Episode Transcript
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Hallo liebe Fotopodcasterinnen und Fotopodcaster, herzlich willkommen zu einer
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ganz besonderen Folge der Folge 395.
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Ganz besonders wird sich gleich von alleine erklären, aber zuerst darf ich natürlich
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unsere Gäste oder auch den Kollegen begrüßen. Mit dabei ist natürlich Natürlich
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unser Brummenbäder-Neufi.
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Hallo zusammen, grüßt euch.
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Und wir senken jetzt mal schlagartig den Altersdurchschnitt unserer Interviewpartnerin.
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Auf der anderen Seite sitzt Max Radig. Hallo Max.
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Guten Tag. Guten Tag.
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Guten Tag, guten Tag. Bei Stimme nach klingt das gar nicht so,
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aber vielleicht vorweg. Max, wenn du schon mal uns sagen möchtest, wie alt du bist.
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Ja, ich bin 16 Jahre alt und besuche momentan die 10. Klasse.
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Sehr cool. Und ja, was soll man sagen? Wir haben eine E-Mail bekommen,
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in der Max sich bei uns vorgestellt hat. Wir haben nochmal nachgefragt,
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weil ich sage mal, schön schreiben können viele, aber belegen muss man es auch. Das hat er getan.
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Und Max ist leidenschaftlich in der Fotografie eingetaucht. Ganz viel im Bereich
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Tier, Landschaft, Natur. Und wir haben gedacht, hey, ist doch mal eine coole Gelegenheit,
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wirklich jemanden ans Mikrofon zu holen mit 16 Jahren, der uns mal erzählt,
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wie ihr so gerade in den jungen Anfängen überhaupt dazu gekommen ist und was
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sie motiviert und antreibt. Und jo, wir haben es geschafft. Wir haben einen gemeinsamen Termin und ich würde
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sagen, wir fangen mal ganz entspannt an. Max, jetzt hast du uns schon verraten,
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wie alt du bist und zu welcher Schule du gehst.
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Verrate uns mal ein bisschen so etwas über dich selber. Was machst du so?
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Also nicht gleich vielleicht mit der Fotografie ins Haus kommen,
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aber da solltest du vielleicht die Kurve hinkriegen, so zum Ende hin.
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Ja, genau. Ich bin Max Raddick, 16 Jahre alt, leidenschaftlicher Natur- und Tierfotograf.
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Ich liebe es zu reisen und auch verschiedene Kulturen kennenzulernen und generell
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natürlich auch die Flora und Fauna von den jeweiligen Ländern zu betrachten,
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zu erkunden und natürlich auch zu dokumentieren, aufzunehmen.
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Und genau, naturverbunden war ich schon mein ganzes Leben lang und ich wurde
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auch schon immer raus mit in die Natur genommen. Mir wurde schon immer sehr viel erklärt und gezeigt und das ist heute zum Glück auch immer noch so.
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Und ja, dann habe ich so vor circa anderthalb Jahren durch Zufall bin ich dann
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auf einen Dokumentarfilmer gestoßen im Internet, der um die Welt reist und alle
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möglichen Tiere fotografiert und auch filmt.
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Und das hat mich total fasziniert, nicht nur die Aufnahmen an sich,
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sondern auch die ganzen Techniken, die er anwendet, um diese Aufnahmen hinzubekommen.
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Und so hat das dann angefangen, dass ich mich dann mit dieser Thematik befasst habe.
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Und ja, dann habe ich das meiner Familie mitgeteilt, dass ich,
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denke, dass ich mit der Fotografie anfangen möchte. Und eben,
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weil ich schon immer so naturvermummt war, ist das irgendwann so ineinander
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übergegangen, dass ich dann zur Natur- und Tierfotografie gekommen bin.
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Und genau, erst habe ich mich dann generell auf Motive in der Natur konzentriert,
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wie zum Beispiel Pflanzen, Landschaften etc. Aber heute, das sieht man auch auf meinem Instagram-Account,
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wo ich meine Bilder hauptsächlich veröffentliche, dass ich mich eher auf die
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Tierfotografie spezialisiere. Und genau, ich bin auch leidenschaftlicher Camper übrigens.
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Schon seitdem ich denken kann, gehe ich auf den Campingplatz hier in der Nähe.
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Also ich kenne keinen schöneren Ort und das ist wirklich der Ort,
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an dem ich mich wirklich total entspannen kann.
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Und genau an diesem Ort ist auch eine total beeindruckende und faszinierende
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Artenvielfalt zu beobachten. Also das geht von Biber über Eisvögel zu Störchen, zum Wiedehopf.
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Das ist ein sehr faszinierender und lustig aussehender Vogel in erdigen Tönen
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mit einem Fächer auf dem Kopf. Also sehr toll auch zum Fotografieren. Sehr schönes Fotomotiv.
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Und ja, dort lebt auch eins meiner absoluten Lieblingsfotomotive und auch Lieblingstiere.
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Und zwar die Nutrias. Und gerade im Laufe des letzten Jahres bin ich sehr nah
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an die Nutrias herangekommen. Und mittlerweile haben die mich auch eher schon akzeptiert.
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Und ja, also ich meine, die Nutrias,
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die sind zumindest hier in Deutschland, haben einen ziemlich schlechten Ruf,
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gerade so bei Anglern, aber auch bei Umweltschützern, weil sie natürlich schon
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sehr viel Zerstörung anrichten können und auch ziemlich viele Lebensräume zerstören können.
