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Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen zur pränatalen Entwicklung des bovinen Nabelstrangs (Bos taurus)

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Released Friday, 11th February 2005
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In der vorliegenden Arbeit wurde die pränatale Entwicklung und Morphologie des bovinen Nabelstrangs untersucht. Hierfür wurde die Nabelschnur von Feten ab dem 2.Graviditätsmonat (SSL 2,5 cm) bis zum geburtsreifen Kalb im 9. Monat (SSL 89 cm) verwendet. Neben lichtmikroskopischen (routinehistologischen, immun- undglykohistochemischen) Färbungen wurden elektronenmikroskopische Techniken angewendet.Dabei besitzt die Nabelschnur des Rindes zu jedem Gestationszeitpunkt zwei Nabelvenen, zwei Nabelarterien und einen Urachus, die allesamt in der Wharton Sulze (WS) eingebettet sind. Bis zu einer SSL von 26 cm können in der Nabelschnur des Rindes das extraembryonale Nabelzölom und die Reste des Dottersackganges beobachtet werden. Die Nabelschnur wird außen ausschließlich vom Amnionepithel umgeben.Das Amnionepithel besteht aus ein- und mehrschichtigen Bereichen. Bei den mehrschichtigenArealen handelt es sich meist um lokal begrenzte, glykogenreiche Amnionepithelwarzen(Plaques), die der Oberfläche einen zottenartigen Charakter verleihen. Ihre Anzahl steigt imLaufe der Entwicklung an. Ab einer SSL von 42 cm (6. Monat) scheinen die nun dichtstehenden Warzen zu fusionieren, so dass nun auch über größere Strecken mehrschichtigeAmnionepithelbereiche auftreten. Im 7. Trächtigkeitsmonat (SSL 53 cm) beginnt dasAmnionepithel stellenweise zu verhornen. Zahlreiche desmosomale Zellverbindungen undInterdigitationen der Plasmamembranen der Amnionepithelzellen sprechen für eine hohemechanische Festigkeit des Amnionepithels. Die zum Teil erheblich erweitertenInterzellularräume zwischen den Epithelzellen sowie der hohe Mikrovillibesatz der apikalenZellschichten deuten auf Sekretions- und Resorptionsprozesse hin.Im Gegensatz zu anderen Gefäßen besitzt die Nabelvene des Rindes eine gut ausgebildeteLamina elastica interna, wohingegen sie in der Nabelarterie fehlt. Die Muskelzellen derNabelvene sind weit voneinander durch Bindegewebe getrennt, wodurch die Diffusion undder Transport von Nährstoffen erleichtert werden. Beide Gefäße besitzen Vasa vasorum undbestehen während der ganzen fetalen Entwicklung aus α-smooth-muscle-Aktin (αSMA)exprimierenden Muskelzellen. Die bovinen Nabelgefäße sind nicht innerviert. Dies wurdeauch durch das Ergebnis der immunhistologischen Untersuchung des S100 Proteins bestätigt.Die Ultrastruktur der Endothel- und glatten Gefäßmuskelzellen der Nabelgefäße gibtHinweise auf eine hohe Proteinsyntheseleistung sowie auf einen regen Stofftransport dieserZellen.Die bovine WS wird von zahlreichen feinen Blutgefäßen durchzogen. Sie wird im Laufe derfetalen Entwicklung zell- und grundsubstanzärmer, jedoch faserreicher. Im Gegensatz zu dermakroskopisch einheitlich erscheinenden WS, stellt sie sich bei mikroskopischer Betrachtungheterogen dar. Dabei lassen sich der Bereich um den Urachus, die schwach ausgebildeteAdventitia sowie unter dem Amnionepithel befindliche WS-Bereiche von der restlichenzentralen WS abgrenzen. Der Eindruck der Heterogenität entsteht durch den unterschiedlichenZellgehalt, durch die Ultrastruktur der Zellen, durch das Verteilungsmuster derIntermediärfilamente und des αSMA sowie durch das Lektinbindungsmuster und durch dieReaktionen in der Alcianblau-Färbung. Besonders auffällig ist die Entstehung einer breitenSchicht αSMA-exprimierender Muskelzellen in der WS subepithelial unter demAmnionepithel, wobei ein sphinkterähnlicher Muskelring gebildet wird.Der Urachus weist zunächst ein einschichtiges Epithel auf, das im Laufe der Entwicklungjedoch mehrschichtig wird. Ab einer SSL von 26 cm (4. Trächtigkeitsmonat) wird er vonzirkulär angeordneten Muskelzellen umgeben.Um das Vorkommen und die Verteilung bestimmter Zuckergruppen in der bovinenNabelschnur zu bestimmen, wurde das Bindungsmuster verschiedener Lektine untersucht.Dabei konnte mit Con A, WGA, ECA, GSA I, PNA und VVA eine deutliche, mit SBA, UEAI und LTA jedoch nur eine schwache Reaktion hervorgerufen werden.Weiterhin ließ sich eine altersabhängige Expression der Intermediärfilamente Vimentin,Desmin und Pan-Cytokeratin (CK) beobachten. Dabei konnte der Epithelzellmarker CK ineinigen Zellen der Nabelgefäßwand bis zum 2. Monat (6,5 cm SSL) und in einigen WS-Zellenbis zum 4. Monat (26 cm SSL) nachgewiesen werden. In den Gefäßmuskelzellen der bovinenNabelgefäße werden im Laufe der Entwicklung alle drei Intermediärfilamenttypen exprimiert,während in den WS-Zellen, mit Ausnahme der glatten Muskelzellen des Urachus, Desminimmunhistologisch nicht nachweisbar ist.Da die bovinen Nabelgefäße nicht innerviert sind, muss der umbilikale Blutfluss durchandere, nicht-nervale Faktoren reguliert werden. Dabei sind unter anderem die Anordnung derGefäßmuskelzellen sowie die Kontraktionsfähigkeit der Nabelgefäße, die sich in der frühenExpression von αSMA aller Gefäßmuskelzellen widerspiegelt, von Bedeutung. Die in denbovinen Nabelgefäßen typische Verteilung der elastischen Fasern spielt diesbezüglichebenfalls eine wichtige Rolle. Zusätzlich ist der umbilikale Blutfluss von der Struktur undKonsistenz der WS abhängig. Die Zusammensetzung der WS wird dabei entscheidend durchdie die extrazelluläre Matrix produzierenden WS-Fibrozyten beeinflusst. Eine aktiveBeteiligung des sphinkterähnlichen Muskelrings an der Regulation des Blutflusses ist sehrwahrscheinlich. Einen weiteren Faktor der Blutflussregulation stellen vasoaktive Substanzendar, wobei die Ultrastruktur der Endothel- und Gefäßmuskelzellen Hinweise auf einemögliche lokale Produktion dieser Substanzen in den Nabelgefäßen gibt. Der Nachweis vonbovinem Progesteron-Rezeptor (bPR) in den Endothelzellen der Nabelgefäße alleruntersuchten Feten lässt eine Beteiligung von Progesteron an der umbilikalenBlutflussregulation vermuten.

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