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Pauline Bachmann »Avantgarde im Brasilien der 1950/1960er Jahre. Transkulturelle Verflechtungsprozesse und Herausbildung von „Weltkunst“«

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Released Friday, 22nd March 2013
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Avantgarde im Brasilien der 1950/60er Jahre: Transkulturelle Verflechtungsprozesse und die Herausbildung von „Weltkunst“

In Brasilien muss die Herausbildung einer internationalen Kunst – also einer solchen, die unter einem möglichen globalen Kunstbegriff gefasst werden will – stets im Spannungsfeld zwischen kolonial konnotierter, nach europäischem Vorbild institutionalisierter Hochkunst, als Artesanía abgewerteter Kunst indigener und afrobrasilianischer Traditionen und dem Aufkommen einer immer stärker medial geprägten Massenkultur betrachtet werden. Letztere spielt deshalb eine wichtige Rolle, da sie die Zirkulation von Objekten, Bildern und kulturellen Praktiken stark vereinfacht und beschleunigt, gleichzeitig aber auch für die Institutionalisierung einer bestimmten Ästhetik sorgt, die zur Vorbedingung einer als global verstandenen Kunst wird.

Die Kunstproduktion der 1950er Jahre ist in Brasilien von dem Dilemma geprägt etwas eigenes, spezifisch Brasilianisches zu schaffen, das die Bedürfnisse nach einer nationalen Identität ästhetisch verarbeitet, aber gleichzeitig für die internationale Kunstszene anschlussfähig ist, ohne dabei dem Vorwurf von Eklektizismus oder Nachahmung zu unterliegen. Internationale Anerkennung erfahren brasilianische Künstler/innen jedoch erst als sie in den 1960er Jahren in ihrer Kunst tropische Stereotype thematisieren, politische Repression und Marginalisierung anprangern, und sich Kunst in einer Art und Weise aneignen, die ganz den europäischen Erwartungen eines tropischen Landes entsprechen.

Um über die Genese einer als global verstandenen Kunst in Brasilien zu reflektieren, möchte ich von einem methodologischen Spektrum ausgehen, das Kunst(objekte) in Verbindung mit sozialen Machtstrukturen betrachtet und einen theoretischen Referenzrahmen spannt, der sich zwischen postkolonialem Diskurs, Cultural Studies und theoretischen Begrifflichkeiten Pierre Bourdieus bewegt und daher interdisziplinär angelegt ist.

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Global Studies II

Global Studies II2011-10-19 - 2011-10-20, ZKMHerbstakademie 2011Global Studies – Die Frage nach dem KunstbegriffAnknüpfend an die Sommerakademie 2010 Global Studies – Kunst und visuelle Medien heute im Rahmen des von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützten Forschungsprogramms GAM – Global Art and the Museum – sollen im Rahmen der Herbstakademie 2011 die begonnenen Diskussionen über die Auswirkungen der Globalisierung auf Kunstproduktion, -distribution und -rezeption weiter geführt werden. Fokus von Global Studies – Die Frage nach dem Kunstbegriff ist die kritische Auseinandersetzung mit einem globalen Kunstbegriff und der Frage nach der Notwendigkeit von Interdisziplinarität im wissenschaftlichen Umgang mit dieser Thematik. Wie kann aus interdisziplinärer Perspektive kritisch mit einem globalen Kunstbegriff umgegangen werden, wenn dieser in einem Spannungsfeld bestehend aus lokalen und globalen Kunstproduktionen und rezeptionen und institutionellen Einflüssen verortet wird? Während die unterschiedlichen Disziplinen wie Ethnologie, Kunstgeschichte, Philosophie oder Ästhetik und Kultur-Wissenschaften in ihrer Geschichte sowohl um interne Reflexionen und Erweiterungen ihrer methodologischen Grenzen bemüht waren, steht ein tatsächlicher Austausch der Methoden angesichts der heutigen Kunstwelten weiterhin aus. Um sich mit globalen Kunstproduktionen wissenschaftlich auseinanderzusetzen, scheint es dabei unerlässlich, sich zuerst der Frage nach dem vorausgesetzten und verwendeten Kunstbegriff zu widmen. Die Konzeptionalisierung und Verwendung eines bestimmten Kunstverständnisses ist dabei nicht nur für die jeweiligen Disziplinen wie Kunsthistorik, Ethnologie, Filmwissenschaft, Soziologie oder auch Pädagogik eine interessante Frage, sondern stellt gerade in der globalen Erforschung von lokalen Kunstproduktionen, ortspezifischen kuratorischen Konzepten, der Entstehung ‚neuer’ Kunstmärkte oder Konzepte der Kunsterziehung in nicht- westlichen Regionen eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Als Fortsetzung dieses Programms von 2010 laden wir für die Herbstakademie 2011 mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung erneut junge Wissenschaftler/-innen und Kulturschaffende unterschiedlicher Disziplinen aus dem deutschsprachigen Raum ein, ihre wissenschaftlichen Positionen – beispielsweise im Rahmen der Masterarbeit bzw. Promotion – zum Thema zeitgenössische Kunst und visuelle Medien interdisziplinär zu diskutieren. Mit Global Studies richtet das ZKM | Karlsruhe eine Plattform ein, die den Diskurs um Kunst und Medien in der globalisierten Welt auf einer interdisziplinären Ebene verankert. Die Plattform ist eine Initiative des Projekts GAM – Global Art and the Museum, das seit 2006 die komplexen Transformationen der Kunstszene vor dem Hintergrund der Globalisierung dokumentiert; in diesem Rahmen sind bereits mit Contemporary Art and The Museum (2007) und The Global Art World (2009) zwei Publikationen erschienen, im Herbst 2011 folgt die dritte Publikation Global Studies: Mapping Contemporary Art and Culture. Über drei Plattformen in São Paulo, Neu Delhi und Hong Kong sowie zwei Konferenzen in Wien und Karlsruhe wurde unterdessen ein weltweites Netzwerk etabliert, das 2011 im Rahmenprogramm der aus dem Projekt hervorgehenden Ausstellung The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 weiter vertieft werden wird. 2010 veranstaltete GAM eine Sommer-Akademie, zu der deutschsprachige Wissenschaftler/-innen und Kuratoren/-innen als Stipendiaten/-innen eingeladen wurden, um aktuelle Entwicklungen interdisziplinärer und globaler Studien über Kunst und visuelle Medien zu diskutieren.

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