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Wenn man allerdings die Geschichte dahinter kennt, wie die Nutrias überhaupt
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hierher nach Europa und nach Deutschland gekommen sind, dann kann man das den
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Tieren nicht wirklich übel nehmen. Und zwar, also ich erzähle das nochmal ganz kurz. In den 1920er Jahren,
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dann haben die Menschen angefangen, die Nutrias aus Südamerika hierher nach
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Europa zu verschiffen, zu bringen generell.
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Und die wurden dann in Pelztierfarmen gezüchtet und eben dann später auch umgebracht,
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um die Fälle als Textilien zu verwerten und so weiter.
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Und eben später, als sich dann dieses Geschäft nicht mehr wirklich belohnt hat
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und als es nicht mehr rentabel war, wurden viele Tiere freigelassen.
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Die haben sich dann an die naheliegenden Gewässer angesiedelt und heute sind
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sie in Deutschland etabliert. Also das kann man dir nicht wirklich übernehmen, wenn man die Geschichte dahinter
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kennt. Und ich meine, also die Nutrias, die haben nicht gesagt,
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dass sie nach Europa wollen oder so. Die müssen sich jetzt eben anpassen.
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Genau. Ich habe mal geguckt, also Nutria selber.
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Ja, es erinnert an Biber und tatsächlich nennt sich es Biberratte.
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Also auch ganz spannend erstmal zu gucken, wo habe ich sie denn so reinzustecken.
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Ja, genau.
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Aber die findet man wirklich fast an jedem See inzwischen. Also wir haben hier
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in der Nähe auch einen... Ich weiß nicht, leben die in Familien? Keine Ahnung.
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Aber die sind auch ziemlich angefüttert inzwischen. Also man merkt das,
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die haben kaum noch Scheu vor Menschen und die fressen quasi aus der Hand,
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wenn man ein bisschen Mut hat. Ich meine, aufgrund der Länge der Zähne könnte man ja schon auf die Idee kommen, dass die beißen.
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Ja, also die sind auch nicht ganz ungefährlich, sage ich jetzt mal.
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Es gab jetzt auch schon mehrere Fälle, wo zum Beispiel Hunde verletzt worden
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sind, die dann zu nah an Nutrias gekommen sind und die haben sich dann eben bedroht gefühlt.
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Aber das gibt es ganz oft, gerade auch bei Stadtparks, da gibt es ja auch oft
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Nutrias und so weiter und die werden dann auch oft mit Mais oder sowas gefüttert
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und deswegen sind die auch ganz zutraulich, dass auch eine beliebte Masche wie Fotografen eine tolle Aufnahme hinbekommen
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von solchen Tieren, weil die eben so nah rankommen.
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Ja, genau. Aber das greift doch eben auf den Menschen über, weil wir ja sagen,
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dass die Nutrias so lästige Tiere sind und so weiter, was man allerdings von
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Menschen auch behaupten kann. Also es gibt keine Spezies, die so unberechenbar, aber auch so aggressiv ist wie der Mensch.
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Also der Mensch, der lebt ja wirklich um den ganzen Globus verteilt,
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von der Arktis bis zur Wüste über Berge und Urwälder.
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Und das ist schon wirklich sehr, sehr faszinierend.
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Eine sehr, sehr aggressive Spezies sind wir und wir sind sehr,
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sehr anpassungsfähig. Unsere nächsten Verwandten, das sind ja so die Bonobos und die Schimpansen.
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Und das ist auch sehr spannend zu beobachten, wie die leben.
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Denn Bonobos zum Beispiel, die leben in einem sogenannten Matriarchat,
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also in einer Gruppe, wo das Leid hier ein Weibchen ist und die leben ganz entspannt.
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Bei den Schimpansen allerdings ist das so, die leben in einem Patriarchat,
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das heißt, das Leid hier ist ein Männchen und die leben eher in Anstrengung.
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Also das ist sehr angespannt, denn da gibt es auch öfter Kriege zwischen den
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Tieren, dort geht es hauptsächlich um Dominanzverhalten und um Rangordnung und
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so ist das auch eigentlich bei Menschen.
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Auch wenn man es nicht wahrhaben will, aber das ist so. Das ist schon sehr faszinierend.
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Wenn du jetzt beschreibst, so die Verhaltensweisen der Affen,
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hattest du schon mal Gelegenheit, Affen in freier Natur zu fotografieren oder
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ist das eher einfach nur aus deinem Interesse herausgewachsen?
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Ja, das ist leider Gottes eher aus meinem Interesse herausgewachsen,
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weil ich noch nicht die Möglichkeit hatte, Affen in freier Wildbahn zu fotografieren.
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Ich glaube, mittlerweile hat jedes Kind Affen schon mal im Zoo beobachten können
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oder schon mal so gesehen. Ja, aber in freier Wildbahn leider noch nicht. So hat es auch übrigens angefangen,
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dass ich mich generell mit unserer Umwelt, aber auch gerade mit der Tierwelt,
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mit der Pflanzenwelt näher beschäftigt habe, als ich die Leidenschaft für Milch produzierte.
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Entdeckt habe, die Natur- und Tierfotografie.
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Aber wenn ich kurz fragen darf, was hat denn dann den Ausschlag gegeben?
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Weil ich sage mal, du könntest natürlich auch Tierschützer werden, du könntest den Bereich Biologie nach vorne setzen und dich darauf fokussieren.
