2006 hat Ruth Klüger (1931–2020) den Aufsatz „Mißbrauch der Erinnerung: KZ-Kitsch“ veröffentlich. Sie erinnert vehement daran, dass das Erinnern kein kategorischer Imperativ ist, kein Sollen oder Wollen, schon gar kein Verdienst, sondern Erinnern ist ein psychologischer Normalzustand. Die Störung oder das Erlöschen der Erinnerung dagegen ist krankhaft. Demnach ist die Frage nach dem Erinnern eine Frage des „Wie“, nicht des „Ob“. Eine gekürzte Fassung dieses Textes war am 9. November 2020 im Ferdinandeum in Innsbruck als Teil 3 des Abends mit der Klaviersonate „27. April 1927“ von Karl Amadeus Hartmann vorgesehen. Gelesen hat Rainer Egger. Musik Bert Breit.
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