Digi ‚n’ Dada - oder was immer war und niemals ist
Die Frage nach Sinn und Unsinn in der Kunst ist so altwie die Kunst selbst. Wie sollte unsere Einstellung zurKunst heute aussehen?
In einer Zeit des Informationsüberflusses und derschnelllebigen Oberflächlichkeit, sollten inhaltsstarkeThemen von der Kunst reflektiert werden.
Sein statt Schein.
Sind starke Inhalte in einer Welt die sich selbst immerweniger ernst nimmt überhaupt noch gefragt?
Das Gaga-TV boomt - die Heerscharen von selbsternannten Komödianten überfluten die kommerziellenKanäle. Da wir scheinbar nichts mehr zu Lachenhaben, zerreißt es uns beim Anblick des erstbestenDackel liebenden Hausmeisters. Doku-Soaps stilisierengeistige Null-Checks zu Volkshelden. DieNachrichtensendungen entwickeln sich immer mehrzu einer Art Vorhölle des Daseins.
Aus 'ich weiss das ich nichts weiss' wird 'wir redenweil wir nichts zu sagen haben'. Aus 'weniger istmehr' wurde 'weniger Qualität bringt mehr Gewinn'.
Wir versinken in von den Medien erzeugten'Unhalten' (statt Inhalten) und banalen'Unformationen' (statt Informationen). Uns erteiltkeine SMS Absolution. Keine Handymelodie erwecktuns aus unserem Alptraum Alltag. High-Tech Overkill.Virtuelle Apokalypse auf der vollen Bandbreite. UnserGlasfaser-Nervensystem steht kurz vor dem Kollapsder totalen Reizüberflutung.
Wie können Bilder gegen Bilder bestehen? Wie kanndie Kunst eine positive Gegenutopie schaffen?
Die Welt wird DIGItaler und ist total DADA.
Michel Sperlich, 2001
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