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Aber der Ausschlag war ja zum Schluss dann praktisch die Dokumentation dessen,
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was du siehst im Bereich der Natur, die dir ja offensichtlich sehr wichtig ist.
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Ja, das ist ja, also es kommt darauf an, in welchem Blickwinkel man sowas ja auch beobachtet.
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Man kann ja natürlich auch sagen, das ist ein gewisser Umweltschutz,
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Artenschutz. Das kommt natürlich auch darauf an, was ich davon fotografiere.
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Und ich kann natürlich auch große Messages raushauen, raus in die Menschheit,
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in die Öffentlichkeit, sage ich jetzt mal, wo ich darauf aufmerksam mache,
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hey, da muss man sich, sollte man sich näher mal mit befassen und aufpassen,
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wie man was macht, damit man die Umwelt schützt, damit man die Tiere schützt.
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Aber das ist eine gute Frage.
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Also wie gesagt, ich war schon immer sehr begeistert von der Natur, gerade von Tieren.
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Und ich weiß, um ehrlich zu sein, gar nicht, was mich so sehr an Fotos fasziniert.
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Aber ich weiß auf jeden Fall, dass es mich fasziniert.
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Und ja, dass ich es unglaublich schön finde, weshalb ich auch den Weg eingeschlagen
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habe, selber sowas zu machen.
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Was ich daran gerade in Bezug auf dein Alter doch sehr bemerkenswert finde,
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ist, dass du doch eine richtige Kamera in die Hand nimmst und nicht jetzt irgendwie
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dich auf ein Smartphone beschränkst oder viele in deinem Alter steigen jetzt
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irgendwie ein in die analoge Fotografie.
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Ist das auch ein Thema für dich oder sagst du, ach nee, das interessiert mich gar nicht so?
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Ja, also wenn ich so näher über die Frage jetzt nachdenke, dann fällt mir auf,
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früher als ich noch ins Haus gegangen bin,
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das unterstütze ich mittlerweile übrigens nicht mehr diese Form der Haltung,
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aus diesem Grund bin ich auch unter anderem Vegetarier jetzt bald schon seit vier Jahren,
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fällt mir auf, dass ich damals schon mit meinem iPhone 3 vor jedem Gehege stand
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und jedes Tier fotografiert habe.
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Und dann, als wir nach Hause gefahren sind, ich mir jedes Bild nochmal von jedem
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einzelnen Tier betrachtet habe und immer gestaunt habe, gerade von den exotischeren
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Tieren, die man hier in Deutschland nicht findet.
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Und so hat es auch schon angefangen, dass ich mich für die Fotografie begeistern
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konnte, allerdings eher im Unterbewusstsein. Also ich konnte nicht sagen, dass ich jetzt wirklich schon mit der Spiegelreflexkamera
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rumrennen möchte und dann die Tiere draußen fotografieren möchte.
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Und die analoge Fotografie, ist das ein Thema für dich?
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Oder sagst du, nee, das ist mir zu kompliziert, zu teuer, zu whatever?
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Ja, also ich begeistere mich für jeden, der in der analogen Fotografie in dem
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Bereich ist und auch so fotografiert.
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Allerdings habe ich mich da noch nicht so wirklich reingefuchst und mich mit der Thematik befasst.
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Und aus diesem Grund konzentriere ich mich auch eher mit digitalen Kameras.
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Das hat diverse Vorteile, unter anderem, dass ich meine Bilder,
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die ich gerade gemacht habe, direkt sehen kann, dass meine Ausrüstung oft auch
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gar nicht so schwer ist wie bei einer analogen Kamera.
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Genau, es bietet viele Vorteile, weshalb ich in dieser Art Fotografie bin und nicht in der analogen.
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Jetzt haben wir schon gehört, Natur, Landschaft, gerade auch Tiere.
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Das heißt, den Punkt, auf den du dich so konzentrierst, haben wir schon gestriffen.
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Wenn du die Wahl hättest zwischen drei verschiedenen Bereichen,
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wo würdest du deinen Schwerpunkt setzen? Was ist dann das, was dich am meisten
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wirklich fasziniert oder rauszieht?
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Ich meine, die Natur bietet viel. Ist es wirklich eher das Tier? Ist es zu Lande, zu Wasser und der Luft?
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Sind es eher die Momente der Bewegung, der Dynamik oder die Ruhepunkte?
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Was fasziniert dich so daran, das Ganze, ich sag mal, auch aus Leidenschaft
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zu dokumentieren? Also man hört ja schon raus, dass du pro Natura bist.
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Also gerade die Tierfotografie, wie ich vorhin schon erwähnt habe,
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die fasziniert mich am allermeisten und da konzentriere ich mich auch am allermeisten drauf.
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Genau, also das ist zum einen diese Herausforderung, die mich rausbringt,
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dass ich ein Tier erstmal ausfindig machen muss und dann fotografieren muss.
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Natürlich braucht man aber auch immer eine Portion Glück generell in der ganzen
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Naturfotografie, nicht nur in den einzelnen Bereichen Eben weil man die ganzen
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Wetterbedingungen, Temperaturen etc.
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Gott sei Dank nicht beeinflussen kann Und von daher muss man sich überall anpassen
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und versuchen das Beste daraus zu holen Aber gerade bei der Tierfotografie,
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ja da sind es eben diese Momente, wo man die Tiere vor Augen sieht und fotografiert
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diese besonderen Momente, die auch mit einem etwas machen.
