Unser Zeitalter wird vom Götzen Meinung beherrscht. Meinungen, solch oberflächliche Gedankenschnipsel, hat der Unaufgeklärte, weil ihm die Grundsätze fehlen. Seine Vorurteile, seine Triebe und Gewohnheiten geben ihm ein, was er von Fall zu Fall zu meinen hat, und oft ist er unbesorgt darum, dass es nicht zueinander passt. Der Aufgeklärte hingegen ist kein blindlings Meinender, er hat wohlgegründete Überzeugungen. Diese ergeben sich ihm notwendig aus seinen Prinzipien. Und nicht darin liegt die Freiheit, diese oder jene Meinung zu haben, die man dann mit dem Stolz der Ignoranz seine eigene nennt, sondern frei ist, wer sich selbst einen Grundsatz erwählt.
Der Unaufgeklärte meint, der Aufgeklärte hat Überzeugungen: 0:08
Meinungen sind willkürlich, aus Grundsätzen hingegen ergeben sich mit Notwendigkeit bestimmte Folgen: 4:13
Wer eigene Meinungen hat, ist gerade nicht frei, sondern frei ist, wer nach Prinzipien verfährt: 7:05
Wer nur meint, ist unberechenbar, wer aber nach Grundsätzen denkt, dessen einzelne Positionen lassen sich mit Bestimmtheit vorhersagen: 17:16
Debatten über Meinungen sind fruchtlos, sinnvoll sind nur Grundsatzdebatten: 24:08
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