Auf verschiedensten Wegen versuche ich mich aus den Dramen und Verletzungen des letzten Jahres herauszuwinden. Dass ich auf dem richtigen Weg bin, seh ich an den Zeichen.
Unbewusst läuft in mir das Programm, ich und meine Sexualität seien schlecht. Ich lehne mein Arschloch als Lustintrument ab, channele aber im Louise Hay-Buch heilende Affirmationen.
Das neue Jahr hat gut begonnen. Nämlich in Teheran auf einer verbotenen Privatparty. Plötzlich befinde ich mich mitten in der reichen High-Society Irans und fühle mich bestätigt, mein Leben neu auszurichten.
Unberührt schlendere ich durch das weihnachtliche New York, suchend nach etwas, was mein Herz berührt. Dabei erinnere mich an die umtriebige Woche vor Weihnachten, wo ich in Teheran unzüchtigen Spaß hatte.
Wieso kämpfen Männer wie Sadi gegen ihre Liebe zu mir? Wieso werde ich ständig zum Feindbild degradiert? Ich weiß, sie kämpfen im Endeffekt gegen sich selbst. Der Kampf gegen sich selbst heißt Krebs!
Warum wollen alle Männer, dass ich sie ficke? Das Wiederfinden meiner Sexualität wirft einige Erlebnisse auf, die mich verwirren: Sind vielleicht alle Männer schwul? Gottseidank gibt es noch Amir, der mir sofort aufs Loch greift. Aber hat die
Nach zwei Wochen Flaute, nach dem Drama mit Sadi, entdecke ich wieder meine Sexualität: Allerdings nur mit mir selbst! Beschämt beichte ich dir über Pornos und Fantasien.
Während meine Cousine und ich ihr Haus renovieren, kommen wir auf unsere Mütter zu sprechen. Unsere Familie als Telenovela! Wir beide könnten Bücher davon schreiben... Aber wie konnte es soweit kommen, dass meine Schwester sich gezwungen sah,
In Washingtion D.C. erlebe ich genügend Abstand, um über die schreckliche Woche mit all ihren Schocks und Rachezügen meinerseits nachsinnen zu können. Gibt es Neuigkeiten von Sadi? Leidet er unter den Auswirkungen meiner Rache?
48 Stunden nach dem Schock ziehe ich Bilanz. Dass mich Sadi zwei Monate lang so verarscht hat, weckt die Rache in mir. Und ich kann sehr, sehr böse werden.
Amir, der Talib, der mich noch immer liebt. Mirko, der gefolterte Afghane, der seine Kinder schlägt. Hassan, der Syrer. Und Sadi, der noch immer glaubt, hetero werden zu können.
Desillusioniert und deswegen hart und dominant geworden? Die Erschöpfung des Fliegens, das klingende Telefon in Moskau und die Angst der Männer, schwul zu sein.