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Unter anderem auch einer der Gründe, weshalb ich rausgehe mit meiner Kamera und die fotografiere.
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Viele Aufnahmen entstehen auch total spontan, eben weil ich mich an diese Gegebenheiten
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der Natur anpassen muss. Und gerade bei diesen spontanen Schnappschüssen sind auch oft diese berüchtigten,
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perfekten Bilder von einem drin.
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Und ja, das ist einmal ein ganz großer Ansporn, rauszugehen und sich mit seiner
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Umwelt, mit der Flora und Fauna, die einen selber auch ganz,
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ganz krass betrifft, sich zu beschäftigen damit, ja.
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Du hast ja schon gerade erwähnt, dass es da unter Umständen doch wetterbedingt
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ab und zu mal ein bisschen widrig ist.
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Hast du da spezielle Ausrüstung für oder Tipps, wie man seine, ja,
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wie man die Kamera beispielsweise vor Regen schützt oder hast du da irgendwelche,
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weiß ich nicht, irgendwelche Zelte oder Unterstände dabei?
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Ja, also da gibt es natürlich, kann man schon relativ viel tricksen.
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Also Kleidung ist ja klar, gerade im Winter, auch jetzt im März,
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im April, wo es dann oft auch regnerischer wird, Regenjacke etc. Etc.
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Ich nehme gerne mal einen Regenschirm mit, gerade wenn ich ansitzen gehe.
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Das ist nämlich auch so eine Sache, das ist mit einer meiner Lieblingstechniken,
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wenn ich ansitzen bin, heißt, wenn ich mehrere Stunden an einem Ort verweile und auf einen bestimmten Punkt
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starre und warte, bis ich irgendein Tier sehe und dann fotografiere,
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nehme ich oft einen Regenschirm mit. Gerade wenn es anfängt dann zu regnen, dass ich dann den Regenschirm über mich
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und meine Kamera platzieren kann. Es gibt allerdings auch Ponchos für sich selber
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und seine Kamera mit Stativ.
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Es gibt extra Plastikschutz für die Kamera und fürs Objektiv.
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Ich meine, das Stativ, das kann ja auch ruhig nass werden, aber gerade so bei
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der Elektronik mit der Kamera ist das ja ganz, ganz schwierig und geht auch
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ziemlich schnell kaputt. Und genau, da muss man schon aufpassen, aber da findet man auch schnell seinen
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eigenen Weg, wie man das am besten umsetzen kann, weil bei jedem ist das natürlich auch anders.
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Und ja, genau.
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Cool.
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Spannend. Ich teile schon einiges von dem, was du erzählst, nämlich, dass dazu auch eine Portion Glück gehört.
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Ja.
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An sitzen? Da muss ich mir wirklich viel Zeit nehmen, aber sehr schön.
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Ich glaube, da hast du nochmal die Chance, ich weiß, dass da so das eine oder
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andere Lustige passiert ist, uns noch ein bisschen mitzunehmen, das, was du so in deinem Fotografiealltag erlebst.
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Aber ich würde gerne mal so wissen, wenn du tatsächlich jetzt da sitzt und du
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wartest und es kommt wirklich ein Tier oder vielleicht auch das Tier,
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auf das du gewartet hast, bist du dann eher so der selektive Einzelfotograf, der Einzelfotografien macht
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und halt den Moment abpasst oder bist du der, der dann eher sagt,
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ich mache eine Serie und gucke dann nachher, was das beste Bild für mich ist?
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Ja genau, also gerade in dem Moment, wo ich das Tier dann sehe,
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beobachte und fotografiere, dann mache ich oft zig Bilder.
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Also gerade wenn ich die Nutrias fotografiere, dann kommt in einem Moment,
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sagen wir jetzt mal zwischen fünf und zehn Sekunden, wo so ein Nutria,
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wenn es ganz entspannt ist, an mir vorbeischwimmt, kommen da zwischen 50 und
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80 Bilder raus, Minimum. Und die gucke ich mir dann im Nachhinein alle an, filter die mit der Zeit raus
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und bearbeite die noch ein wenig, wenn nötig.
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Und genau, aber veröffentliche tue ich eher Einzelfotos und keine Serien.
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Aber die Fotos, die in dem Moment entstehen, das sind dann schon wirklich ziemlich viele Bilder.
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Also das muss aber auch, ja, um...
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Besondere Momente eben einfangen zu können.
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Wir haben ein Interview mit Guido Karp gemacht. Guido Karp macht schon seit
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Jahren viel Konzerte, macht aber auch Workshops und Princess for a Day-Geschichten.
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Also er macht schon eine ganze Menge. Der ist einer der Hauptfotografen von ACDC und auch von anderen großen.
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Und der hat gesagt, wenn du nur ein geiles Bild hast, dann gib auch nur ein geiles Bild ab.
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Weil dann bist du bei deinem Kunden der, der das geile Bild gemacht hat,
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nicht ein geiles und ein paar gute. Weil sonst bist du der, der ein geiles und ein paar gute hat.
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Also es ist besser, du bist der, der ein geiles Bild abgegeben hat.
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Also tatsächlich, die Selektierung ist vollkommen begründet.
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Eine Serie, wenn das in sich was aufbaut und gibt, kann man natürlich machen.
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Aber ich denke, oftmals ist tatsächlich auch das Einzelbild hier die erste Wahl.
