Jahr in dieser Hochphase war,
1:00:37
die Skript fertig zu bekommen, ehrlich gesagt gar nicht gelesen, weil ich so total fixiert war auf meinen eigenen
1:00:44
Roman, dass ich auch gar nichts anderes lesen wollte.
1:00:47
Weil ich habe dann auch teilweise das Gefühl, wenn ich was anderes lese,
1:00:50
dann merke ich, wie schlecht ich eigentlich bin. Deswegen lasse ich es lieber und schreibe einfach.
1:00:57
Welche Begegnung in der Buchbranche hat dich denn am meisten inspiriert? Ja.
1:01:01
Die Begegnung auf jeden Fall mit dir. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Das hat auch eine Geschichte,
1:01:06
weil ich auch immer bis jetzt eigentlich große Zweifel habe.
1:01:10
Da sind wir sozusagen in einem Boot, Vera, das kenne ich auch.
1:01:14
Und ich hatte ja nie sozusagen ein unabhängiges Feedback zu dem Skript.
1:01:21
Natürlich meine Frau, Anna, hat immer gesagt, das ist super, das ist super.
1:01:25
Und ich habe immer gesagt, was sollst du auch sonst sagen, das ist scheiße.
1:01:29
Und diese Zweifel an dem Skript waren relativ groß.
1:01:33
Und Tamara, du warst eigentlich die erste neutrale Person, die sich mit dem
1:01:38
Skript auseinandergesetzt hat. und als du dann signalisiert hast,
1:01:43
dass man damit arbeiten kann, das war schon ein wichtiger Moment für mich.
1:01:48
Wobei ich dann zu Anna gesagt habe, was soll Tamara denn noch sonst sagen? Sie will ja den Auftrag.
1:01:53
Nein.
1:01:54
Was er gerade gelernt hat, will sie nicht unbedingt.
1:01:57
Das war für mich ein ganz wichtiger Punkt.
1:02:01
Und das Buch ist auch, die Qualität des Buches hätte ich ohne dich,
1:02:06
Tamara, in keinem Fall erreicht.
1:02:09
Das freut mich.
1:02:10
Wir haben den richtigen Gast ausgewählt.
1:02:13
Besser wird der Tag nicht mehr. Dann ganz schnell zum Schluss.
1:02:16
Welches Klischee möchtest du denn in Büchern nicht mehr lesen?
1:02:19
Das ist aber auch eine schwere Frage.
1:02:22
Du
1:02:22
Hast mir auch mal was geschrieben zum Thema Klischee.
1:02:27
Dazu fällt mir eigentlich gar nichts ein. Ein Klischee zum Thema Klischee.
1:02:32
Bücher schreiben.
1:02:33
Ich überlege gerade, was bei dir drin war. Ich glaube, du hast dich nicht selbst
1:02:36
im Spiegel betrachtet. Das ist schon mal ganz gut.
1:02:40
Da geht es ja auch um Manuel, der irgendwann inhaftiert wird und in einem Konzentrationslager
1:02:46
sitzt und dann sozusagen aus den
1:02:49
Gitterstäben nach draußen schaut und die Gitterstäbe ganz fest umgreift.
1:02:54
Sodass die Knöchel weiß hervortreten.
1:02:56
Da hast du auch geschrieben, dass das so Klassiker wäre bei Jungautoren und,
1:03:03
daran erinnere ich mich auch. Ich habe es auch schon geschrieben.
1:03:04
Ich gebe es zu.
1:03:05
Daran erinnere ich mich. Aber das ist ein kleines Klischee, mit dem kann man, glaube ich, ganz gut.
1:03:09
Reden.
1:03:09
Wobei, wenn man Ich-Perspektive ist, wie beschreibt man sich selbst?
1:03:15
Ich-Perspektive redet ja nicht absichtlich darüber, wie man selbst aussieht.
1:03:18
Das ist irgendwie immer schwierig. Deswegen muss der Spiegel oder die Fensterscheibe dann schon mal hinterherhalten.
1:03:24
Ja, aber man steht auch nicht im Alltag vorm Spiegel und denkt,
1:03:27
ach, ich habe so hohe Wangenknochen.
1:03:30
Aber man könnte sagen, der Pickel da, der nervt.
1:03:33
Ja, das auf jeden Fall. Das ist dann wieder authentisch. Das ist übrigens das
1:03:37
Wichtigste, authentisch zu sein. Das ist übrigens auch die Erfolgsgarantie beim Radiomachen, dass man einfach
1:03:43
authentisch ist mit dem, was man tut, was man sagt.
1:03:46
Und das merken die Hörer, das merken die Leser und das wird honoriert.
1:03:50
Ja, dem können wir jetzt gar nichts mehr zu machen. Vielen, vielen Dank,
1:03:54
Oliver, dass du uns durch unsere 200.
1:03:56
Folge geholfen hast und uns mal gezeigt hast, wie das so professionell geht.
1:04:02
Und ja, also wir fordern alle Hörerinnen und Hörer auf, sich dein Buch mal anzuschauen.
1:04:12
Und ansonsten, Tamara.
1:04:14
Oliver hat noch einen tollen Tipp für AutorInnen. Den findet ihr natürlich im
1:04:18
Buch Bubble Bulleter im nächsten. Also schnell abonnieren, falls ihr das immer noch nicht gemacht habt.
1:04:24
Ansonsten würde ich mich Vera anschließen. Mir hat sehr, sehr viel Spaß gemacht
1:04:27
mit dir. Vielen Dank für dein professionelles Hosting dieser Folge.
1:04:32
Und wir packen natürlich sämtliche Links zu dir, zu deinem Buch,
1:04:36
zu deiner Sendung in die Shownotes.
1:04:38
Und vielleicht jetzt noch ein Wort, Entschuldige Oliver, dass ich dir ins Wort
1:04:42
falle, aber das mache ich gern. Nach der Spannungsentfolge, glaube ich, Tamara, ist es mal in der Zeit,
1:04:50
dass wir uns wirklich auch bei unseren Hörern und Hörerinnen bedanken,
1:04:54
die uns so treu zuhören, auch die in steigender Zahl uns zuhören.
1:04:59
Ohne euch würden wir das nicht machen und es würde auch keinen Spaß machen.
1:05:04
Also danke, dass ihr die jetzt gefühlt neun Tage am Stück Podcast immer wieder hört.
1:05:12
Und ja, da bleibt mir nur noch zu sagen, danke Oliver und bleibt uns gewogen.
1:05:19
Ich sag tschüss und hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ihr beiden seid toll.
1:05:24
Und Vera, du hast ja gesagt im Laufe des Interviews, dass du abends immer drei
1:05:27
Sachen aufschreibst, die gut gelaufen sind am Tag und vielleicht ist es unser
1:05:34
gemeinsames Auftreten hier im Podcast würde mich freuen,
1:05:38
ich komme dann wieder, wenn ich Michelle L.
1:05:40
Beck überholt habe in den Spiegel-Bestseller-List so machen wir das.
1:05:44
Danke dir tschüss.
1:05:46
Mach's gut und bis bald bleib gesund, das ist das Wichtigste,
1:05:49
alles andere ist nur Bullshit.
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