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Und wenn du unterwegs bist und du hast uns ja schon wissen lassen,
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dass du jetzt im Bereich der Spiegelreflexkamera im Digitalen dich bewegst,
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mit was für einer Ausrüstung bist du denn so unterwegs?
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Also was nimmst du mit, wenn du fotografieren gehst? Neben dem Poncho und dem Regenschirm?
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Ja, genau. Also es kommt natürlich auch darauf an, welche Art der Fotografie ich gerade mache.
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Also wenn ich jetzt ansitzen gehe, dann habe ich immer mein Dreibeinstativ mit.
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Also das ist ein ziemlich großes Dreibeinstativ.
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Das kann man auch sehen bei diversen Fotos bei mir auf meinem Instagram-Account
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oder sonst was, wo ich zu sehen bin mit natürlich meiner Spiegelreflexkamera,
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mit mehreren Objektiven, unter anderem mit meinem Teleobjektiv.
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Das hat momentan eine Brennweite von 70 bis 300 Millimeter und mein Weitwinkelobjektiv,
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das hat eine Brennweite von 18 bis 50 Millimeter. Das sind beide Zoom-Objektive.
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Und sehr, sehr wichtig für die Tierfotografie ist gerade das Teleobjektiv.
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Und nebenbei habe ich noch so Sachen dabei wie Batteriegriff,
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damit die Akkus länger halten oder Ersatzakkus, Ersatz-SD-Karten oder so zusammenklappbare
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Kissen, so Outdoor-Kissen, wo man sich dann auf den Boden hocken kann.
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Ja, das ist gerade beim Ansitzen wichtig, weil meistens sitze ich dann an dem
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einen und demselben Fleck da. Das ist auch in der Nähe von dem Campingplatz, wo ich vorhin erzählt hatte.
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Und da hocke ich immer auf einer Wurzel. Und wenn ich da dann fünf,
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sechs Stunden ohne irgendwelche Matten oder sowas dann drauf gehockt habe,
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dann merkt man das schon unten in der Leiste.
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Und das mit 16. Ja gut, aber ohne Einsatz gibt es meistens halt auch dementsprechend nicht das
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Motiv, das man haben möchte.
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Ja, eben.
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Spannend. Ich finde ja, du hast vorhin schon gesagt, Campingplatz,
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da ist viel Natur. Und es gibt zwei Bereiche,
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Einen, wo es noch natürlicher ist und das sind Truppenübungsplätze der Bundeswehr.
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Ist tatsächlich so, weil die sind ja gesperrt, außer abends zu meiner Manöver.
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Und dann ist halt mal laut, ist da sonst keiner und die lassen ja bewusst den
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Großteil der Fläche verwildern. Das heißt tatsächlich sind dort Tiere heimisch, die man sonst in den normalen
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Wäldern manchmal nicht sieht. Und das andere sind Campingplätze,
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wobei dort halt der Mensch schon mit eingreift und Essensreste oder anderes
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mit rumliegen lässt, sodass die Tiere es gewohnt sind, im Umfeld der Menschen sich auch zu bewegen.
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Aber mit Sicherheit auch eine Chance, tolle, einzigartige Motive zu fangen.
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Habe ich mir noch nie einen Kopf drüber gemacht. Ich sage immer, Mäuse am Campingplatz und Kaninchen, die fressen dir irgendwie
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alles weg, das ist nicht so schön. Aber ich glaube, mit Nutri-Rest könnte ich leben.
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Das ist schön.
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Mit dem Stativ vielleicht, aber auch am Boden, eventuell auch irgendwo in Schilf
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versteckt oder Unterholz, dass man dich nicht direkt sieht. Was erlebst du denn da so?
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Also was man auf jeden Fall sagen kann ist, nicht nur wenn man ansitzen geht,
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auch wenn man raus in die Natur spazieren geht, wandern geht,
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joggen geht, dann rate ich wirklich jedem, sich einfach mal eine halbe Stunde,
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dreiviertel Stunde sich hinzuhocken irgendwo, wenn man die Zeit hat und der Natur zu lauschen.
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Weil erst dann merkt man wirklich, Wirklich, was alles um einen herum fliegt
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und Geräusche macht, krabbelt.
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Und das ist total spannend. Und gerade wenn man ansetzen geht,
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mehrere Stunden, dann erlebt man total verrückte, spannende,
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lustige und frustrierende Sachen teilweise auch.
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Beispielsweise meine erste Begegnung mit einem Nutria. Das war ein total emotionaler
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Moment für mich. Aber das möchte man gar nicht glauben.
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Aber für mich war das wirklich sehr emotional. Denn bis dato,
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das war nämlich im September, wo ich dann meine erste Begegnung mit einem Nutria hatte.
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Bis dahin hatte ich dann immer nur Motive wie Rehe, Rehböcke,
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Schmetterlinge, die Bellen, Vögel, wie Bussarde etc.
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Fotografiert. Und dann stand ich auf einmal an diesem Fleck,
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wo ich ansitzend gewesen bin und habe mir gedacht, das wäre doch ein super toller
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Ort, um einfach mal für mehrere Stunden zu verweilen, wenn die Sonne aufgeht.
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Und am nächsten Tag habe ich das gemacht und habe schon fast den Geist aufgegeben nach ein paar Stunden,
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habe gedacht, da kommt sowieso nichts und genau in diesem Moment schwimmt ein
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Nutria direkt vor meinen Augen, sieht mich an, ist total tiefenentspannt und
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akzeptiert mich einfach und das war so der erste Moment,
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wo ich so ein, ich sage jetzt mal,
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exotischeres Tier in der freien Wildbahn gesehen habe, fotografiert habe,
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aber auch in der Natur wirklich wahrgenommen und akzeptiert worden bin vor allem.
22:55
Ja, da gibt es natürlich auch noch so Begegnungen mit zum Beispiel.
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Da habe ich mein Dreibein-Stativ direkt vor mich in diese Wurzel platziert,
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sodass es sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. Und ich sitze an einem Baum direkt und gucke die ganze Zeit an dem Baum vorbei
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auf den Fluss, ob da irgendwas kommt.
23:13
Und dann gucke ich an dem Baum vorbei und genau in diesem Moment fliegt ein
23:17
Eisvogel auf einen perfekten kahlen Ast, also wirklich ein perfektes Fotomotiv,
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springt ins Wasser und holt sich einen Fisch raus, geht wieder zurück auf den Ast.
23:26
Und ich sehe noch, wie dieser Fisch in dem Schnabel von dem Eisvogel ist.
23:30
Und ich versuche währenddessen die ganze Zeit dieses Dreibein-Stativ aus den
23:34
Wurzeln zu entheddern und das zu fotografieren.
23:36
Es ist mir übrigens nicht gelungen und das war sehr frustrierend,
23:40
aber mittlerweile kann ich auch drüber lachen. Also solche Sachen, da erlebt man das dann sowas.
23:44
Und der Ehrgeiz, dass man dann dort wieder hingeht in der Hoffnung,
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den Eisvogel nochmal zu sehen, weil meistens bleiben die ja in einem näheren
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Umfeld, nicht nur, aber eine Zeit lang kannst du die ja immer mal wieder dort antreffen.
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Ja, genau. Mit der Zeit machst du natürlich gewisse Erfahrungen und weißt natürlich
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auch, wo man gewisse Tierarten eher antrifft und wo nicht.
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Und das ist zum Beispiel jetzt auch bei dem Eisvogel der Fall,
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denn mittlerweile habe ich jetzt öfter den Eisvogel dort beobachten können und
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auch mittlerweile sogar fotografieren können, glücklicherweise.
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Und das ist natürlich immer ein Ansporn, ja, gerade an Orten,
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wo man die Tiere immer sieht, aber noch nicht fotografiert hat.
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Da geht man natürlich dann nochmal umso öfter und so gerne hin.
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Spannend, Respekt. Also es ist ja auch eine gewisse Ausdauer,
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ein gewisser Ehrgeiz und natürlich eine Motivation, die dich dahin trägt und
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treibt, dass du sagst, hey, ich setze mich immer und immer wieder gerne auch
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hin und nehme mir die Zeit und beobachte aufmerksam und gucke dann, dass ich mir...
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Ja, ich sag mal, von dem einen oder anderen Tier ein besonderes Foto bebringe.
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Ich behundere immer die Geduld der Naturfotografen irgendwie.
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Ich bin da nicht so der Geduldigste.
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Ja, aber man glaubt es kaum. Also gerade beim Ansitzen oder beim Wandern,
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wo es ja dann wirklich schon um Stunden gehen kann, geht die Zeit eigentlich
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total schnell rum und man merkt gar nicht, dass man jetzt so lange da war.
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Aber gerade wenn man Erfolg hat, also wenn man gewisse Tiere schon gesehen hat
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und tolle Aufnahmen machen konnte, dann geht die Zeit total schnell um.
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Also dann guckt man auf einmal auf die Uhr und man sieht, ich bin ja jetzt schon
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fünf, sechs Stunden hier. Also es ist schon wirklich faszinierend, wie schnell dann die Zeit umgehen kann.
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Ich habe auch so einen Punkt in meiner Freizeitgestaltung, bei der ich glaube
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ich jetzt einfach eine Kamera mitnehmen sollte zukünftig. ich gehe ab und zu mal angeln.
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Und dann auch morgens um vier. Oder mit dem Sonnenaufgang, wenn das Wasser noch
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diesen Nebel hat, so ein bisschen die Luftfeuchtigkeit aufsteigt,
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die Sonne langsam durchbricht. Und im Altmühltal ist mir das passiert und da hatte ich damals auch nur mein
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Smartphone dabei, nicht die Kamera, weil wir haben ein Männerwochenende gemacht
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und ich wollte nicht fotografieren. War ein Fehler, man sollte die Kamera immer mitnehmen, gerade wenn der Kollege
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keinen Bock hat aufzustehen und man alleine da steht. Und das waren Momente, da hätte ich mir meine Kamera zum Teil wirklich gewünscht.
26:00
Also abgesehen von dem einen Kanuten, der morgens um sechs gemeint hat,
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der muss dann alle Ruhe durchpaddeln, halt auch Biber und andere Seevögel,
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die dort vorbei geschwommen oder geflogen sind, das war wirklich schon,
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also da sitzt man ja auch so mehrere Stunden und hofft was zu fangen.
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Also von daher ist das glaube ich ähnlich, also ich kann dir recht geben,
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wenn man da sitzt und sich konzentriert, es entspannt ja auch ein großes Stück weit.
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Also man ist aufmerksam, aber es nimmt einfach so den Alltagsdruck ein Stück weit raus.
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Ja, das stimmt.
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Und wenn du jetzt mal so guckst, was du mit deinen 16 Jahren schon fotografiert
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hast und ja, du hast den Insta-Channel, den werden wir nachher auch nochmal
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kurz in den Shownotes auch benennen und verlinken, dass jeder mal gucken kann.
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Wie stellst du dir denn deine weitere Zukunft vor? Was hast du denn so als Perspektive
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jetzt, heute, Stand, ich sag mal 2024, 8. März?
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Ja, also was jetzt in den nächsten Jahren passieren wird, das ist schwer zu sagen.
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Allerdings kann man sagen, dass ich mir momentan versuche, auf jeden Fall einen Namen zu machen.
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Ich werde jetzt in den nächsten Wochen auch mit einer gewissen Fotomarke zusammenarbeiten,
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wo ich dann nochmal ein Objektiv mit der doppelten Brennweite bekomme,
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die ich dann jetzt habe beim Antelo-Objektiv, wo ich dann auch nochmal gewisse
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Aufnahmen machen kann, die dann vielleicht auch etwas beeindruckender sind.
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Denn in diesem Jahr, in den nächsten Monaten, stehen relativ viele Reisen auch
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an, unter anderem nach England und nach Amerika für einige Wochen.
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Und ja, ich meine, ich komme am Ende vom Monat auch ins Magazin von National
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Geographic, habe jetzt noch mehrere Fernsehauftritte etc. hier in dem Podcast.
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Und das macht mich natürlich schon sehr glücklich.
27:39
Und ja, ich bin optimistisch und zuversichtlich, was meine Zukunft in der Fotografie angeht.
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Ja, das klingt doch gut und du hast ja Möglichkeiten tatsächlich in dem Bereich,
27:51
ja, mehrere Angebote wahrzunehmen, vom Studium in manchen Fachbereichen und
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und und, selbst den Fotografie-Meister, den gibt es auch noch.
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Also es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich da dementsprechend weiter zu etablieren.
28:01
Ich finde National Geographic schon mal gut, bei RBB warst du auch schon und
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ich sage mal, da tut sich ja einiges noch um dich herum.
28:08
Wir werden das beobachten und klar, wer Lust und Laune hat, wir gucken mal das,
28:12
was Max uns zur Verfügung stellen kann an Links, dann setzen wir das auch mit
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runter, dann seht ihr ihn auch noch. machen. Also es ist glaube ich spannend. Wir haben uns schon mal überlegt,
28:20
wir sollten das auf jeden Fall jetzt mal heute machen und vielleicht dann so in fünf Jahren nochmal.
28:25
Mal gucken, wo du dann stehst. Wer weiß.
28:28
Das wäre sehr spannend, ja.
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Mit Sicherheit spannend, was sich da alles getan hat.
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Dann komme ich mit dem Mikrofon vorbei. Ja, genau.
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Ja, alles gut.
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Wenn wir jetzt mal so gucken, ich meine, du bist ja noch Noch relativ jung.
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Bist aber eigentlich schon jahrelang mit der Tier- und Landschaftsfotografie
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verbunden, arbeitest jetzt eine Zeit lang schon mit der digitalen Spiegelreflexkamera.
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Und hast dir so eine Leidenschaft erarbeitet oder einen Fokus gesetzt?
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Wenn du einen Tipp an Gleichaltrige plus minus jüngere Älter geben solltest
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zur Fotografie oder auch generell vielleicht so aus den Erlebnissen heraus,
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ein Tipp von dir an alle, die die gerne fotografieren?
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Ja, da gibt es natürlich einige Tipps, aber ich finde die Königsdisziplin,
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aber auch das, was jeder können und erlernen sollte,
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egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, egal ob jung oder alt,
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ist ausschließlich, egal was man fotografiert, im manuellen Modus zu fotografieren
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und alle Parameter selber einzustellen.
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Denn man sagt ja auch immer, der Fotograf macht die Bilder und nicht die Kamera.
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Und das ist so. Und wenn man im manuellen Modus fotografiert und sich dann später
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die Bilder ansieht, dann kann man das noch mit einer ganz anderen Zuversicht
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und mit einem ganz anderen Stolz sagen, dass man diese Bilder auch wirklich selber gemacht hat.
29:46
Und ja, auf jeden Fall sich viel auszuprobieren, viel mit seiner Ausrüstung
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herum zu experimentieren. Und alles andere kommt dann mit der Zeit. Man findet dann mit der Zeit seine
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eigenen Wege, seine eigenen Techniken und sammelt seine Erfahrungen,
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schlechte Erfahrungen, die gut sind, weil man daraus lernt.
30:04
Und genau das würde ich jedem raten, egal ob alt oder jung.
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Guter Tipp. Jetzt hat Walter Adler gesagt, M, Meisterklasse.
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Und wenn du jetzt mal kurz reflektierst, gibt es einen Moment,
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der sich absolut eingeprägt hat, der entweder besonders lustig,
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besonders komisch, besonders spooky oder auf jeden Fall nennenswert wäre?
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Da müsste ich jetzt überlegen. Also so mit der außergewöhnlichste und beeindruckendste
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Moment, den ich jetzt in der Fotografie miterleben durfte, das war,
30:43
wie eben schon erwähnt, die Begegnung mit der Nutria-Ratte.
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Aber auch mit dem Biber, den ich fotografiert habe.
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Und ja, das war so der emotionalste und aussagewürdigste Moment.
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Der frustrierendste und lustigste Moment war das mit dem Eisvogel und dass ich
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auch schon mal einen Rehbock angetroffen habe, der drei Meter vor mir stand.
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Und ich habe ihn erst gar nicht wahrgenommen, weil ich an dem Waldrand wandern
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war und immer wieder in den Wald geguckt habe, ob ich da irgendwas sehen kann.
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Und auf einmal stand ein Rehbock vor mir, voll geblutet. Und ich habe gedacht, was ist das?
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Aber dann hat er die Haut von diesem samtigen Horn abgeschabt.
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Das ist ja ganz normal, das machen die ja immer einmal im Jahr.
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Und deswegen ist das Blut darunter gelaufen. Und das hätte ich unglaublich gerne fotografiert.
31:30
Aber ich habe es viel zu spät gesehen und dann war der Bock auch schon wieder
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weg. also ist ganz gemütlich vorbeigeschlendert und ist weggelaufen.
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Aber ja das waren so die Momente sehr cool.
31:44
Und wenn man dich so hört, kann man ja sagen, der gute Kerl hat keine Zeit mehr
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für was anderes, der macht nur Schule, Fotos.
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Gibt es noch was anderes, was du neben der Fotografie hast, was dich interessiert und begeistert?
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Also neben der Naturfotografie, Tierfotografie lese ich auch viel darüber.
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Ich liebe es auch Biografien zu lesen von gewissen Persönlichkeiten,
32:07
die viel damit zu tun haben, wie zum Beispiel Andreas Kieling, der Dokumentarfilmer.
32:14
Oder Diane Fossey, die Gorilla-Forscherin und solche Leute, die faszinieren mich total.
32:19
Das sind große Persönlichkeiten und Idole, auch teilweise, nach denen ich mich oft auch richte.
32:26
Und ja, das fasziniert mich sehr. Und wie du halt eben schon gesagt hast,
32:30
hauptsächlich dann eben neben der Fotografie konzentriere ich mich sehr viel auf die Schule.
32:36
Ansonsten verbringe ich sehr viel gerne Zeit auch mit meiner Familie und auch mit meinen Freunden.
32:44
Das klingt tatsächlich so, dass du genau weißt, was du tust und dementsprechend
32:51
dich auf Sachen konzentrierst, die dich auch wahrscheinlich ein Stückchen weiterbringen werden.
32:55
Das klingt schon sehr fokussiert, ja.
32:59
Muss man wirklich sagen. Sehr, sehr cool. Sehr schön.
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Max, jetzt mit der ganzen Fotografie ist es super.
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Stellst du dir deine Zukunft so vor, dass du irgendwie mit der Natur der Fotografie
33:14
auch beruflich zu tun hast oder soll das eher ein Hobby bleiben?
33:19
Ja, die Frage kriege ich sehr, sehr oft gestellt. Und das ist auch so eine bremsliche
33:24
Sache bei mir, denn ich weiß überhaupt nicht, mit was ich später mein Geld verdienen möchte.
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Ein Grund, weshalb ich auch noch weiter Schule mache.
33:31
Also nach den Sommerferien fange ich dann mein Fachabi an und probiere mich
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da auch durch diverse Praktika dann noch aus.
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Aber denkbar für mich ist schon ein grüner Beruf, ja.
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Ich hoffe natürlich darauf, dass ich mit meiner Leidenschaft mein Geld verdienen
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kann und damit auch später leben kann. Aber das meine ich auch eben damit, dass ich zum Glück nicht weiß,
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was in den nächsten Jahren noch so auf mich zukommen wird und was mich da noch erwarten wird.
34:00
Aber denkbar ist so ein grüner Bogen auf jeden Fall schon für mich.
34:03
Aber ich weiß noch nicht genau, was ich machen möchte. Also keine konkrete Richtung.
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Super. Ja, vielen Dank.
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Ja, du mein Lieber. Dann sagen wir nochmal in aller Ruhe neben Instagram,
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da werden wir dein Profil reinmachen. Findet man dich sonst noch irgendwie, irgendwo?
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Wie kommt man an dich heran, falls man dich kontaktieren möchte?
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Also hauptsächlich findet man mich auf Instagram.
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Da sollte man auch mal eine Kontaktdaten finden, falls man irgendetwas von mir
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möchte, von wegen Zusammenarbeit oder auch nur Kritik.
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Ja, das ist auch ein sehr, sehr wichtiger Punkt und zwar Kritik,
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denn daran kann man sich hochangeln und so kann man sich auch sehr,
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sehr gut, sehr viel verbessern an Kritik.
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Ich bin immer sehr, sehr dankbar für konstruktive Kritik und Rückmeldungen,
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die um meine Fotos gehen und um meine Technik gehen, wie ich meine Fotos mache.
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Und ja, also hauptsächlich findet man mich auf Instagram. Genau.
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Prima. Dann werden wir das in einen Blog setzen. Und ich würde sagen,
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mein Lieber, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast für das kurze Interview.
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Ja, vielen lieben Dank.
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Wir machen auf jeden Fall in ein paar Jahren nochmal eine weitere Fortsetzung,
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um einfach mal zu gucken, wie hat es sich denn weiterentwickelt.
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Das wäre spannend.
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Sehr schön. Ja, dann würde ich sagen danke. Danke auch Neufi.
35:25
Ja, danke schön. Ich bedanke mich.
35:27
Bis demnächst. Tschüss. Ciao.
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